Oracle
Exalogic Elastic für private Clouds
Oracle will künftig auf einen Kombination aus Soft- und Hardware-Lösungen setzen und bietet eine eigene Cloud-Variante: Exalogic Elastic Cloud. Als Basis dient der eigene linuxbasierte Unbreakable Enterprise Kernel. Exalogic Elastic Cloud soll speziell für die Java Virtual Machines optimiert werden.
In seiner Keynote auf der Oracle Open World 2010 in San Francisco hat Oracle-Chef Larry Ellison die Pläne seines Konzerns nach der Übernahme von Sun umrissen. Mit einer Kombination aus Hardware und Software will Oracle eine Komplettlösung für private Clouds bieten. Unter dem Namen Exalogic Elastic Cloud präsentierte Ellison eine Serverlösung samt Betriebssystem und Middleware.
Den Server schmücken sowohl das Oracle als auch das Sun-Logo. Damit macht Oracle klar, dass es bei der Akquise von Sun nicht nur um den Erwerb von Softwarelösungen ging, sondern auch um den Ausbau seiner Hardwaresparte. Der Server selbst läuft in der Standardvariante auf 360 mit 2,93 GHz getakteten Xeon Kernen und bietet 2,8 TByte DRAM. Laut Oracle soll ein Exalogic-Elastic-Cloud-Server über eine Millionen HTTP-Anfragen pro Sekunde abwickeln können. Für das Netzwerk setzt Oracle auf die Infiniband-Technik.
Unverwüstliches Linux von Oracle
Die Hardware ist sowohl für das Solaris-Betriebssystem als auch für Oracles eigenen Linux-Kernel mit dem Namen Unbreakable Enterprise Kernel zertifiziert. Ellison erwähnte in seiner Keynote explizit die Linux-Variante: Oracles Linux-Kernel sei für den Einsatz auf seiner Hardware optimiert worden, etwa OFED-Stack 1.5.1 für Infiniband und im Hinblick auf NUMA (Non-Uniform Memory Access). Der Kernel basiert auf Linux 2.6.32. Die Kompatibilität zu Red-Hat-Linux bleibe aber ein vorrangiges Ziel. Gleichzeitig unterstrich Ellison die Unterschiede zu dem Linux-Kernel von Red Hat: Letzterer sei nicht für große Serverlösungen optimiert und bringe neue Funktionen erst sehr viel später. Oracle setzt gleichzeitig auf das Solaris-Betriebssystem, wie eine kürzlich veröffentlichte Roadmap zeigt.
Exalogic Elastic Cloud soll dank Infinband-Protokoll samt SQLNet besonders für den Einsatz des JDBC-APIs geeignet sein, über das Java-Anwendungen auf SQL-Datenbanken zugreifen können. Die Server-Lösung soll auch für den Einsatz Java-Virtual-Machines optimiert worden sein.
Die von Ellison präsentierte Middleware ist fast vollständig javabasiert. Die 2008 ausgerufene Fusion-Applikationen seien nach fünfjähriger Entwicklungszeit endlich fertig und würden im ersten Quartal veröffentlicht, so Ellison. Die Fusion-Suite-Middleware besteht unter anderem aus der WebLogic Suite und WebCenter sowie dem Indentity Management und der Entwicklungssoftware JDeveloper. Die Exadata OLTP Datenbank-Maschine steht ebenfalls für den Einsatz in der Exalogic Elastic Cloud zur Verfügung.
Zur Zukunft von Java kündigte Ellison weitere "Innovationen" und eine Roadmap auf der parallel laufenden JavaOne-Konferenz an. Konkretere Hinweise in seiner Keynote betrafen lediglich Neuheiten zu JavaFX und dessen Unterstützung von Vektorgrafiken.