Prometheus

DLR baut eine zivile Forschungsdrohne

Prometheus heißt eine Drohne, die das Deutsche Luft- und Raumfahrtzentrum entwickelt hat. An ihr wollen die Forscher autonomes Fliegen erforschen. Dabei wollen sie neue Ansätze bei der Software für die Flugsteuerung und die Navigation verfolgen.

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Prometheus: DLR baut eine zivile Forschungsdrohne

Unmanned Aerial Vehicle (UAV), auch Drohnen genannt, werden hauptsächlich im militärischen Umfeld eingesetzt - zur Feindaufklärung oder im Kampfeinsatz. Das Deutsche Luft- und Raumfahrtzentrum (DLR) stellt auf der Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung (ILA) ein UAV vor, das nur zivilen Zwecken dienen soll.

Eine Drohne namens Prometheus

Prometheus heißt das Fluggerät, mit dessen Hilfe die Wissenschaftler das autonome Fliegen erforschen, erklärt Christian Greiner-Perth, Entwicklungsingenieur beim DLR in Braunschweig, im Gespräch mit Golem.de. Prometheus hat eine Spannweite von über 3 m und wiegt 25 kg. Zudem kann er eine Nutzlast von 8 kg mitnehmen. Angetrieben wird das UAV von einem 7,8 PS starken Zweitaktmotor.

  • Mit der Drohne Prometheus... (Foto: wp)
  • ... wollen Forscher des DLR neue Ansätze... (Foto: wp)
  • ... beim autonomen Fliegen verfolgen. (Foto: wp)
Mit der Drohne Prometheus... (Foto: wp)

Das Wichtigste an Prometheus sei aber die Software, sagt Greiner-Perth. Dabei konzentrieren sich die Forscher auf drei Aspekte: die Flugregelung, die Missionsplanung und die Bildverarbeitung. Mit Hilfe dieser Systeme soll Prometheus komplett autonom operieren können. Bei der Entwicklung bauen die Braunschweiger DLR-Forscher auf den Erfahrungen auf, die sie in den vergangenen Jahren mit dem unbemannten Hubschrauber Artis gesammelt haben.

Rasante Manöver

Der Flugregler sorgt dafür, dass das Flugzeug in der Luft stabil ist. Dabei muss das System ganz andere Anforderungen erfüllen als etwa ein Flugregler eines Verkehrsflugzeuges, so der DLR-Mitarbeiter. Letzteres sei in erster Linie auf die Sicherheit der Insassen ausgelegt und fliege deshalb eher gemächlich. Ein unbemanntes Luftfahrzeug hingegen könne sehr viel rasantere Manöver in der Luft durchführen, die ein Mensch nicht aushalte.

Das System zur Missionsplanung ist für die Navigation zuständig. Dazu gehört auch das sogenannte Sense & Avoid (etwa: Erkennen und Ausweichen). Das sind Systeme, mit deren Hilfe ein UAV Hindernisse wie etwa ein anderes Luftfahrzeug ausmacht und sich von ihnen fernhält. Solche Systeme sollen es möglich machen, dass UAVs im gleichen Luftraum wie bemannte Flugzeuge unterwegs sind. Sowohl bei der Missionsplanung als auch bei der Flugregelung wollen die DLR-Wissenschaftler neue Wege beschreiten.

Auf Sicht fliegen

Die Bildbearbeitung schließlich dient ebenfalls der Flugsteuerung: Der Bordrechner soll die Aufnahmen der Kamera in Echtzeit verarbeiten und in die Navigation einfließen lassen. Das soll es ermöglichen, dass Prometheus auch auf Sicht fliegt und beispielsweise im Tiefflug Hindernissen ausweichen kann.

Seinen ersten Flug hat Prometheus im März 2010 absolviert. Bislang sei er aber nur ferngelenkt geflogen, erzählt Greiner-Perth. Der nächste Schritt sei, das UAV halbautonom fliegen zu lassen. Das bedeutet, Prometheus fliegt selbst, aber ein Mensch überwacht ihn dabei und kann im Notfall per Fernsteuerung eingreifen.

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