Freies soziales Netzwerk
Diaspora verteilt den Quelltext
Pünktlich hat das Diaspora-Team eine Entwicklerversion des freien sozialen Netzwerks veröffentlicht. Diaspora soll mit Hilfe der Gemeinschaft reifen. Für die nächste Alphaversion im Oktober ist eine Facebook-Integration geplant - und Übersetzungen.
Die Vorabversion bringt Funktionen mit, die Facebook-Benutzer bereits kennen: Nutzer können Nachrichten auf einer Pinnwand hinterlassen, Freunde im verteilten sozialen Netzwerk aufstöbern und Fotos mit anderen Nutzern teilen. Der große Vorteil: Anders als bei zentralen sozialen Netzwerken soll der Nutzer bei Diaspora die volle Kontrolle über seine persönlichen Daten, Fotos und Videos behalten.
Diaspora ist ein verteiltes Netzwerk - jeder Teilnehmer wird einen leicht einzurichtenden privaten Diaspora-Webserver (Diaspora Seed) betreiben. Dieser speichert private Daten und teilt sie nur mit den Diaspora-Seeds der eigenen Freunde. Der Nutzer soll die volle Kontrolle über seine Onlineidentität haben. Schon die Grundeinstellungen von Diaspora sollen eine verschlüsselte Übertragung sicherstellen. Ab der ersten Version wird sämtlicher Datenverkehr verschlüsselt. Für die Verschlüsselung wird in der Vorabversion OpenSSL eingesetzt. Lediglich beim Hochladen von Fotos wollen die Entwickler die Funktion nachreichen.
Das Diaspora-Framework und das zugehörige API sollen die Kommunikation zwischen den Diaspora-Seeds regeln. Intern verwendet Diaspora die NoSQL-Datenbank MongoDB. Das Framework wurde in der Skriptsprache Ruby erstellt. Bislang läuft die Entwicklerversion lediglich unter Linux und Mac OS X.
Integration in Facebook und Twitter
Der Umstieg auf Diaspora soll erleichtert werden, indem die eigenen Daten aus bestehenden sozialen Netzwerken importiert werden können. Für die nächste Version, die für Oktober angekündigt ist, wollen die Entwickler zunächst an der Facebook- und Twitter-Integration arbeiten. Über Diaspora sollen öffentliche Nachrichten an die anderen sozialen Netzwerke versendet werden, über die dortigen Kontaktlisten soll nach Freunden bei Diaspora gesucht werden können.
Ein wichtiges Ziel ist die Internationalisierung von Diaspora: "Es wäre schade, wenn Diaspora nicht auf Griechisch verwendet werden kann." Per Oauth soll es künftig möglich sein, ohne großen Aufwand mit den Daten von einem Seed zum anderen zu ziehen. Gleichzeitig sollen alle Kontakte über den Umzug informiert werden. Außerdem soll die sogenannte Aspect-Funktion, mit der Kontakte definiert und beschrieben werden, verfeinert werden. Freunde sollen sich auch gruppieren lassen, etwa zu einer öffentlichen Gruppe.
Lange Wunschliste
Langfristig soll die Bilderfunktion verbessert werden, etwa durch eine Tagging-Funktion für veröffentlichte Fotos. Private Nachrichten, eine einheitliche Benachrichtigungsfunktion und virtuelle Veranstaltungen stehen auf der Wunschliste.
Die vier US-Informatikstudenten Daniel Grippi, Maxwell Salzberg, Raphael Sofaer und Ilya Zhitomirskiy hatten im Mai 2010 eigentlich über die Fundraising-Website Kickstarter 10.000 US-Dollar sammeln wollen, um sich in den Semesterferien auf die Diaspora-Weiterentwicklung konzentrieren zu können. Innerhalb weniger Tage kam deutlich mehr zusammen, die Spendenversprechen sind mittlerweile auf über 150.000 US-Dollar gestiegen.
Der Begriff Diaspora stammt aus dem Griechischen und bedeutet Verstreuung, sich zerstreuen oder ausstreuen, womit die Entwickler auf die dezentrale Struktur ihres sozialen Netzwerks hinweisen wollen.
Wer sich ein Bild des Entwicklungsstands machen will, kann die detaillierte Anleitung der Diaspora-Entwickler verwenden. Der Quelltext steht per Datei-Versionsverwaltung Git zur Verfügung.
auf jedem Server wirste dann eine eigene Version haben da die meisten nicht instant...
"Man kann es nicht auf einem Shared Hosting, ohne SSH-Zugang einrichten." Was ja dem...
Und wer mitdenkt ist auch im Vorteil. Google hat die Emails als Klartext gespeichert...
Warst du schon mal auf einer fachmesse oder bewerbermesse. Bluetooth/handybasiertes...