Test
Xfce 4.8 wird modern
Xfce ist nach zweijähriger Entwicklungszeit in der Version 4.8 veröffentlicht worden. In erster Linie wurde der Linux-Desktop an die modernen Linux-Frameworks angepasst und die Benutzeroberfläche erweitert.
Xfce gilt als minimalistisch und ressourcenschonend. Deshalb hat der Linux-Desktop zahlreiche Fans, die sich fast zwei Jahre gedulden mussten, bis die aktuelle Version 4.8 erschien. Das notorisch unterbesetzte Xfce-Team hat trotz Entwicklermangels den Linux-Desktop vor allem an die modernen Linux-Frameworks angepasst.
Statt HAL verwendet das virtuelle Dateisystem des Dateimanagers Thunar jetzt Udev, und Thunar kann dank der Integration des GIO-Frameworks aus der Gnome-Schmiede auch auf Netzlaufwerke zugreifen, etwa per FTP oder Samba. Zudem können Wechseldatenträger im Dateimanager ausgehängt werden, eine der vielen kleinen Verbesserungen, die die Entwickler teilweise auf Wunsch der Benutzer integriert haben.
Funktionsreiches Panel
Das Panel wurde komplett überarbeitet und bietet neben dem inzwischen fast obligatorischen Transparenzeffekt auch die Möglichkeit, dort Anwendungsstarter per Drag-and-Drop abzulegen - eine weitere Funktion, die Anwender seit längerem einfordern. Im Panel vorhandene Elemente können über den neuen Panel-Editor gelöscht oder editiert werden. Gut gefallen hat auch das Verzeichnismenü-Plugin, mit dem nicht nur die Verzeichnisstruktur eines Ordners im Panel abgelegt, sondern diese auch direkt in einem Terminal geöffnet werden kann.
Zu den neuen Dialogfenstern gesellt sich auch ein überarbeitetes Dialogfeld für Xfconf-Einstellungen, mit dem diese nun nicht mehr nur angesehen, sondern auch verändert werden können und die der bislang überflüssigen Anwendung endlich einen Sinn gibt.
Xfce bringt ein Dialogfeld für das Einrichten von mehreren am Rechner angeschlossenen Monitoren. Es soll mit allen außer den proprietären Nvidia-Treibern funktionieren, die allerdings selbst ein Konfigurationswerkzeug haben.
Fazit
Auch wenn Xfce optisch so wirkt wie immer, hat sich doch einiges getan an der Desktopumgebung. Teilweise sind die neuen Funktionen längst überfällig, etwa die Netzanbindung im Dateimanager Thunar oder die Einbindung von Udev und Co. Wegen der nur kleinen optischen Veränderungen fällt erst auf den zweiten Blick auf, wie grundlegend die Veränderungen teilweise sind, in die die Entwickler investiert haben.
Dass der Desktop teilweise sogar flinker reagiert als seine Vorgänger und immer noch wenig Speicher verbraucht, ist ein nicht zu vernachlässigender Verdienst des Entwicklerteams. Und die neue, sogenannte Fuzzy Uhr, die einfach "halb zehn" oder "zwanzig vor vier" in Worten statt der minutengenauen Uhrzeit anzeigt, ist ein gelungenes zusätzliches Schmankerl.
Die Änderungen haben die Entwickler in den ausführlichen Logdateien - auch zu den Vorabversionen - festgehalten. Bislang steht nur der Quellcode des Desktops zum Download zur Verfügung. Die für April geplante Version 11.04 von Xubuntu will die aktuelle Version integrieren. Andere Distributionen dürften in Kürze eigene Versionen der Binärdateien anbieten.
Zugegeben, manche Konfigurationsdialoge bei Windows muss man erst einmalig suchen...
Recht hast du, warum Golem das uralte Theme verwendet hat, ist mir ein Rätsel...
Dort steht nichts davon, dass es unter nicht-Linux-Systemen mehr liefe. Einige wenige...
Echt mal: das heißt doch "doppelt so wenig"! Aber wenn weniger manchmal mehr ist, was...