Spieletest Medal of Honor
Schießbude statt Shooter-Champion
Zwei Engines, Heerscharen von Elitesoldaten als Berater und große Versprechungen: Medal of Honor sollte EAs Antwort auf die Milliardenmarke Call of Duty werden. Herausgekommen ist ein ganz nettes Actionspiel, das den Afghanistankrieg als Ballerorgie inszeniert. Belanglos.
Es sind die Anschläge vom 11. September 2001 in New York, die den noch andauernden Krieg in Afghanistan mit ausgelöst haben. Seitdem kämpft eine internationale Allianz, mehr oder weniger angeführt von den USA und unter Beteiligung der deutschen Bundeswehr, gegen die radikalen Taliban. Diesen Hintergrund hat sich Electronic Arts für Medal of Honor ausgesucht - einen Ego-Shooter, positioniert als direkte Konkurrenz zur Call-of-Duty-Reihe von Activision. Dass das Szenario von Medal of Honor alles andere als unbeschwert ist, könnte auch eine Chance sein: Einen kleinen Einblick zu gewähren in das, was in Afghanistan vor sich geht. Immerhin hat es Call of Duty an seinen besten Stellen geschafft, auch die hässliche Seite des Kriegs zu zeigen - und die Spieler, die bereit sind, Bilder und Szenen auf sich wirken zu lassen, zu bewegen. Um es vorweg zu nehmen: Medal of Honor schafft dieses Kunststück nicht.
- Spieletest Medal of Honor: Schießbude statt Shooter-Champion
- Unterwegs im Niemandsland
- Technik und Schnitte
Spieler steuern in der rund sechs bis acht Stunden langen Kampagne einen von vier Soldaten. Am häufigsten schlüpfen sie in einen Typen mit dem Kampfnamen Rabbit, der im Viererverbund mit Voodoo, Peaches und Mother unterwegs ist. Sonderlich viel erfährt der Spieler über keinen der Elitekrieger - es gibt weder ein Ausbildungslager als Tutorial, noch private Unterhaltungen in der Kantine. Praktisch: Die KI-Kameraden agieren auf eigene Faust und können nicht sterben. Selbst wenn sie aus unmittelbarer Nähe eine Ladung feindliches Blei verpasst bekommen haben, laufen sie ungestört weiter.
Rabbit und Konsorten kämpfen in fast immer linearen Levels. Egal ob es durch ein sonniges Tal geht, durch Talibandörfer oder über schneebedeckte Hügel: Abweichungen vom streng vorgegebenen Pfad lässt Medal of Honor nicht zu - von modernem Sandbox-Schnickschnack oder wenigstens halboffenen Umgebungen haben die Entwickler offenbar noch nie gehört. Auf den Wegen kracht es aber fast immer ordentlich: Ein Taliban kommt selten allein, sie stürmen vielmehr aus allen Himmelrichtungen mit dem Gewehr im Anschlag heran, um sich mehr oder weniger unkompliziert über den Haufen schießen zu lassen. So etwas wie eine selbständig agierende KI gibt es nicht, Deckung ist - wenn überhaupt - per Skript immer gleich festgelegt, und meist findet der Feind den schnellen Tod.
Die zweite Standardaufgabe für den Spieler ist das Verteidigen und Halten von Stellungen. Das kann mal eine Hütte sein, die immer mehr von ihren Mauern verliert - was tatsächlich mal für ein paar spannende Momente sorgt. Es kann aber auch ein Baumstamm sein, hinter dem der Spieler gegen immer neue Wellen von Taliban und deren Helfer kämpft. Außerdem haben die Entwickler - zu selten - für Abwechslung gesorgt, indem sie den Spieler als Bordschütze in einen Helikopter setzen oder ihn Ziele für Artilleriefeuer erfassen lassen. Gut gemacht ist auch ein kurzer Einsatz, in dem er als Scharfschütze arbeitet und sich dabei ganz unaufgeregt und lakonisch mit seinem Kumpel über die aktuelle Aufgabe unterhält. Einer der wenigen Momente, in denen der Spieler ein wenig darüber erfährt, wie echte Soldaten wohl ticken könnten.
Unterwegs im Niemandsland |
Ja eben die Enttäuschungen der letzten Jahre haben mich auch sehr traurig gestimmt und...
lol jetzt hör aber mal auf xD Ich sterb schon nich! :P Ich hab halt grad einfach wieder...
Wenn man einen hat, durchaus eine Idee! :) Übertreib' mal nicht! ;) Ähm, Spielspaß ist...
Genau aus diesem Grund warte ich sehnsüchtig auf Crysis 2 :) Den anderen Rotz kannst Du...