Mozilla

Chromeless statt Prism

Die Mozilla Labs stellen ihr 2007 gestartetes Projekt Prism ein, mit dem sich Webseiten zu Desktopapplikationen machen lassen. Jetzt setzen die Mozilla Labs auf das neue Projekt Chromeless, das ähnliche Möglichkeiten bietet, aber deutlich ambitionierter ist.

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Mozilla: Chromeless statt Prism

Der mit Prism verfolgte Ansatz zur Erstellung von Desktopapplikationen mit Webtechnik sei nicht mehr zeitgemäß, begründet Mozilla-Labs-Entwickler Lloyd Hilaiel Mozillas Rückzug aus dem Projekt. Prism ist eine Art Minimalbrowser, der selbst auf ein Interface verzichtet und den gesamten Raum im Fenster einer Webapplikation einräumt. So lassen sich aus Websites Applikationen erstellen, die sich wie herkömmliche Desktopapplikationen verhalten. Einst galt Prism als Mozillas Antwort auf Adobe Air und Microsoft Silverlight.

Der Rückzug der Mozilla Labs bedeutet nicht zwangsläufig das Aus für das Prism-Projekt: Die Software ist Open Source und könnte von der Community weitergepflegt werden. Die Mozilla Labs wollen sich aber auf zwei neue Ansätze konzentrieren, um Desktopapplikationen mit Webtechnik zu ermöglichen. Einer ist die Open Web Apps, Mozillas Ansatz für eine offene Plattform für App Stores, über die Webapplikation kostenlos und kostenpflichtig vertrieben werden können.

Der andere ist das Projekt Chromeless. Dabei handelt es sich um eine Art Browser ohne Userinterface, der aber eine flexible Plattform hat, mit der sich neue Userinterfaces mit Webtechnik erstellen lassen. So wird das Userinterface für Chromeless mit Hilfe von HTML, CSS und Javascript erzeugt. Das ähnelt zwar der Idee von Prism, geht aber deutlich weiter.

  • Chromless: Userinterface in HTML und CSS
  • Die Struktur von Chromeless
Chromless: Userinterface in HTML und CSS

Ursprünglich sollte Chromeless einen einfachen Weg bieten, um neue Userinterfaces für Browser umzusetzen. Zwar nutzt Firefox schon heute Webtechnik wie DOM und Javascript, um sein eigenes Interface zu rendern, dieses wird aber in XUL beschrieben, nicht mit HTML und CSS. Das stellt nach Ansicht von Mozilla für viele eine zu große Hürde dar, da mehr Menschen mit HTML und CSS umgehen als mit XUL. Sie soll mit Chromeless herabgesetzt werden.

Nachdem Chromeless zum Start viel Interesse geweckt und schnell Fortschritte gemacht hatte, wurden die Ziele des Projekts mittlerweile jedoch neu definiert: Künftig soll es möglich sein, mit Chromeless echte Desktopapplikationen mit Webtechnik zu entwickeln. Chromeless soll ausdrücklich zu einer Software werden, mit der sich echte Produkte bauen lassen.

Chromeless steht mittlerweile in der Version 0.1 zum Download bereit.

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lestard 03. Feb 2011

Die Vorteile bestehen vor allem für Entwickler. Webanwendungen haben sich ja mehr oder...

lestard 02. Feb 2011

Was genau ist an dem Programm "ausgereifter"? Normale Webanwendungen starten ist ja fast...

Agnostiker 02. Feb 2011

Wie Himmerlarschundzwirn schon sagte: Man lernt nie aus! Aber ich erinnere mich dunkel...

elgooG 02. Feb 2011

Mal davon abgesehen, dass der Validator mit dem zusätzlichen Syntax Sugar nichts...



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