Stickies
Notizzettel zum Kleben im Netzwerk
Notizzettel aus Papier haben viele Nachteile: Der Nutzer muss sie selbst transportieren, wenn er sie weiterreichen will, und durchsuchen lassen sie sich auch nur mühsam. Tom Revells Stickies sind eine digitale Alternative.
Wohin mit kleinen Notizen, wenn der Schreibtisch voll ist? Den Monitorrand damit bekleben? Sieht unschön aus. Eine Alternative sind digitale Stickies von Tom Revell, die virtuell auf den Monitor geklebt werden. Gegenüber den vielen anderen Notizzettelsystemen haben sie den Vorteil, dass sie netzwerkfähig sind - und keine Klebespuren hinterlassen. Das funktioniert meist so, dass eine Person einen Sticky vollschreibt und ihn dann per Rechtsklick an eine andere Person schickt. Ein empfangener Sticky kann auch zurückgeschickt werden. In einem Netzwerk mit mehreren Mitarbeitern kann es durchaus passieren, dass die Zettel als Chatfunktion missbraucht werden. Das funktioniert erstaunlich gut - und das Büro kann so gleich deutlich leiser werden. Natürlich kann der Nutzer Stickies auch nur für sich selbst benutzen.
Gegenüber lokalem Instant Messaging gibt es zahlreiche Vorteile. Die Stickies können beispielsweise mit einem Alarm versehen werden; sie können schlafen gelegt werden, damit sie erst am nächsten Tag oder in der nächsten Woche wieder auftauchen, und sie erlauben in gewissen Grenzen auch Richtext. Zudem kann ein Sticky oberhalb aller Fenster platziert werden, damit der Anwender ihn nicht vergisst, oder er kann im Sticky-Store gespeichert werden, damit er vom Desktop verschwindet.
In größeren Büros ist etwas Handarbeit durch den Admin sinnvoll, um die Listen der Sticky-Teilnehmer zu verwalten. Eine Sticky-Installation lässt sich zu einem Server konfigurieren, der die Liste der Sticky-Anwender verwaltet und an andere Sticky-Installationen ausliefert. Das ist zwar auch beim jeweiligen Nutzer möglich, aber damit steigt der Verwaltungsaufwand.
In heterogenen Netzwerken lassen sich Stickies leider nicht ohne weiteres einsetzen, denn der Client von Revell ist nur für Windows vorhanden. Eine klebefreie Kommunikation mit Linux- oder Mac-Clients ist also nicht möglich. Es gibt zwar ein Programm namens Unixsticky, das haben wir aber nicht ausprobiert.
Die Software selbst ist schlank und verzichtet auf unnötigen Schnickschnack. Selbst die Registry bleibt unangetastet. Revell arbeitet noch mit Ini-Dateien. Die Software wird ab und an gepflegt und um neue Funktionen erweitert.
Stickies in der Version 7.0b, das b steht nicht für Beta, sondern bezeichnet eine finale Version, kann kostenlos auf der Webseite zhornsoftware.co.uk heruntergeladen werden. Wer will, kann die Stickies sogar noch erweitern. In den Tools finden sich beispielsweise ein dedizierter Sticky-Server, eine Chaterweiterung und das bereits erwähnte Unixsticky.
Der Werkzeugkasten von Golem.de ist eine Sammlung kleiner Hilfsprogramme, die die Redaktion einsetzt. Vielleicht gibt es Alternativen, die ein Problem besser lösen? Wir freuen uns über Rückmeldungen und Tipps zu vergleichbaren Werkzeugen - auch für andere Betriebssysteme - im Forum.
KB00002 - Using Stickies as a portable application
http://www.klebezettel.net/
http://www.zhornsoftware.co.uk/stickies/tools.html#unix
http://wiki.ubuntuusers.de/Gnote