IXV

Europäer wollen wiederverwendbare Raumfähre testen

2013 soll der erste Testflug der europäischen Raumfähre Intermediate Experimental Vehicle (IXV ) stattfinden. Das unbemannte und automatische IXV ist eine Testplattform für Techniken, die in künftigen wiederverwendbaren Raumfähren integriert werden.

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Startklar: 2013 soll die unbemannte Raumfähre IXV ins All fliegen
Startklar: 2013 soll die unbemannte Raumfähre IXV ins All fliegen (Bild: Esa)

Die europäische Raumfahrtagentur, die European Space Agency (Esa), will in zwei Jahren den Prototyp einer wiederverwendbaren Raumfähre in die niedrige Erdumlaufbahn schießen. Eine entsprechende Vereinbarung hat die Esa mit dem Hersteller Thales Alenia Space auf der Pariser Luftfahrtmesse getroffen. Das französisch-italienische Raumfahrtunternehmen baut unter anderem Komponenten für die Internationale Raumstation (ISS).

Das etwa 2 Tonnen schwere Intermediate Experimental Vehicle (IXV ) ähnelt von der Rumpfform her dem Spaceshuttle. Doch anders als die US-Raumfähre hat IXV keine Flügel, sondern lediglich zwei Klappen am Heck, mit denen es gesteuert wird. Das Raumfahrzeug soll in den sogenannten Low Earth Orbit (Leo) fliegen, also in eine Höhe 200 bis 1.200 Kilometern. Im Leo kreist unter anderem die ISS um die Erde.

Wiedereintritt testen

IXV ist gedacht als Testfahrzeug, an dem Techniken für kommende Raumfahrzeuge ausprobiert werden. Dazu gehört in erster Linie der Hitzeschild, der verhindert, dass ein Raumfahrzeug beim Wiedereintritt in die Atmosphäre verglüht, aber auch andere Techniken wie etwa die Navigation (Guidance, Navigation and Control, GNC). Der erste Test ist für das Jahr 2013 geplant. Dann soll IXV an Bord einer Trägerrakete vom Typ Vega vom Raketenstartplatz in Kourou in Französisch-Guayana aus abheben und später im Pazifik wassern.

  • 2013 soll die unbemannte Raumfähre IXV erstmals in den Low Earth Orbit fliegen. (Bild: Esa)
  • Sie soll unter anderem Techniken für den Hitzeschild testen. (Bild: Esa)
  • Transportvehikel: Die Trägerrakete Vega bringt IXV in den Orbit. (Bild: Esa)
  • Vorgänger: Bereits 1998 schickte die Esa ARD ins All. (Bild: Esa)
  • Unbemannte Raumfähre ATV-2 - hier beim Andocken an die ISS in Februar  2011 (Bild: Esa)
  • So stellt sich der Künstler das Verglühen des ATV-2 beim Eintritt in die Atmosphäre vor. (Bild: Esa)
  • Und so sieht's in Wirklichkeit aus: 2008 verglühte ATV-1.  (Bild: Esa)
  • Künftige europäische Raumfähre Skylon (Bild: REL)
2013 soll die unbemannte Raumfähre IXV erstmals in den Low Earth Orbit fliegen. (Bild: Esa)

1998 hatte die Esa bereits einen Vorgänger, den Atmospheric Reentry Demonstrator (ARD), getestet: ARD startete am 21. Oktober 1998 an Bord einer Ariane-5-Rakete. In einer Höhe von 216 Kilometern wurde er von der Trägerrakete abgetrennt und stieg bis auf 830 Kilometer. Anschließend kehrte ARD zur Erde zurück und wasserte nach einer Stunde und 41 Minuten im Pazifik.

ATV-2 verglüht

IXV ist nicht die erste unbemannte Raumfähre der Europäer: Im Februar 2011 hatte die Esa das zweite Automatische Transfervehikel (ATV-2), das nach dem deutschen Forscher Johannes Kepler benannt war, zur ISS geschickt. Der Unterschied zur IXV ist, dass das ATV nicht wiederverwendbar ist: Die Raumfähre wird mit Abfällen der ISS gefüllt und verglüht dann in der Atmosphäre.

Die Mission von ATV-2 Johannes Kepler endete am gestrigen Abend: Am 21. Juni 2011 um 16:46 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit wurde die Fähre von der ISS abgedockt. Sechs Stunden später, um 22:41 Uhr, verglühte sie in 80 Kilometern Höhe über dem Pazifik.

Europäische Raumfähre Skylon

Von den Ergebnissen der IXV-Flüge könnte Skylon profitieren. Das ist eine automatisch fliegende, wiederverwendbare Raumfähre, die Nutzlasten bis zu 15 Tonnen in den Leo transportieren kann. Entwickelt wird Skylon von dem britischen Luft- und Raumfahrtunternehmen Reaction Engines Limited (REL).

Die Esa hatte 2010 eine technische Überprüfung von Skylon und als Ergebnis Ende Mai 2011 grünes Licht für dessen Weiterentwicklung gegeben. REL arbeitet bereits seit den 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts an dem Projekt.

Die Pariser Luftfahrtmesse Salon International de l'Aéronautique et de l'Espace findet derzeit auf dem Flughafen Le Bourget statt. Unter anderem präsentiert dort das europäische Luft- und Raumfahrtunternehmen European Aeronautic Defence and Space Company (EADS) Zero Emission High Supersonic Transport (Zehst). Das ist ein Überschallpassagierflugzeug, das kohlendioxidneutral sein soll und in 2,5 Stunden von Paris nach Tokio fliegen kann. Die Luftfahrschau endet am 26. Juni.

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