SATAgate

Nur ein Transistor löst Fehler in Intel-Chipsätzen aus

Das Problem mit Intels Chipsätzen für die neuen Prozessoren der Serie Core-i-2000 wird durch einen einzigen Transistor ausgelöst. Mit Gigabyte hat ein erster Hersteller von Mainboards die Auslieferung seiner Sandy-Bridge-Produkte gestoppt. Wann Intel von dem Fehler zuerst wusste, ist auch noch nicht abschließend belegt.

Artikel veröffentlicht am ,
Eines der ersten Sandy-Bridge-Mainboards
Eines der ersten Sandy-Bridge-Mainboards

Steve Smith, Intels Leiter der Client-Abteilung, hat derzeit die undankbare Aufgabe, den Rückruf aller Sandy-Bridge-Chipsätze möglichst gut zu verkaufen. Smith fungierte auch in einer Telefonkonferenz zu der Affäre am gestrigen Abend deutscher Zeit als Intels Sprecher und telefonierte im Anschluss mit dem US-Journalisten Anand Lal Shimpi.

Inhalt:
  1. SATAgate: Nur ein Transistor löst Fehler in Intel-Chipsätzen aus
  2. Intel: Transistor abschalten reicht

Smith erklärte Shimpi, warum der Fehler in der Schaltung aller Sandy-Bridge-Chipsätze so leicht zu finden war. Die Suche nach dem "root cause" ist bei sporadisch auftretenden Fehlern von elektronischen Komponenten in der Regel eine schwierige Angelegenheit, die sich Wochen oder Monate hinziehen kann. Das musste unter anderem Seagate vor zwei Jahren erfahren, als sich die Firmware fast aller Festplatten des Unternehmens als fehlerhaft herausstellte.

  • Screenshot vom 1. Februar 2011 - hier standen gestern noch Dutzende Mainboards.
  • Ausschnitt aus Intels Specification Update Nr. 324646 für den P67-Chipsatz
Screenshot vom 1. Februar 2011 - hier standen gestern noch Dutzende Mainboards.

Im Falle des SATA-Bugs war der Fehler aber sehr schnell gefunden, unter anderem, weil er nur bei den bis zu vier 3-GBit-Ports, nicht aber bei den 6-GBit-Ports für SATA-Geräte auftritt. Diese beiden Teile des Chipsatzes verfügen über getrennte Taktgeneratoren.

Der Taktgenerator für die 3-GBit-Ports enthält laut Steve Smith einen Transistor, dessen Leckströme sich bei längerer Benutzung verändern können. Das liegt, und hier steckt letztendlich der Fehler, an einer zu hohen Spannung, welche die Entwickler für diesen Transistor angelegt haben. Das erklärt auch, warum Intel schon darauf hingewiesen hat, dass sich die Chipsätze bei Spannungen am Rande der Spezifikation fehlerhaft verhalten können.

Die Lösung des Problems ist ebenso einfach: Der Transistor wird abgeschaltet. Offenbar handelt es sich um ein Bauelement, das nur eine untergeordnete Funktion hat. Das ist bei komplexen Halbleitern nicht ungewöhnlich. Wenn ein solcher Transistor, der zum Funktionieren der Schaltung nicht zwingend erforderlich ist, aber bedingt durch zu hohe Leckströme unkontrolliert schaltet, kann er das elektrische Verhalten von benachbarten Elementen durcheinanderbringen.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed
Intel: Transistor abschalten reicht 
  1. 1
  2. 2
  3.  


Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Ark: The Animated Series
Nichts für Kinder

David Tennant als Schurke, Karl Urban als Beach Bob. Sie und viele weitere Stars leihen den Figuren in der coolen Science-Fiction-Zeichentrickserie Ark ihre Stimme.
Eine Rezension von Peter Osteried

Ark: The Animated Series: Nichts für Kinder
Artikel
  1. Raytracing erklärt: Wie simulierte Lichtstrahlen realistischere Bilder schaffen
    Raytracing erklärt
    Wie simulierte Lichtstrahlen realistischere Bilder schaffen

    Algorithmus des Monats Raytracing erschafft beeindruckende Grafiken - und braucht viel Rechenleistung. Dabei passt der Algorithmus auf eine Visitenkarte.
    Von Johannes Hiltscher

  2. US-Airforce: KI-Dogfights gegen menschliche Piloten getestet
    US-Airforce
    KI-Dogfights gegen menschliche Piloten getestet

    Die US-Luftwaffe hat erfolgreich einen Nahkampf zwischen dem X-62A-Testflugzeug mit KI-Steuerung und einem bemannten F-16-Kampfflugzeug durchgeführt.

  3. Cities Skylines 2: Entwickler entschuldigen sich für Strand-Erweiterung
    Cities Skylines 2
    Entwickler entschuldigen sich für Strand-Erweiterung

    Nach negativen Bewertungen für ein Add-on reagieren die Entwickler von Cities Skylines 2. Der Ärger hat Auswirkungen auf die Konsolenversion.

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    • Daily Deals • Spring Sale bei Gamesplanet • Neuer MediaMarkt-Flyer • MindStar: AMD Ryzen 7 7800X3D 339€ • Bose Soundbar günstig wie nie • Samsung Galaxy S23 -37% • MSI OLED Curved 34" UWQHD 175Hz -500€ • Alternate: Deep Cool CH560 Digital Tower-Gehäuse 99,90€ • PS5-Spiele -75% [Werbung]
    •  /