Tobii
Den Computer mit den Augen steuern
Nutzer können möglicherweise ihren Computer bald mit den Augen steuern: Das schwedische Unternehmen Tobii hat zusammen mit Lenovo ein Notebook entwickelt, das über ein Eyetrackingsystem verfügt.
Von links kommt ein Asteroid ins Bild geflogen. Der Blick springt hin, und schon ist der Asteroid zerstört. Der nächste Asteroid fliegt von rechts ins Bild - hinschauen - weg. Möglich ist das mit dem Eyetrackingsystem von Tobii. Das schwedische Unternehmen stellt auf der Cebit 2011 zusammen mit dem Hardwarehersteller Lenovo eine Studie eines Laptops mit einem solchen System vor.
Lichtreflexe auf dem Auge
Das System besteht aus zwei Leuchtdioden (LED) und zwei Kameras, für jedes Auge eine. Die LEDs sendeten Infrarotlicht aus, das auf dem Augapfel des Nutzers Reflexe erzeuge, erklärt Nicolas Pezzarossa, Geschäftsführer von Tobii in Deutschland, im Gespräch mit Golem.de. Die Kameras nehmen diese Reflexe auf und eine Software errechnet daraus, wohin der Nutzer gerade schaut.
Ursprünglich hat Tobii das Eyetrackingsystem für die Marktforschung entwickelt. Es ermöglicht Marktforschern zu verfolgen, wie der Nutzer ein Produkt oder eine Werbetafel wahrnimmt - wohin er als Erstes schaut oder wo sein Blick länger verweilt. Ein weiteres Einsatzgebiet ist die unterstützende Kommunikation: Ein Patient, der beispielsweise unter einer schweren Lähmung leidet und seine Hände nicht mehr bewegen kann, kann mit Hilfe des Eyetrackingsystems kommunizieren: Er bedient eine virtuelle Tastatur mit den Augen, indem er auf die Buchstabentasten schaut. Verweilt der Blick einige Sekunden darauf, wird die Taste gedrückt. Hat er einen Satz zu Ende geschrieben, kann er ihn per Sprachsynthese ausgeben.
Eyetracking für das Notebook
Mit der Integration des Systems in ein Notebook soll diese Technik auch Endnutzern zugutekommen. Äußerlich unterscheidet sich das Notebook kaum von einem herkömmlichen. Lediglich ein Wulst außen auf dem Deckel und eine Leiste unter dem Display weisen auf das Eyetrackingsystem hin. In etwa zwei Jahren, so schätzt Pezzarossa, könnten solche Notebooks in den Handel kommen.
Ziel ist dabei nicht, die Maus zu ersetzen. Stattdessen soll der Nutzer ein zusätzliche Eingabegerät bekommen, das ihm eine weitere Form der Interaktion mit dem Computer ermöglicht. So kann über die Blicksteuerung beispielsweise die Taskleiste gesteuert werden: Schaut der Nutzer auf den unteren Rand des Bildschirms, erscheint die Leiste, schaut er woanders hin, wird sie ausgeblendet. Liest der Nutzer einen Text am Computer, kann das System automatisch scrollen, wenn er am Ende des Bildschirms angelangt ist. Außerdem kann das System beim Energiesparen helfen: Schaut der Nutzer nicht auf den Bildschirm, schaltet dieser sich aus, was die Akkulaufzeit verlängert.
Zielen = schießen
Es ist aber auch möglich, Eyetracking zur Bedienung eines Programms oder eines Spiels einzusetzen. In der Version des Spiels Asteroids etwa bestimmt der Nutzer mit seinem Blick, wohin das Abwehrfeuer gegen die Himmelskörper, die die Erde bedrohen, gerichtet wird.
Schließlich zeigt Tobii ein Bildbetrachtungsprogramm, das mit den Augen gesteuert wird. Hier gibt es eine Navigationsleiste am unteren Bildschirmrand. Der Nutzer aktiviert eines der Bilder in der Leiste, indem er es anschaut. Richtet er seinen Blick auf die Mitte des Bildschirms, wird die Leiste ausgeblendet und das Bild vergrößert. Lässt der Nutzer seinen Blick an einen der Seitenränder wandern, blättert er zum nächsten oder vorherigen Bild in der Galerie.
mit einer Hand steuern. Also ganz normal WASD aber statt maus eyetracking. Könnte...
kein Text
Hey liebe Golem Redaktion. Das ist jetzt ein bisschen off topic. Aber sagt mal Eurem...
Da kamen "nostalgische" Gefühle bei mir auf, als ich Tobii las... Ich hatte das Vergnügen...