HTML5
Libreoffice läuft im Browser
Libreoffice läuft vollständig als Webapplikation in einem Browser. Gnome-Entwickler Michael Meeks hat einen ersten Prototyp auf dem Desktop Summit 2011 in Berlin präsentiert. Dabei handelt es sich nicht um eine Minimalimplementierung mit HTML-Interface, denn Libreoffice lässt sich in gewohnter Weise nutzen.
Michael Meeks hat auf dem Desktop Summit 2011 in Berlin eine Vorabversion von Libreoffice vorgestellt, die vollständig im Browser läuft. Dabei handelt es sich nicht um eine abgespeckte Version des Büropakets. Micheal Meeks hat dafür den Libreoffice-Code zwar angepasst, aber alle Funktionen beibehalten, auch wenn einige Bedienelemente - etwa zur Veränderung der Schriftart - nicht so richtig funktionieren.
Möglich wurde das Ganze durch Alexander Larssons Arbeit an Broadway. Dabei handelt es sich um ein GDK-Backend für den Browser, der alternativ zu jenem für X verwendet werden kann. Broadway macht sich das in HTML5 hinzugekommene Canvas-Element zunutze, in dem Bitmap-Grafiken dynamisch generiert werden können. Mittels Javascript und den ebenfalls neuen Websockets wird eine Verbindung zwischen Browser und Broadway hergestellt.
Broadway zeichnet Gtk+ im HTML-Canvas
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Video: Demo einer Gtk-Anwendung in HTML5 mit Broadway
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Broadway selbst ist ein minimaler HTTP-Server und in C implementiert. Er sendet die Änderungen des Fensterinhalts einer Anwendung komprimiert an den Webbrowser, in dem das Fenster mittels Javascript im HTML-Canvas neu gerendert wird. Den HTML- und Javascript-Code liefert Broadway selbst. Somit lässt sich im Prinzip jede Gtk+-Anwendung mit Broadway verwenden. Damit Broadway anstelle von X den Fensterinhalt zeichnet, muss lediglich die Umgebungsvariable GDK_BACKEND angepasst werden. Nach dem Aufruf der eigentlichen Anwendung, kann diese im Browser per URL aufgerufen werden.
Da Libreoffice teilweise direkt auf X zugreift, musste Michael Meeks zunächst diese Abhängigkeit entfernen. Im Gespräch mit Golem.de erklärte er, dass er dazu nur einige tausend Zeilen Code anpassen musste. Gegenüber der immensen Codebasis von Libreoffice sei das zu vernachlässigen. Michael Meeks sieht einen potentiellen nutzen für mobile Geräte, dazu müsse aber der Libreoffice-Code noch deutlich entschlackt werden.
Unabhängigkeit von X
Die Idee zu Broadway kam Alexander Larsson während der Diskussion, Gtk+ unabhängiger von X zu machen, etwa für Wayland. Als Alexander Larsson auf die Websockets und den HTML-Canvas stieß, wurde er neugierig. Sowohl Alexander Larsson als auch Michael Meeks sehen in ihrer Arbeit eher eine Implementierung aus Jux. Sie laden aber jeden ein, der darin einen Bedarf sieht, die Komponenten weiterzuentwickeln.
Der Code ist bereits in Gtk+ 3.2 eingepflegt, das im Oktober 2011 erscheinen soll. Die notwendigen Code-Anpassungen werden in Libreoffice 3.5 integriert, das bis Ende 2011 erwartet wird.
Und jetzt rate mal: läuft OOo und LO auch ohne installiertes JRE? Ja, tut es.
Dann muss man mit Redundanz planen. Sprich, fällt ein Server/Cluster aus springt sofort...
Man stelle sich einen gesamten Linuxdesktop in der Art vor der im Firmennetzwerk vom...
naja - ist auch als Diskussionsanreiz gedacht