Abgefahren

Daimler lässt Traumauto wachsen

Daimler Benz hat am Rande der Automesse in Los Angeles das Konzept eines Sportwagens vorgestellt, der aus genetisch veränderten Pflanzenfasern bestehen soll. Das Auto wächst, und wenn es kaputt ist, wird es kompostiert.

Artikel veröffentlicht am ,
Abgefahren: Daimler lässt Traumauto wachsen

Wenn es je ein Ökoauto gegeben hat, dann dieses: Biome heißt das Konzept, das der deutsche Automobilkonzern Daimler auf einer Designshow am Rande der US-Automesse in Los Angeles vorgestellt hat. Das Auto soll komplett aus biologischen Materialien bestehen und weder bei der Herstellung noch im Betrieb oder beim Abwracken die Umwelt belasten.

Leicht und stabil

Das Auto besteht aus einem Material namens Biofibre. Das hat diverse Vorteile gegenüber den Materialien, aus denen herkömmliche Autos gebaut werden: Es sei leicht - der Biome wiegt knapp 400 Kilogramm - und gleichzeitig stabiler als Stahl, erklärt der Hersteller. Außerdem ist es einfacher zu gewinnen: Es wächst - und zwar in Daimlers eigenem Garten.

  • Daimlers Designstudie Biome (Bild: Daimler)
  • Das Auto besteht aus genetisch veränderten Pflanzen. (Bild: Daimler)
  • Aus dem vorderen Stern wächst das Interieur, ... (Bild: Daimler)
  • ... aus dem hinteren die Karosserie. (Bild: Daimler)
  • Das Auto wird nicht verschrottet, sondern kompostiert. (Bild: Daimler)
  • Die Energie stammt von der Sonne, das Abgas ist Sauerstoff. (Bild: Daimler)
  • Biome ist aber kein langweiliges Ökoauto, sondern ein schicker Sportwagen. (Bild: Daimler)
  • Weitere Designstudien für die automobile Zukunft: ein Smart für den Punk... (Bild: Daimler)
  • ... und eine E-Rikscha von Maybach für den gehobenen Fahrspaß. (Bild: Daimler)
Daimlers Designstudie Biome (Bild: Daimler)

Das Auto ist aus zwei verschiedenen Pflanzensorten gewachsen, deren Erbgut Daimler verändert hat. Ausgangspunkt ist jeweils der Mercedes-Stern: Aus dem am vorderen Ende entsteht der Innenraum. Aus dem Stern am Heck wächst die Karosserie. Der Vorteil: Das Erbgut der Sterne kann nach Kundenwünschen verändert werden.

Fahren für die Umwelt

Als Treibstoff der Biome dient Bionectar 4534. Das ist eine Flüssigkeit, in der das Baumaterial Sonnenlicht speichert. Praktisch: Karosserie, Chassis und Innenausstattung sind dann gleichzeitig auch der Tank. Wie aus dem Spezialnektar Vortrieb generiert werden soll, hat Daimler indes nicht mitgeteilt. Aber dafür ist das Abgas höchst umweltverträglich: Wie bei Pflanzen üblich, produziert der Antrieb reinen Sauerstoff. Der Biome dürfte damit das erste Auto sein, das der Umwelt nützt, wenn es bewegt wird. Und auch am Ende seines Lebens: Dann soll es nämlich vollständig kompostiert werden können.

Biome ist indes alles andere als ein langweiliges Gefährt für politisch korrekte Ökos. Es ist ein flacher Sportflitzer, der den Vergleich mit modernen Supersportwagen nicht scheuen muss. Von der Form her erinnert er an das Auto, mit dem der Polizist Del Spooner, gespielt von Will Smith, durch den Film I Robot flitzte. Diese Studie, der Audi RSQ, hat es ja später in veränderter Form in die Serienfertigung geschafft: Er bildete die Basis für den Sportwagen R8, aus dem wiederum Audi den Elektrosportwagen E-Tron entwickelt hat.

Maybach-Rikscha

Das futuristische Ökoauto entstand, ebenso wie die Studie Smart 454 und der zweirädrige Maybach Den-Riki-Sha, zu Deutsch: elektrisch angetriebene Rikscha, im Rahmen des Wettbewerbs Los Angeles Design Challenge. Entwickelt wurde der Biome im Mercedes-Benz Advanced Design Studio im kalifornischen Carlsbad.

Der Biome sei "ein Natur-Technik-Hybrid, der Teil des Ökosystems unserer Erde ist", schwärmt dessen Leiter Hubert Lee. "Er wächst und gedeiht wie die Blätter an einem Baum."

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Anonymer Nutzer 22. Nov 2010

Alles richtig. Aber auch die Tatsache dass der Mensch die eigentliche Bestie ist. Gerade...

F-S-M 22. Nov 2010

Wernher von Braun, Eberhard Rees, Kurt Debus und weitere waren Deutsche und nicht...

Dante 22. Nov 2010

Hatten die nicht auch so nen LKW aus Pflanzen? Glaube die haben den am Ende sogar...

rca66 22. Nov 2010

So phantastisch das Ganze klingen mag, aber das ist kein Scherz-Artikel von Golem. Auch...



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