CC-Camp 2011

Höfliche Hacker, besetzte Datenklos, schimpfende Schwalben

Ein großes Fest sollte es werden. Abgesehen von dem Streit um Openleaks war es das auch: Auf dem Chaos Communication Camp 2011 trafen sich fünf Tage lang Hacker aus aller Welt unter freiem Himmel.

Artikel veröffentlicht am , /
Die Sterne als Ziel des Chaos Communication Camp 2011
Die Sterne als Ziel des Chaos Communication Camp 2011 (Bild: Andreas Sebayang/Golem.de)

Frei nach dem Motto: Sei realistisch, verlange das Unmögliche haben rund 4.000 Hacker auf dem Chaos Communication Camp 2011 über den Sprung ins Weltall diskutiert, aber auch über löcherige GSM-Netze und undurchsichtige Chips auf Smartcards. Sie sprachen über Recycling ebenso wie über aktuelle Technik - und scheiterten am Einpflocken ihrer Zelte. Grassroots traf auf Innovation. Und wie immer versuchten die Hacker, alles in Einklang zu bringen - eine Subkultur aus versponnenen, aber auch pragmatischen Weltverbesserern.

Inhalt:
  1. CC-Camp 2011: Höfliche Hacker, besetzte Datenklos, schimpfende Schwalben
  2. Hacker wollen auf den Mond
  3. Abstürzende Handys und freche Journalisten

Angetrieben von wachhaltendem Mate-Getränk wurde fünf Tage lang jeweils 24 Stunden geredet und gehackt. Die friedliche Zeltlageratmosphäre auf dem ehemaligen sowjetischen Militärflughafen bei Finowfurt nahe Eberswalde im Brandenburgischen, über dem abwechselnd Sportflieger, Quad-Copter, selbst gebaute Raketen und Schwalben schwirrten, wurde diesmal allerdings von einem Streit gestört.

Der Vorstand des Chaos Computer Clubs sah den Ruf des Vereins von Daniel Domscheit-Berg bedroht, der auf dem Camp seine Whistleblower-Plattform Openleaks vorstellte - und dabei gegen Wind und Regen kämpfen musste. Domscheit-Bergs Ausschluss aus dem Club wurde auf dem Camp bis spät in die Nacht diskutiert.

  • Wechselhaftes Wetter auf dem Chaos Communication Camp 2011. Meistens war es zumindest tagsüber trocken. (Bilder: Andreas Sebayang)
  • Der Hackbus vor einem Flugzeugbunker
  • Das Luftfahrtmuseum Finowfurt, ein ehemaliger sowjetischer Militärflughafen, war der Ort für das Hacker-Camp.
  • Eine gemoddete Statue
  • Solche Flugzeugbunker dienten als Vortragssäle, Hackcenter oder Lagerräume.
  • Für abwechslungsreiches Essen war gesorgt. Hier ein Steak an einem Tankstutzen.
  • Reger Flugbetrieb auf dem Flughafen Finowfurt
  • Zahlreiche Quadrocopter flogen über das Gelände.
  • Nerdgerechte Beschilderung der Wege...
  • ... und zwischen den Zelten
  • Viele Hacker kamen aus dem Ausland.
  • Zeltlager vor der Fairy Dust
  • Das Luftfahrtmuseum befindet sich an einem aktiven Flughafen.
  • Hacker konnten sogar mit historischen Flugzeugen kleine Rundflüge machen.
  • Weitläufig
  • Fairy Dust im Dunkeln
  • Lichtinstallationen
  • Teile des Geländes durften wegen des Flugbetriebs nicht betreten werden.
  • Auch Disketten schützen vor Regen.
  • Geschenke lockten auf das Camp.
  • Dieses kleine Fahrzeug...
  • ... ist ein Prototyp. Eine spätere Version...
  • ... soll einmal auf dem Mond herumfahren.
  • Auf dem Bunker wurden Lichtinstallationen platziert.
  • Ab und an war die Sonne zu sehen.
  • Das Openleaks-Zelt...
  • ... musste extra gesichert werden. Zwischendurch brachen die Metallstreben wegen eines Sturms und die Haken wurden aus dem Boden gezogen.
  • Regenbogen
  • Das Chaos Communication Camp bei Nacht
  • Schöne Lichtinstallationen...
  • ... bei Mondschein
  • Die Flugbahn eines Quadrocopters. Hacker statten die Fluggeräte gerne mit LEDs aus.
  • Zeltlager bei Nacht
  • Historische Flugzeuge wurden mit Lichttechnik verschönert.
  • Chaos Communication Camp 2011
  • Chaos Communication Camp 2011
  • Chaos Communication Camp 2011
  • Der Parkplatz wurde nur von einem Scheinwerfer beleuchtet.
  • Reger Flugbetrieb über dem Camp
  • Hubschrauberrundflüge gab es auch.
  • Der Hubschrauber flog teils sehr nah an den Vortragsbunkern vorbei.
  • Am Sonntag wurde abgebaut.
Wechselhaftes Wetter auf dem Chaos Communication Camp 2011. Meistens war es zumindest tagsüber trocken. (Bilder: Andreas Sebayang)

Auch in mindestens zwei Vorträgen (Cyberethics, Hackerethics) wurde der Ruf des CCC und der Hackergemeinschaft thematisiert. Einer von ihnen kritisierte Anonymous und Lulzsec. Sie seien unbedacht und verstießen oft gegen den Grundsatz: "Öffentliche Daten nützen, private Daten schützen".

Zwischendurch gab es immer wieder einen Schuss Natur für die anwesenden Hacker, wenn die nistenden Schwalben durch den Vortragssaal kreisten, um ihren Nachwuchs zu verteidigen. Unter ihrem wütenden Schimpfen wurde über die Zukunft gesprochen, über die wahrscheinlichen Folgen einer Ressourcenknappheit: eine Deglobalisierung mit einer erstarkenden lokalen Ökonomie. Der Rat an die Hacker: alte Hardware behalten und dafür sorgen, dass Technik so gebaut ist, dass sie reparierbar ist.

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Hacker wollen auf den Mond 
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nicht du 18. Aug 2011

dieses Club-Mate ist gut , wenn man beim Saufen mal ne Pause einlegen will.

Yeeeeeeeeha 17. Aug 2011

Du weißt leider auch nichts. ^^ Ein Hacker hat an sich erstmal nichts mit Computern zu...

Christoph.Krn 17. Aug 2011

Aber ist Unfreundlichkeit wirklich zielführend? Ich zumindest stimme mit der im Artikel...



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