Virat
Darpa vergibt Auftrag zur Integration einer Videosuche
Die Darpa hat es offensichtlich geschafft, ein System zu entwickeln, mit dem Videoarchive durchsucht und Videos automatisiert ausgewertet werden können. Das System soll jetzt einem Praxistest unterzogen werden.
Der Defense Advanced Research Projects Agency (Darpa) ist es offensichtlich gelungen, ein System zum Durchsuchen von Videos entwickeln zu lassen. Die Forschungsagentur des US-Verteidigungsministeriums sucht jetzt ein Unternehmen, das das System mit der Bezeichnung Virat in verschiedene Videoaufnahmesysteme integriert. Das US-Luft- und Raumfahrtunternehmen Lockheed Martin gilt als aussichtsreicher Kandidat.
Große Videoarchive durchsuchen
Die Darpa hatte die Entwicklung des Video and Image Retrieval and Analysis Tool, kurz Virat, 2008 in Auftrag gegeben. Ziel war, ein System zu bekommen, das es "Analytikern ermöglicht, Videoinhalte mit großer Präzision und hoher Trefferquote schnell aus extrem großen Videoarchiven herauszusuchen.".
Gemeint sind offensichtlich jene Datenmengen, die Aufklärungssatelliten, Drohnen und andere Überwachungssysteme anhäufen. Denn Videos aufzunehmen ist die eine Sache, sie auszuwerten eine andere. Virat soll entsprechend nicht nur Videoarchive ohne Stichwörter durchsuchen, sondern auch die Auswertung automatisieren: Es sei möglich, so die Darpa in der Projektbeschreibung, das System so zu konfigurieren, dass es einen Videostream in Echtzeit überwacht und "Aktivitäten und Ereignisse, die von Interesse sind, erfasst, wenn sie auftreten."
Integration für Praxistest
Nach der aktuellen Ausschreibung verfügt die Darpa inzwischen über ein solches System. Lockheed Martin soll es nun in verschiedene Einrichtungen zur Aufzeichnung von Videoaufnahmen integrieren, offensichtlich, damit es sich in der Praxis bewähren kann. "Diese dritte Phase des Virat-Programms wird die schnelle Verfeinerung von Suchergebnissen zeigen sowie die Fähigkeit, komplexe Suchen durchzuführen", schreibt die Darpa. Der Test soll ein Jahr dauern.
Die Darpa hat Lockheed Martin für die Durchführung des Tests ausgewählt, da dieses Unternehmen nach Ansicht der Agentur als einziges über die erforderlichen Kenntnisse von Virat verfügt. Allerdings können sich auch andere Unternehmen noch um den Auftrag bewerben.