Surfen ohne Mauer

Chinesische Leser lieben den Kindle

Der Kindle ist in China zwar nicht offiziell erhältlich. Dennoch kaufen Chinesen gern den E-Book-Reader von Amazon. Nicht nur, um darauf E-Books zu lesen, sondern auch, weil sie damit unzensiert surfen können.

Artikel veröffentlicht am ,
Surfen ohne Mauer: Chinesische Leser lieben den Kindle

Obwohl eigentlich nicht erhältlich, erfreut sich der Kindle in China einer gewissen Beliebtheit, berichtet die Hongkonger Tageszeitung South China Morning Post (SCMP). Dass Chinesen Amazons Lesegerät lieben, hat aber nicht nur mit Leselust zu tun: Mit dem Browser des E-Book-Readers können sie Webseiten besuchen, die sonst gesperrt sind.

Kein Web 2.0 hinter dem Schild

China unterhält ein ausgeklügeltes Zensursystem, das den Zugang zu Inhalten, die der Regierung nicht genehm sind, unterbindet. Im Ausland ist das System als Great Firewall of China bekannt, die Behörden selbst nennen es den Goldenen Schild. Dahinter lassen sich Webseiten bestimmter westlicher Medien oder solche, die über Tibet berichten, nicht aufrufen. Gesperrt ist auch der Zugang zu bestimmten Web-2.0-Angeboten wie Twitter oder Facebook.

Amazons Lesegerät nutzt jedoch ein eigenes drahtloses Netz, das sogenannte Whispernet. Das ist wie eine normale 3G-Verbindung. In den USA läuft das über das Netz von AT&T, in anderen Ländern über Partner des US-Telekommunikationsanbieters. Er vermute, dass Amazon mit Partnern in China vereinbart habe, dass diese den Datenverkehr an Amazon weiterleiten, wenn die Daten von einem Kindle angefragt würden, erklärte ein Wissenschaftler der Hongkonger Universität in der SCMP. Da das Gerät im Land nicht vertrieben werde, ginge aus Sicht der Netzwächter davon keine Gefahr aus, spekulierte er.

Shoppen und Surfen

Ursprünglich war die 3G-Anbindung nur dafür gedacht, dass die Kindle-Besitzer darüber in Amazons E-Book-Shop einkaufen können. Doch schon im Kindle 2 hatte Amazon die Nutzungsmöglichkeit durch eine direkte Anbindung an die englischsprachige Ausgabe der Onlineenzyklopädie Wikipedia erweitert. Der neue Kindle verfügt über einen, wenn auch noch als experimentell gekennzeichneten Browser, über den die Nutzer im Web surfen können. Er könne es kaum glauben, erzählte ein chinesischer Blogger begeistert der Zeitung, dass er über den Kindle Twitter und Facebook nutzen könne.

  • Der neue Kindle (Foto: Amazon)
  • Es gibt ihn in anthrazit... (Foto: Amazon)
  • .. und wie gewohnt in weiß (Foto: Amazon)
  • Außerdem gibt es in zwei Varianten: mit 3G und WLAN oder nur mit WLAN. (Foto: Amazon)
  • Das Gerät hat mehr Speicher ... (Foto: Amazon)
  • ... und einen neuen Bildschirm. (Foto: Amazon)
  • Der ist kontrastreicher und ermöglicht ein schnelleres Umblättern (Foto: Amazon)
  • Außerdem ist der E-Book-Reader kleiner und leichter geworden (Foto: Amazon)
Der neue Kindle (Foto: Amazon)

Offiziell liefert Amazon seinen E-Book-Reader nicht ins Reich der Mitte. Unter der Hand ist der Kindle im Land aber dennoch zu bekommen. Er wird beispielsweise über die zum Internetkonzern Alibaba gehörende Onlinehandelsplattform Taobao angeboten. Ein Händler aus Peking sagte der SCMP, er lasse sich die Geräte an eine Adresse außerhalb des Landes schicken und bringe diese in kleinen Mengen mit nach China. Im vergangenen Monat habe er so rund 300 der E-Book-Reader verkauft.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


Dr.Kindle 04. Nov 2010

Netter Versuch, wir werden sehen welches Gerät sich durchsetzt. Momentan scheint Amazon...

grdfgbdf 03. Nov 2010

8 zu 4 weggebombt

IchIchIch 03. Nov 2010

Ich finds grass wie die Leute scheinbar auf den Kindle fliegen. Auf der Amazon Seite war...

bebna 03. Nov 2010

Nutzt das einer schon von euch Kindle Besitzern? Wie funktioniert, verbraucht ihr dazu...



Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Intel Core i9-14900KS
Intel ist wahnsinnig geworden - zum Glück!

Um den Core i9-14900KS zur schnellsten Allround-CPU zu machen, hat Intel den Weg der Vernunft scheinbar vollständig verlassen. Doch dahinter stecken gute Neuigkeiten für Intel-Kunden.
Ein IMHO von Martin Böckmann

Intel Core i9-14900KS: Intel ist wahnsinnig geworden - zum Glück!
Artikel
  1. Truth Social: Warum Trumps kleines Netzwerk Milliarden wert wurde
    Truth Social
    Warum Trumps kleines Netzwerk Milliarden wert wurde

    Donald Trumps verlustbringender Twitter-X-Klon Truth Social wird nach seinem Börsengang mit 9 Milliarden US-Dollar bewertet. Es ist eine Spekulationsblase - und eine Investition in eine potenzielle Trump-Präsidentschaft.
    Ein Bericht von Achim Sawall

  2. Streaming: Twitch verbietet Popos als Leinwand
    Streaming
    Twitch verbietet Popos als Leinwand

    Auf Hinterteile projizierte Streams sind auf Twitch künftig verboten: Der zu Amazon gehörende Dienst geht gegen einen absurden Trend vor.

  3. Blaupunkt Ring: Neuer Fitnessring für 200 Euro vorgestellt
    Blaupunkt Ring
    Neuer Fitnessring für 200 Euro vorgestellt

    Der Blaupunkt Ring zeichnet Schlaf, Schritte, Herzaktivität und sportliche Aktivitäten auf und soll weniger ablenken als eine Smartwatch.

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    • Daily Deals • Palit 4070 Super 579,95€ • Xbox-Controller ab 39,99€ • AVM Fritzbox + Repeater -30% • DVDs & Blu-rays -31% • EA -75% • Ubisoft -50% • MindStar: AMD Ryzen 9 7900 339€, MSI RTX 4080 Super Ventus 3X OC 1.099€ • Gratis-Zugaben PS5 Slim & Nintendo Switch OLED beim TV-Kauf [Werbung]
    •  /