Roboter: Wave Glider ist wirbelsturmfest
Die US-Behörde NOAA hat einen Schwimmroboter vom Typ Wave Glider auf dem Atlantik ausgesetzt. Der Wave Glider hat Sandy abgewettert und wertvolle Daten über den Wirbelsturm gesammelt.
Der Schwimmroboter Wave Glider hat sich als sturmtauglich erwiesen: Der Roboter hat den Wirbelsturm Sandy ohne Schaden überstanden.
Der Schwimmroboter, der den Namen Mercury trägt, traf etwa 160 Kilometer vor der Küste des US-Bundesstaates New Jersey auf Sandy. Windgeschwindigkeiten von 70 Knoten, knapp 130 Kilometer in der Stunde, hätten dem Roboter nichts anhaben können, berichtet Wave-Glider-Hersteller Liquid Robotics. Seine Sensoren sammelten die ganze Zeit Daten. Sie verzeichneten unter anderem, dass der Luftdruck kurz vor dem Auftreffen des Sturms auf Land um 54,3 Millibar auf 946 Millibar fiel. Der Luftdruck auf Meereshöhe beträgt normalerweise 1.013 Millibar.
Bei Sandy ausgesetzt
Mercury wird von der National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA), der US-Wetter- und Ozeanographiebehörde, betrieben. Das NOAA hatte den Schwimmroboter auf dem Atlantik ausgesetzt, damit er Daten während des Sturms aufzeichnete. Mercury erwies sich als robuster als Alex, ein anderer Wave Glider des NOAA: Der wäre im August bei der Wirbelsturmbeobachtung in der Karibik beinahe verloren gegangen.
Wave Glider sind autonome Schwimmroboter mit einem speziellen Wellenantrieb. Sie bestehen aus einem Floß, das an der Wasseroberfläche schwimmt, und einer Antriebseinheit unter Wasser, die mit einer Leine mit dem etwa 2 m x 60 cm großen Floß verbunden ist. Die Antriebseinheit ist knapp 2 m lang und 40 cm breit und ähnelt einem Schlitten, an dem sechs etwa 1 m breite Flügel angebracht sind.
Unterwasserflügel
Die Flügel sorgen für den Vortrieb des Wave Gliders: Fährt der Roboter eine Welle hinauf, klappen die Flügel nach hinten. Gleitet er von einer Welle herab, klappen sie nach vorne. Auf diese Weise dümpelt der Wave Glider mit einer Geschwindigkeit von 0,4 bis 2 Knoten, 0,74 bis 3,7 km/h, über das Meer.
Der Roboter ist dazu gedacht, Daten auf dem Meer zu sammeln. Die dafür nötigen Sensoren sitzen auf der Überwasserplattform. Die beherbergt zudem die Steuerelektronik, das GPS zur Navigation und eine Funkeinheit für den Kontakt. Die Oberfläche des Floßes ist mit Solarzellen ausgelegt, die Strom für die Elektronik liefern. Akkus sorgen dafür, dass auch nachts oder bei bewölktem Himmel elektrische Energie zur Verfügung steht. Das NOAA will eine ganze Flotte von diesen Schwimmrobotern anschaffen.
Pazifiküberquerung
Seit einem Jahr überqueren vier Wave Glider autonom den Pazifik: Sie waren im November 2011 in San Francisco gestartet und erreichten im März 2012 die Inselgruppe Hawaii. Dort trennten sich die Wege: Zwei Wave Glider nahmen Kurs auf Japan, die beiden anderen auf Australien. Der erste dürfte die australische Küste in Kürze erreichen.
Der Wirbelsturm Sandy war Anfang der Woche in Höhe von Atlantic City in New Jersey auf das Festland getroffen und hatte im Nordosten der USA schwere Schäden angerichtet.
Eines der wirklich interessanten Projekte der letzten Zeit. Nicht die Optimierung auf...