Linux
SSDs und Btrfs stehen ganz oben auf der Liste
Für die nächsten Versionen des Linux-Kernels steht die Weiterentwicklung des Dateisystems Btrfs und der Treiber für SSDs im Vordergrund. Außerdem machen sich Entwickler Sorgen um die Größe des Kernels, sagt Kernel-Entwickler Jonathan Corbet.
Die Anpassung des Kernels an große und an kleine Geräte sei die Herausforderung an Kernel-Entwickler, sagte Kernel-Entwickler Jonathan Corbet auf dem Linuxtag in Berlin. Gegenwärtig stoße der Kernel beispielsweise beim Datendurchsatz über das Netzwerk von 10 GBit/s an seine Grenzen: Diese Geschwindigkeit könne nur bei großen Datenpaketen konstant gehalten werden. Zudem mache noch Dcache_lock Probleme; den Code dafür aufzuräumen sei ein langfristiges Projekt.
SSDs würden immer schneller und würden bald mehr als 100.000 IOPs erreichen, worauf der Kernel noch nicht vorbereitet sei. Die schlecht dokumentierten Befehlssätze verschiedener Hersteller auf gängigen SSD-Geräten bereiteten den Kernel-Entwicklern ebenfalls Probleme, etwa beim Trimming.
Die Arbeit an Btrfs kommt laut Corbet voran. Eine stabile Version des Dateisystems sei besonders wichtig, um den Linux-Kernel für Speicherkapazitäten der nächsten Festplattengeneration zu optimieren.
Kernel-Blähungen
Sorgen machen sich die Kernel-Entwickler um die Größe des Kernels. Es werde immer schwieriger, den Linux-Kernel auf kleine Geräte zu portieren. Corbet verwies dabei auf die Webseite Bloatwatch, die die Änderungen am Kernel und dessen Größe grafisch aufbereitet. Noch eilen die Hardwareressourcen dem Kernel voraus, so Corbet, allerdings werde das Problem immer akuter.
Die Entwickler arbeiten weiterhin an einem Realtime-Kernel, der mit seinem Echtzeitverhalten für Musiker, aber ebenso für die Finanzwelt von Interesse ist und beispielsweise auch in Flachbildschirmgeräten benötigt wird. Hier gilt es, die verschiedenen Einsatzmöglichkeiten unter einen Hut zu bringen, denn ein Realtime-Kernel kann gewisse Prozesse auch drastisch verlangsamen. Zu den bestehenden Problemzonen zählen bei der Arbeitsspeicherverwaltung Atomic-Kmaps und Slab Allocators sowie die Verbesserung der Per-CPU-Variablen.
Virtuelle Cointainer
Mehr Arbeit wollen die Entwickler in virtuelle Container investieren. Dazu zählt die vollständige Isolierung von Containern. Gegenwärtig arbeiten die Kernel-Hacker daran, die Namespaces einzelner Container voneinander abzuschotten.
Für die einfachere Fehlersuche erwartet Corbet, dass Ftrace bald in den Kernel wandert. Auf die Frage, ob die Kernel-Fehlermeldungen nicht durch ID-Nummern und eine entsprechende multilinguale Datenbank ersetzt werden könnten, antwortete Corbet, das sei eine denkbare Lösung.
Google arbeite inzwischen mit 30 Entwicklern an seinem Android-Kernel und habe zugesagt, die Änderungen wieder in den Mainline-Kernel zu integrieren, so Corbet. Der Code des Android-Zweigs sei aber ein Durcheinander, deshalb wolle Google wieder enger mit den Kernel-Entwicklern zusammenarbeiten. Er sei zuversichtlich, dass die meisten Änderungen der Android-Kernel bis zum Ende des Jahres in den Mainline-Kernel übernommen werden können.
@Dateisystemprüfer: Wie definiert man denn einen "normalen" Benutzer? Ist das einer, der...
Sehr cool, danke :-).
Weil is so. http://leaf.dragonflybsd.org/cgi/web-man?command=hammer
Die haben mit dem Forschungsprojekt Singularity einen im Angebot: http://de.wikipedia...