Jolicloud 1.0
Neue HTML5-Oberfläche läuft auf Chromium
Jolicloud 1.0 der Linux-Distribution für Netbooks bringt eine Benutzeroberfläche mit, die auf HTML5 basiert. Dafür haben die Entwickler eine eigene Version des Chromium-Browsers erstellt, den sie Nickel-Browser nennen. Jolicloud stellt über 700 Web-Apps bereit, etwa für den Zugang zu sozialen Netzwerken.
Das Jolicloud-Team hat in der aktuellen Version 1.0 der Linux-Distribution für Netbooks eine neue Benutzeroberfläche implementiert, die den zuvor verwendeten Unity-Desktop von Ubuntu ersetzt. Die Oberfläche ist in HTML5 erstellt und läuft in einer eigenen Variante des Chromium-Browsers von Google. Der sogenannte Nickel-Browser sorgt nicht nur für die Darstellung der Benutzeroberfläche, sondern dient auch als Instanz für die zahlreichen Web-Apps, die die Entwickler für Jolicloud bereitstellen. In der Vorgängerversion wurden Web-Apps noch in Mozillas Prism oder Adobes AIR eingebettet.
Als Unterbau dient nach wie vor Ubuntu in der nicht mehr ganz aktuellen Version 9.04. Allerdings hat das Jolicloud-Team seine Version der Linux-Distribution um weitere Dienste und Anwendungen erweitert, etwa um die Unterstützung für Touchscreens. Zusätzliche Python- und Shell-Skripte dienen beispielsweise zur automatischen Installation von proprietären Treibern für die Grafikchipsätze Poulsbo von Intel.
Eng verzahnt mit dem Internet
Jolicloud ist für den Einsatz auf Netbooks gedacht und soll diese nahtlos an das Internet anbinden. Dafür bieten die Jolicloud-Entwickler nicht nur Web-Apps und Zugänge zu Onlinediensten für die Datenspeicherung an, sondern bringen auch gleich einen eigenen Dienst mit, in dem installierte Apps registriert und gespeichert werden. Bei einer erneuten Anmeldung mit einem frisch installierten System werden die Applikationen automatisch nachinstalliert. Die Anmeldung an dem Jolicloud-Dienst ist kostenlos. Eine Anmeldung ist Pflicht, denn nur über den Dienst kann der Anwender die Installation der Apps vornehmen und Updates für das System erhalten.
In der Joli-Wolke kann der Anwender weitere Jolicloud-Benutzer einladen, um sich verfolgen zu lassen, wie die Entwickler den Dienst im englischen Original bezeichnen (Follow). Einmal als Follower etabliert, berichtet Jolicloud anderen Benutzern über das Installations- und Updateverhalten auf dem eigenen Netbook. Eine Suchfunktion für angemeldete Benutzer gibt es bereits, ebenso wie eine Liste aktuell hinzugekommener Anmeldungen. Die Web-Apps werden von dem Dienst nach Beliebtheit bewertet. Weitere soziale Netzdienste, etwa Chat oder Datentausch, bietet Jolicloud selbst bislang nicht an.
Installation leicht gemacht
Jolicloud lässt sich auf zwei Arten installieren: zum einen über das unter Ubuntu bekannte Verfahren, die Linux-Distribution innerhalb einer virtuellen Umgebung unter Windows einzurichten. Den unter Ubuntu verwendeten Wubi-Installer für Windows haben die Entwickler direkt mit der Jolicloud-ISO-Datei verbunden. Sie steht als 640 MByte große, ausführbare Windows-EXE-Datei zum Download auf den Projektseiten von Jolicloud bereit. Der Installer erstellt dabei eine Containerdatei samt virtuellem Laufwerk in der Windows-Partition und trägt einen Starter in den Bootmanager von Windows ein. Nach dem Neustart schließt die Installation in wenigen Minuten ab. Der Vorteil dieses Verfahrens ist, dass sich Jolicloud ohne Partitionierung oder Installation des Linux-Bootmanagers Grub installieren lässt. Über die Systemsteuerung unter Windows kann Jolicloud auch restlos wieder deinstalliert werden. Der Nachteil ist jedoch, dass Jolicloud in dem Dateisystem der Containerdatei nicht ganz so zügig läuft wie in einer eigenen Partition.
Mit der zweiten Variante wird Jolicloud direkt auf der Festplatte installiert. Dabei benötigt Jolicloud wie unter Linux üblich den Bootmanager Grub, um zu starten, und zwei Partitionen für das System und die Auslagerungsdatei (swap). Für die Installation auf diesem Wege eignet sich entweder der Start von CD oder USB-Stick. Dazu muss die auf der Projektseite bereitgestellte ISO-Datei zunächst gebrannt werden. In Ermangelung eines optischen Laufwerks kann das ISO-Image auch auf einen USB-Stick oder eine SD-Karte übertragen werden. Die Jolicloud-Entwickler haben dafür ein Miniprogramm entwickelt, das die ISO-Datei auf einen portablen Datenträger kopiert und diesen bootfähig macht. Der Jolicloud USB Creator steht für Windows, Mac OS X und Linux zum Download bereit.
Dann soll dein Freund mal einen Blick auf Meego werfen. Erscheint mir schneller als...
Okay dann war ich wohl noch nicht aufgeklärt. Aber im Endeffekt ist jolicould doch...
das ist heute halt hipp und verkauft sich besser ;)