vb.ly
Libyen sperrt Linkverkürzer von Sexaktivistin
Wegen eines Bildes, das die Betreiberin mit nackten Oberarmen und eine Bierflasche zeigt, hat der staatliche libysche Registrar die Domain "vb.ly" gesperrt. Der Inhalt und die Beschreibung des Dienstes verletzten das islamische Recht, erklärte die Behörde auf Nachfragen.
Die Autorin und Bloggerin mit dem Künstlernamen "Violet Blue" ist das, was man in den USA eine Sexaktivistin nennt. Ausgehend von etlichen Büchern zum Thema machte sie sich mit einer wöchentlichen Kolumne in der Tageszeitung "San Francisco Chronicle" einen Namen und wurde in den vergangenen Jahren zu verschiedenen Themen rund um Sexualität unter anderem von Oprah Winfrey und CNN interviewt. Blue ist dabei stets auf lockeres, aber dennoch weitgehend seriöses Auftreten bedacht: Gegen eine Pornodarstellerin, die unter gleichem Namen agierte, ging sie erfolgreich gerichtlich vor.
Der Slogan von "sex-positive", also einer unverkrampften und lebensbejahenden Einstellung zur Sexualität, wurde einem von Blues Projekten nun zum Verhängnis. Er zierte die Website vb.ly mit den Initialen der Aktivistin, die zwar nach ihrer Darstellung nie pornografisches Material enthielt, aber ein Foto von Blue. Darauf trägt sie ein ärmelloses schwarzes Oberteil, das ihre tätowierten Oberarme zeigt - mit einem davon hält sie eine Flasche deutschen Bieres, das sie gerade vom oder zum Mund führt. Ihre geschürzten Lippen dürften dazu beigetragen haben, dass die islamischen Sittenwächter ihre Moralvorstellungen verletzt sahen.
Was aber auch Zweck von vb.ly war, gibt Blue unumwunden zu: Links, auch - aber nicht ausschließlich - zu pornografischen Webseiten so umzuwandeln, dass sie in beruflicher Kommunikation nicht auffallen. Dabei habe man nicht inhaltlich gefiltert, so die Aktivistin weiter, aber Spam und andere "unethische Praktiken" schnellstmöglich unterbunden.
Auch, aber nicht nur, für Pornos
Seit 13 Monaten gab es vb.ly, und vor kurzem wollte Blue die Registrierung der Domain erneuern und bezahlen. Das wurde ihr verweigert, und erst auf dem Weg durch die Instanzen des Registrars NIC.ly kamen die Gründe ans Licht. Sowohl das Bild der Betreiberin, als auch der Zweck der Webseite seien nach dem in Libyen unter anderem geltenden islamischen Recht der Scharia illegal. Ob die Webseite auch den Slogan "adult friendly" enthielt, was im US-Englisch auch als "pornofreundlich" verstanden wird, ist unklar. Das Antwortschreiben von NIC.ly behauptet das, Violet Blue geht in ihrer Stellungnahme nicht darauf ein.
Nicht nur damit steht Aussage gegen Aussage. Der Registrar behauptet, Blue mehrfach kontaktiert zu haben, die Aktivistin will davon aber nichts mitbekommen haben. Sie will den Dienst weiter betreiben, mit einer anderen Domain, und auch die bisher eingegebenen Links sollen noch in einer Datenbank existieren. Viel hilft das nicht, weil sich die Links, die mit vb.ly am Anfang bisher verbreitet wurden, kaum automatisch auf eine neue Domain umleiten lassen.
Andere URL-Verkürzer mit libyscher Top-Level-Domain, wie das populäre bit.ly, sind laut Darstellung von NIC.ly nicht von einer inhaltlichen Kontrolle betroffen, weil sie nicht ausdrücklich die Verbreitung von erotischem Material fördern wollten. Beliebt wurden libysche Domains im Übrigen, weil sie sich durch die Endung "-ly" im Englischen leicht aussprechen lassen.
Und nicht so heuchlerisch wie die Deutschen.
Nein, da ist alles erlaubt, sofern es im privaten Bereich bleibt. Nur das "wer mit wem...
Ich habe sie mehrheitlich aus dem Internet (Web, Usenet, Mail). Einige habe ich per...
Ein Teil der Diskussion die "love to hate" und ich hatten wurde gelöscht.