Altaeros Energies: Fliegendes Windkraftwerk erzeugt Strom in großer Höhe

Ein US-Unternehmen hat ein fliegendes Windkraftwerk gebaut: ein Prallluftschiff mit einer Windturbine. Es soll in etwa 600 Meter aufsteigen, wo der Wind stetiger und stärker ist als in Bodennähe.

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Starker und stetiger Wind: Fliegende Windturbine von Altaeros Energies
Starker und stetiger Wind: Fliegende Windturbine von Altaeros Energies (Bild: Altaeros Energies)

Wind weht in höheren Lagen stärker als in Bodennähe, da die Bodenreibung ihn abbremst. Windturbinen werden deshalb auf hohen Türmen installiert. Es müsste aber noch weiter hinaufgehen, wo der Wind stärker weht, hat sich Ben Glass gedacht, Absolvent der Luft- und Raumfahrttechnik am Massachusetts Institute of Technology, und ein fliegendes Windkraftwerk entwickelt.

  • Fliegendes Kraftwerk: Ein Blimb mit einer Windturbine (Foto: Altaeros Energies)
  • Es wird mit Helium gefüllt und steigt auf. (Foto: Altaeros Energies)
  • Weiter oben weht der Wind stärker und stetiger als auf der Erde. (Bild: Altaeros Energies)
Fliegendes Kraftwerk: Ein Blimb mit einer Windturbine (Foto: Altaeros Energies)

Glass' Idee: Statt eine Windkraftanlage auf einem Turm zu montieren, lässt er sie in der Luft fliegen. Die Anlage ist eine Art fliegender Impeller, in dessen Mitte das Windrad angebracht ist. Der Rand ist eine Hohlkammer, die mit Helium gefüllt ist, vergleichbar einem Prallluftschiff. Der Blimp steigt in eine Höhe von rund 600 Metern auf und erzeugt Strom aus Wind. Die Leistung beträgt 100 Kilowatt. Die Leine, an der das Luftschiff hängt, ist gleichzeitig das Kabel, durch das der Strom zur Erde fließt.

Aufpumpen und steigen lassen

Das hat nicht nur den Vorteil, dass der Wind in dieser Höhe stärker und stetiger ist. Das System arbeitet autark und erfordert nicht den Aufbau einer Infrastruktur. Dadurch ist es beispielsweise gut als Kraftwerk für abgelegene Regionen geeignet, die nicht an ein Stromnetz angeschlossen sind. Da das System innerhalb weniger Stunden einsatzbereit ist, könnte es auch schnell die Energieversorgung in Katastrophengebieten sichern.

Glass hat 2010 zusammen mit Adam Rein das Unternehmen Altaeros Energies gegründet, um diese Technik zu vermarkten. Geplant ist, das System unter anderem Rettungsorganisationen oder dem Militär anzubieten.

Ausgezeichnet

Der US-Energiekonzern Conoco Phillips und die Universität des US-Bundesstaates Pennsylvania haben kürzlich das Luftschiff mit Windturbine mit dem Conoco Phillips Energy Prize ausgezeichnet. Der Preis ist mit 125.000 US-Dollar dotiert.

Altaeros ist nicht das einzige Unternehmen, das sich mit fliegenden Windturbinen beschäftigt. Es gebe mit dem Airborne Wind Energy Consortium sogar schon einen Verband für diesen Zweig, berichtet das US-Wissenschaftsmagazin IEEE Spectrum.

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__destruct() 05. Nov 2011

Da reicht dann ein Quadratmillimeter, denn genau das ist ja die Faustformel: 10 Ampere...

__destruct() 05. Nov 2011

Eine Flugverbotszone in einem Katastrophengebiet, in dem mit kleinen Flugzeugen...

brusch 05. Nov 2011

Auf dem Boden stehende Windräder haben eher ein Problem, wenn sich der Wind dreht. In...

brusch 05. Nov 2011

Rechne Dir einfach mal die Kraft (im Verhältnis zur Auftriebskraft) aus, die nötig ist...



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