Cyberkriminalität

Betrug mit Vorkasse in rund 100.000 Fällen

Betrug, DoS-Attacken und Missbrauch von Firmendaten - eine nun vom LKA Bayern und anderen Behörden ausgehobene Bande schreckte vor kaum einer Masche zurück. Das Ziel war stets der Verkauf von Waren, die nie geliefert wurden.

Artikel veröffentlicht am ,
Eine der noch aktiven Websites
Eine der noch aktiven Websites (Bild: LKA Bayern)

Einer Mitteilung des LKA Bayern zufolge haben zwölf nun festgenommene Verdächtige aus Deutschland sowie ein Österreicher seit Jahren ihr Unwesen mit der immer gleichen Masche getrieben: In professionell aussehenden Webshops boten sie Waren gegen Vorkasse an, die nie geliefert wurden. Besonders günstige Preise waren das wichtigste Lockmittel.

  • Einer der betrügerischen Webshops (Screenshot: LKA Bayern)
  • Diese Domain ist noch aktiv. (Screenshot: LKA Bayern)
Einer der betrügerischen Webshops (Screenshot: LKA Bayern)

Damit die Geschädigten darauf hereinfielen, wurde auf vielen Wegen Seriosität vorgespielt. So sollte unter anderem die Vorkasse-Zahlung auf deutsche Konten erfolgen. Die gehörten jedoch Dritten, welche die Betrüger mit dem Versprechen von hohen Verdiensten in einem vermeintlichen Nebenjob hereingelegt hatten. Diese Finanzagenten, die sich dabei unter Umständen wegen Geldwäsche selbst strafbar gemacht haben, gaben laut den Behörden teilweise auch ihre Zugangsdaten zu den Konten preis.

Bei den Onlineshops selbst verwendeten die Beschuldigten teilweise die Daten echter Firmen, die sie oft nur leicht abwandelten. Ein Betreiber eines seriösen Angebots brachte die Ermittler so auch auf die Spur, weil die Betrüger für die inzwischen nicht mehr aktive Domain "ja-kaufen.com" seine Daten verwendet hatten. Das war im September 2009.

Seitdem wurde ermittelt, was sich als schwierig herausstellte: Die Verdächtigen kommunizierten dem LKA zufolge "in verschlüsselten Chats in Kombination mit Anonymisierungssoftware und versteckten sich in sogenannten Bot-Netzen". Die gekaperten Rechner der Botnetze sollen sie unter anderem zum Versenden von E-Mails genutzt haben.

DoS-Attacken auf Kritiker

Um die immer neuen Webshops möglichst lange am Leben zu halten, sollen die Täter sogar eigene Bewertungsplattformen für den Onlinehandel wie "shopauskunft.net" geschaffen haben, für die sie von der seriösen Seite "shopauskunft.de" Inhalte kopierten. Andere Foren, in denen die Machenschaften von geprellten Kunden diskutiert wurden, sollen auch mit DoS-Angriffen sabotiert worden sein.

Insgesamt gehen die Behörden inzwischen von 100.000 Geschädigten durch Vorkassebetrug sowie 1.000 Finanzagenten aus, wobei es sich aber noch um Schätzungen handelt. Der entstandene Schaden soll mehrere Millionen Euro betragen. Verhaftet wurden nach einer konzertierten Aktion am 11. Mai 2011 bei 29 Durchsuchungen neun Personen, darunter sollen sich die Drahtzieher der Bande befinden.

Einige der Webshops, die dem kriminellen Netzwerk zugeordnet werden, sind dem Landeskriminalamt zufolge noch online, in ihnen sollte keinesfalls bestellt werden. Es handelt sich um die Adressen "usa-auto-kaufen.de, luxus-ferienhaus24.de" und "af-import-autohaus.de".

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


unsigned_double 20. Mai 2011

Offensichtliche Lüge - kann jeder nachprüfen. Troll erkannt, Gefahr gebannt. Dochdoch...

zwangsregistrie... 18. Mai 2011

...Autos per Vorkasse? Vlt. ne Maus für 50¤ aber ein Auto?! Und dann auf so einer Seite?

MarcTale 18. Mai 2011

Ich sehe das anders. Einige Autos werden unter verschiedenen Modellnamen, aber mit den...

Anonymer Nutzer 18. Mai 2011

Geht das schon wieder los... :/ Dabei sollte doch mittlerweile bekannt sein dass es...



Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Sport und Gesundheit
Massive Anwenderkritik am neuen Garmin Connect

Unübersichtlich, zu viele Klicks: Die neue Version von Garmin Connect kommt bei Nutzern auffällig schlecht an.

Sport und Gesundheit: Massive Anwenderkritik am neuen Garmin Connect
Artikel
  1. Opendesk vom Zendis ausprobiert: Ein Web-Desktop für die Verwaltung
    Opendesk vom Zendis ausprobiert
    Ein Web-Desktop für die Verwaltung

    Opendesk soll Open-Source-Software in die Behörden bringen, um sie unabhängiger von einzelnen Herstellern zu machen. Wie sieht diese digitale Souveränität aus?
    Von Markus Feilner

  2. Early Access: Erste Tests loben das Solo-Dev-Aufbauspiel Manor Lords
    Early Access
    Erste Tests loben das Solo-Dev-Aufbauspiel Manor Lords

    Meistgewünschtes Spiel auf Steam, programmiert von einem Entwickler: Das in Süddeutschland angesiedelte Manor Lords kommt in Tests gut an.

  3. iPhone: Kongo beschuldigt Apple der Nutzung von Konfliktmineralien
    iPhone
    Kongo beschuldigt Apple der Nutzung von Konfliktmineralien

    Der Kongo beschuldigt Apple, in seinen Produkten Mineralien zu verwenden, die in den vom Krieg gezeichneten östlichen Regionen des Landes illegal abgebaut werden.

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    Daily Deals • Gigabyte GeForce RTX 4070 Ti zum Tiefstpreis • MediaMarkt: Asus Gaming-Laptop 999€ statt 1.599€ • Anker USB-Ladegeräte -45% • OLED-TV von LG 54% günstiger • Gamesplanet Spring Sale [Werbung]
    •  /