Displayserver

Wayland statt X.org

Canonical und Fedora setzen in Zukunft auf Wayland und beteiligen sich an dem Projekt. Eine erste experimentelle Version steht unter der aktuellen Ubuntu-Version zur Verfügung. Spätestens bis Ubuntu 12.04 soll Wayland X.org ersetzen.

Artikel veröffentlicht am ,
Displayserver: Wayland statt X.org

Der Displayserver Wayland startete vor zwei Jahren als experimentelle Alternative zu X.org und soll jetzt unter Ubuntu für die grafische Oberfläche sorgen. Wayland soll leistungsfähiger und effizienter sein als X und auf dessen wenig genutzte Funktionen verzichten. Zentrale Schnittstelle ist der Wayland-Compositor, der als Displayserver, Fensterverwaltung und Compositor dient. Ganz auf X.org verzichten werden die Entwickler auch in Zukunft nicht, es soll als Plugin unter Wayland laufen. Außerdem haben die Entwickler um Wayland-Initiator Kristian Høgsberg einige Funktionen aus X übernommen.

  • Wayland-Infrastruktur
  • X.org-Infrastruktur
  • X als Plugin mit Wayland
  • Wayland mit Clutter-Anwendung
  • Wayland mit Clutter-Anwendung
  • Wayland mit Compiz
  • Wayland mit Qt-Anwendung
  • Wayland mit Qt-Anwendung
  • Wayland mit Qt-Anwendung
  • X mit Wayland
  • Drag-and-Drop-Demo
  • Wayland und GTK-Anwendungen
  • Wayland mit VTE
  • Wayland und Webkit
Wayland-Infrastruktur
Inhalt:
  1. Displayserver: Wayland statt X.org
  2. Eigener Compositing-Manager

Ursprünglich wollte Høgsberg nur beweisen, dass der Code von X.org ohne großen Aufwand entschlackt werden kann. Erst durch die Ankündigung durch Canonical-Chef Mark Shuttleworth, Wayland in künftigen Ubuntu-Versionen zu implementieren, sah sich Høgsberg dazu gezwungen, die Arbeit am Wayland-Projekt zu intensivieren. Inzwischen hat Canonical beschlossen, Wayland in Ubuntu 12.04 als Standard zu integrieren. Eine Entwicklerversion steht bereits im aktuellen Ubuntu 11.04 zur Verfügung. Auch das Meego- und Fedora-Projekt haben signalisiert, Wayland verwenden zu wollen.

X entschlackt

Gegenüber X.org hat Wayland einige entscheidende Vorteile: Es verzichtet auf Funktionen von X, die seit Jahren veraltet sind. Wayland unterscheidet sich allerdings auch im Aufbau grundlegend von X.org und soll die grafische Oberfläche beschleunigen und effizienter machen. Das soll vor allem durch kürzere Wege realisiert werden, denn Wayland soll mit einem eigenen Compositor direkt zwischen Wayland-Clients und Grafiktreiber vermitteln.

Zu den Komponenten, auf die Wayland verzichten soll, zählen beispielsweise die Core-Fonts, die in den ersten Jahren für die Textdarstellung sorgten. Die gesamte Infrastruktur ist veraltet und unnütz. Zudem benötige niemand mehr die grafischen Primitiven wie Linien und Polygonen, wie sie in den 1980er Jahren noch genutzt wurden. Das grundlegende Ziel von Wayland ist, den X-Server von unnötigem Code-Ballast zu befreien.

DRI, GEM und KMS

Die Architektur des Displayservers wurde deshalb vollkommen umgestaltet. Zum einen verlässt sich Wayland in weiten Teilen auf Treiberkomponenten, die bereits in den Linux-Kernel ausgelagert sind, etwa die DRI-Schnittstelle (Direct Rendering Infrastructure), die Speicherverwaltung Graphics Execution Manager (GEM) oder die Kernel-Mode-Settings (KMS), über die die Bildschirmkonfiguration durch den Kernel erfolgt statt wie zuvor durch X. Bislang berichten die Entwickler auf der Mailingliste, dass Wayland mit den "großen Drei" bereits funktioniert - gemeint sind die Nouveau-, Radeon- und Intel-Treiber. Wayland setzt dabei komplett auf die Hardwarebeschleunigung per OpenGL. Eine OpenGL-Applikation verzichtet dann auf den Umweg über den X-Server, sondern kommuniziert direkt mit der Grafikkarte. Derzeit setzt Wayland auf OpenGL ES 2.0 und EGL , das die Bibliothek LibGL.so bereitstellt, um Abhängigkeiten X zu vermeiden. Auf längere Sicht wollen die Entwickler eine eigene Bibliothek bereitstellen, etwa unter dem Namen WaylandGL.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed
Eigener Compositing-Manager 
  1. 1
  2. 2
  3.  


Der Kaiser! 10. Feb 2012

Ich hatte eine GUI im Hinterkopf auf Basis von SVG animiert mit Javascript. Das wäre auch...

Der Kaiser! 10. Feb 2012

Mit Xorg ist es ja so, das der X-Server abstürzen darf, aber das System noch läuft. Wie...

WinnerXP 10. Aug 2011

... muss man dann immer 2 Display-Server parallel laufen lassen. Ist mir ehrlich gesagt...

Workoft 14. Mai 2011

Weißt du eigentlich, was ein Displayserver macht? Und was die Kritikpunkte von X sind...



Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Kapazitätsengpässe
Oranienburg erlaubt keine neuen Hausanschlüsse mehr

Der Strombedarf in Oranienburg ist zu hoch für neue Verbraucher geworden. Ein neues Umspannwerk kommt zu spät für neue Wärmepumpen und Wallboxen.

Kapazitätsengpässe: Oranienburg erlaubt keine neuen Hausanschlüsse mehr
Artikel
  1. Star Wars Outlaws: Spieler sauer wegen Jabbas Schachzug
    Star Wars Outlaws
    Spieler sauer wegen Jabbas Schachzug

    Ein Einsatz für Jabba in den ziemlich teuren Spezialeditionen von Star Wars Outlaws: Damit sorgt Ubisoft bei Spielern für Empörung.

  2. Microsoft: Copilot-App in Windows sammelt keine Benutzerdaten
    Microsoft
    Copilot-App in Windows sammelt keine Benutzerdaten

    Microsoft hat Bedenken von Administratoren bezüglich des unerwarteten Auftretens einer Copilot-Anwendung auf Windows-Systemen ausgeräumt.

  3. Hala Point: Intels Gehirn-Simulator hat die Rechenkapazität einer Eule
    Hala Point
    Intels Gehirn-Simulator hat die Rechenkapazität einer Eule

    Der Hersteller präsentiert das größte neuromorphe System der Welt. Es soll auch die KI-Forschung entscheidend voranbringen.

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    • Daily Deals • AVM Heizkörperregler zum Tiefstpreis • Limitierter Sennheiser-Kopfhörer günstiger! • MindStar: Gigabyte RTX 4070 Super Gaming OC 649€ - günstig wie nie! • Switch-Spar-Sets • HP Omen 16.1" FHD/144 Hz, Ryzen 7 6800H, RTX 3070 Ti -52% • Alternate: Notebook- und Super-Sale [Werbung]
    •  /