W32.Duqu
Stuxnet-Variante spioniert Forschungseinrichtungen aus
Die Virenforscher von Symantec haben einen auf Stuxnet basierenden Trojaner gefunden. Das W32.Duqu genannte Programm greift zwar keine Industrieanlagen an, ist jedoch eine clever gemachte Malware, die für das Stehlen von Daten gebaut wurde.
Der Analyse von Symantec zufolge basiert W32.Duqu auf Stuxnet - schon diese Tatsache ist alarmierend, weil damit belegt ist, dass an dem Quelltext des sehr effektiven Schädlings weiter gearbeitet wurde. Ob es sich bei den Programmierern von Duqu um Regierungsbehörden handeln könnte, wie das bei Stuxnet vermutet wird, sagt Symantec nicht. Das Security-Unternehmen ist sich aber sicher, dass die Entwickler von Duqu Zugriff auf den Quelltext von Stuxnet hatten, nicht nur auf dessen ausführbare Dateien.
- W32.Duqu: Stuxnet-Variante spioniert Forschungseinrichtungen aus
- Warnung von unbekanntem Security-Labor
Anders als Stuxnet, der über den Umweg durch ein Windows-System Industrieanlagen zur Maschinensteuerung befiel, greift Duqu nur Windows-Rechner an. Dort verhält er sich wie ein klassischer Botnet-Trojaner: Dateien werden vom kompromittierten PC verschlüsselt an einen Command-&-Control-Server verschickt, zusätzlich wird andere Malware installiert, die Tastatureingaben abfangen kann. Damit lassen sich beispielsweise Passwörter mitschneiden, was für einen anderen Angriff auf eine Organisation genutzt werden kann. Das gesamte Paket des Schädlings ist in allen bisher bekannten Varianten unter 500 KByte groß.
Duqu scheint dabei aber nicht für den Einsatz in einem Botnet konzipiert zu sein, denn das Programm verbreitet sich nicht selbst weiter und deinstalliert sich nach 36 Tagen selbst. Botnet-Malware dagegen versucht meist, so viele Rechner wie möglich zu befallen und dort so lange wie möglich zu laufen. Nur ein großes Botnet ist für Cyberkriminelle auch profitabel, wenn es etwa für Spamversand vermietet wird.
Wie auch bei Stuxnet sind die Methoden zur Tarnung und der Infiltration des Rechners bei Duqu technisch ausgefeilt, was sich bei der Malware von Kriminellen nur selten findet. So sind beispielsweise die gestohlenen Daten in Dateien verpackt, die wie JPEG-Bilder aussehen - ein Rechner, der Fotos per Netz verschickt, fällt auch durch seinen Netzwerkverkehr kaum auf.
Warnung von unbekanntem Security-Labor |
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Irgendwer müsste dann doch ein Sicherheitsrisiko darstellen, wenn nur bestimmte Bereiche...