Angeblicher BKA-Trojaner

Eco-Verband schaltet Hotline zu erpresserischer Malware (U)

Seit einigen Wochen kursiert ein Trojaner, der den Zugriff auf Windows-PCs in Verbindung mit einer angeblichen BKA-Aktion sperrt. Das wird von vielen Anwendern offenbar so ernst genommen, dass das BSI und der Verband eco nun Beratung anbieten. Die ist jedoch stellenweise fehlerhaft.

Artikel veröffentlicht am ,
Der vermeintliche BKA-Trojaner
Der vermeintliche BKA-Trojaner

Mindestens seit Ende März 2011 verbreitet sich eine Kombination aus Schadprogrammen, die den Zugriff auf Windows-PCs sperrt. Aus dem Blog des Antivirenherstellers Avira geht hervor, dass dabei auch weitere Malware nachgeladen wird. Eines der Programme ersetzt die Windows-Shell - die normalerweise das Programm explorer.exe ist - durch eine angebliche Warnmeldung des Bundeskriminalamts, die dem Benutzer von Kinderpornografie bis Terror-E-Mails alle möglichen Schandtaten vorwirft.

Die Lösung: Über den Onlinebezahlservice UKash soll eine "Strafe von 100 Euro" bezahlt werden, sonst werde sogar die Festplatte gelöscht. Ob die Bezahlung hilft oder der Benutzer auch danach noch von dem Schädling und seinem nachgeladenen Code gequält wird, ist nicht bekannt.

  • Diese Meldung ist nicht vom BKA. (Bild: Avira)
Diese Meldung ist nicht vom BKA. (Bild: Avira)

Zwar erkennen alle gängigen Virenscanner die Malware seit Wochen, anscheinend gehen bei den Ermittlungsbehörden aber immer mehr Anfragen ein. So warnt nun beispielsweise die Polizeidirektion Hildesheim mit einer Pressemitteilung vor dem Betrugsversuch und beteuert: "Eine Verbindung zu oben genannten Behörden und Firmen besteht nicht.". In Niedersachsen sind der Mitteilung zufolge schon 100 Fälle bekanntgeworden, stündlich kommen neue Anzeigen dazu.

Der Verband eco hat deshalb in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) die Webseite Botfrei.de aktualisiert, wo sich Anleitungen zum Entfernen des Schädlings finden. Zusätzlich gibt es unter der Nummer 0231 189 26 50 eine Hotline, die werktags von 9 bis 21 Uhr besetzt ist.

Während eco mit dem "Anti-Botnet Beratungszentrum" unter anderem den sinnvollen Scan eines Rechners mit einer kostenlosen Boot-CD von Kaspersky empfiehlt, enthält die "Anleitung für Experten" (PDF) nur den Hinweis, den Shell-Eintrag in der Registry im abgesicherten Modus wieder auf "explorer.exe" zu setzen. Damit ist der Zugriff auf den Rechner zwar wieder möglich - dass die Schadprogramme danach aber immer noch vorhanden sind und tunlichst entfernt werden sollten, erklärt die Anleitung jedoch nicht.

Nachtrag vom 26. April 2011, 15:15 Uhr

Das Beratungszentrum hat seine Anleitung zum manuellen Entfernen des Schädlings aktualisiert. Sie enthält nun den Hinweis, dass die Malware nach einem Neustart des Rechners mit einem Virenscanner zu entfernen ist.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Intel Core i9-14900KS
Intel ist wahnsinnig geworden - zum Glück!

Um den Core i9-14900KS zur schnellsten Allround-CPU zu machen, hat Intel den Weg der Vernunft scheinbar vollständig verlassen. Doch dahinter stecken gute Neuigkeiten für Intel-Kunden.
Ein IMHO von Martin Böckmann

Intel Core i9-14900KS: Intel ist wahnsinnig geworden - zum Glück!
Artikel
  1. Streaming: Twitch verbietet Popos als Leinwand
    Streaming
    Twitch verbietet Popos als Leinwand

    Auf Hinterteile projizierte Streams sind auf Twitch künftig verboten: Der zu Amazon gehörende Dienst geht gegen einen absurden Trend vor.

  2. 20 Jahre Far Cry: Das deutsche Grafikwunder
    20 Jahre Far Cry
    Das deutsche Grafikwunder

    Mit Far Cry feierte der deutsche Entwickler Crytek 2004 ein viel beachtetes Debüt. Kann der Südsee-Shooter auch 20 Jahre später noch beeindrucken?
    Von Benedikt Plass-Fleßenkämper

  3. Truth Social: Warum Trumps kleines Netzwerk Milliarden wert wurde
    Truth Social
    Warum Trumps kleines Netzwerk Milliarden wert wurde

    Donald Trumps verlustbringender Twitter-X-Klon Truth Social wird nach seinem Börsengang mit 9 Milliarden US-Dollar bewertet. Es ist eine Spekulationsblase - und eine Investition in eine potenzielle Trump-Präsidentschaft.
    Ein Bericht von Achim Sawall

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    • Daily Deals • Palit 4070 Super 579,95€ • Xbox-Controller ab 39,99€ • AVM Fritzbox + Repeater -30% • DVDs & Blu-rays -31% • EA -75% • Ubisoft -50% • MindStar: AMD Ryzen 9 7900 339€, MSI RTX 4080 Super Ventus 3X OC 1.099€ • Gratis-Zugaben PS5 Slim & Nintendo Switch OLED beim TV-Kauf [Werbung]
    •  /