Myon

Roboter lernt in Einzelteilen

Myon ist ein Forschungsroboter, dessen Gliedmaßen ein Eigenleben führen. Sie können abgetrennt werden und funktionieren immer noch. Forscher von der Humboldt-Universität zu Berlin wollen Armen und Beinen Verhaltensweisen einzeln beibringen und diese später auf den gesamten Roboter übertragen.

Artikel veröffentlicht am ,
Myon: Roboter lernt in Einzelteilen

Myon heißt ein neuer Forschungsroboter, der am Labor für Neurorobotik der Humboldt-Universität (HU) zu Berlin entwickelt wurde. Mit dem Roboter wollen die Forscher die Kommunikation zwischen Robotern und Menschen erforschen, sowie die Körperbeherrschung.

Modularer Aufbau

Das Besondere an Myon ist sein modularer Aufbau: Er besteht aus sechs Körperteilen, die jedes für sich autonom funktionieren. Alle Gliedmaßen sind mit sensomotorischen Schleifen, Rechenkapazität und einer Energieversorgung ausgestattet. Das ermöglicht es, Arme, Beine und den Kopf vom Körper zu trennen und einzeln damit zu arbeiten. "So können Verhaltensweisen wie das Gehen zunächst an einer isolierten Gliedmaße, wie etwa an einem einzelnen Bein, entwickelt werden und dann Stück um Stück zu einem Gesamtverhalten weitergeführt werden", erklärt Manfred Hild, der das Labor für Neurorobotik leitet.

Daraus ergäben sich interessante Fragestellungen, so die Forscher: Was etwa passiert, wenn die Arme eines Roboters durch die eines anderen ausgetauscht werden, der über andere Fähigkeiten verfügt? Oder wie reagiert der Roboter darauf, wenn eines seiner Beine durch eines ersetzt wird, das zwar besser, aber noch ungeübt ist?

Kurze Entwicklungsdauer

Der 1,25 m große und 15 kg schwere Myon ist im Rahmen eines europäischen Forschungsprojekts zur künstlichen Sprachevolution mit autonomen Robotern (Artificial Language Evolution on Autonomous Robots, Alear) entstanden - in gerade mal anderthalb Jahren, berichtet Hild. Mit hohem Tempo soll es nach seinen Worten weitergehen: Bis in einem Jahr wollen die Forscher Myon Körperbeherrschung und das Sprechen beibringen. Kein einfaches Unterfangen, sagt Hild. Gehen, Stehen oder Sitzen seien für uns Menschen normale Verhaltensweisen, die aber für Roboter sehr schwer nachzubilden seien. Derzeit braucht Myon beim Laufen noch eine Stange zur Unterstützung.

  • Der Forschungsroboter Myon - mit ... (Foto: csd)
  • ... und ohne Außenhaut (Foto: csd)
  • Seine Arme und Beine funktionieren auch eigenständig. (Foto: csd)
  • Er soll Körperbeherrschung lernen, ... (Foto: csd)
  • ... braucht derzeit aber noch Unterstützung beim Laufen. (Foto: csd)
Der Forschungsroboter Myon - mit ... (Foto: csd)

Da der Roboter dazu gedacht ist, mit Menschen zu interagieren, soll er nicht wie beispielsweise der Laufroboter Lola ein Metallskelett mit großen Gelenken, technischen Bauteilen und einem Gewirr aus Kabeln sein. Deshalb haben ihm die Entwickler eine Außenhaut aus einem stabilen Kunststoff verpasst, die die beiden Kölner Designer Thorsten Frackenpohl und André Pulheim entworfen haben.

Hübsch und stabil

Die Hülle besteht aus einem stabilen Kunststoff und dient zwei Zwecken: Sie soll dem Roboter zusätzliche Stabilität und ein freundliches Aussehen verleihen. Seine Größe und seine Proportionen seien einem achtjährigen Kind nachgebildet, was den angenehmen Eindruck ausmache, sagt Frackenpohl.

Der Roboter, der gerade fertiggestellt worden ist, wird derzeit auf der Designausstellung DMY in Berlin vorgestellt. Die DMY findet noch bis zum 13. Juni 2010 auf dem Flughafen Tempelhof statt.

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folge-aufträge 11. Jun 2010

Das schöne am RealLife ist ja, das meist nur Ergebnisse gefragt sind. D.h. man kann...

programmierung 11. Jun 2010

programmierung is doch eh schon modular. ich hätte den bot eh so gebaut, wenn ich es denn...

Rumbazumba 11. Jun 2010

Nennt sich Vibrator. Frag mal Mutti!



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