Bionische Handprothese i-Limb Pulse

Künstliche Hand wird mit Muskelimpulsen bedient

Wie mit der eigenen Hand soll der Träger einer bionischen Handprothese greifen können, das schottische Unternehmen Touch Bionics hat sie entwickelt. Die Prothese wird über elektrische Signale gesteuert, die von Muskeln erzeugt werden. Elektroden nehmen diese myoelekrischen Signale ab und wandeln sie in Steuersignale.

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Bionische Handprothese i-Limb Pulse: Künstliche Hand wird mit Muskelimpulsen bedient

Das schottische Unternehmen Touch Bionics hat eine neue Version seiner bionischen Handprothese i-Limb entwickelt. Die verbesserte Prothese mit der Bezeichnung i-Limb Pulse ermöglicht einen festeren und genaueren Griff.

Myoelektrische Signale

Die Prothese wird über myoelektrische Signale gesteuert. Das sind schwache elektrische Signale, die ein Muskel bei einer Bewegung erzeugt. Die Signale werden über zwei Elektroden von den Muskeln abgenommen, die früher auch Hand und Finger bewegt haben. So soll der Träger mit der Prothese wie mit seiner eigenen Hand agieren können. Diese Technik setzt Touch Bionics auch bei seiner Fingerprothese Pro Digits ein.

  • Die bionische Handprothese i-Limb Pulse wird mit Muskelsignalen bedient. (Foto: Touch Bionics)
  • Damit soll der Träger wie mit seiner eigenen Hand greifen können. (Foto: Touch Bionics)
  • So kann er auch kleine Gegenstände fassen... (Foto: Touch Bionics)
  • ... oder nach empfindlichen  Gegenständen greifen. (Foto: Touch Bionics)
Die bionische Handprothese i-Limb Pulse wird mit Muskelsignalen bedient. (Foto: Touch Bionics)

Greift der Träger mit der künstlichen Hand nach einem Gegenstand, hat er die Möglichkeit, über diese Pulse den Griff noch einmal zu verstärken, um ein Objekt noch fester zu fassen, etwa um einen Schnürsenkel oder einen Gürtel festzuziehen. Da Touch Bionics i-Limb Pulse mit einem neuen Chassis und Gelenken aus Aluminium versehen hat, kann der Träger mit der Prothese bis zu 90 kg schwere Gewichte heben.

Wie Pro Digits kann auch i-Limb Pulse über die Software Biosim gesteuert werden. Die Software gibt es in drei Ausführungen: zwei Versionen für medizinisches Personal und eine für den Träger.

Die Hand versteht Bluetooth

Mit den Versionen Biosim Professional und Basic können Klinikmitarbeiter die Prothese individuell auf die Bedürfnisse eines Patienten anpassen. Damit lassen sich Grundeinstellungen wählen, etwa die Schwellenwerte für die Elektroden einstellen oder einzelne Funktionen aktivieren oder deaktivieren. Außerdem kann die Software dazu genutzt werden, um den Patient darauf zu trainieren, die myoelektrischen Signale zu erzeugen. Mit der Version Mybiosim kann der Patient selbst die Prothese steuern, etwa bestimmte Griffmuster einrichten. Diese Einstellungen werden dann per Bluetooth auf die Prothese übertragen.

Die Schotten wollen ihre Entwicklung in der kommende Woche auf der Leipziger Messe Orthopädie + Reha-Technik vorstellen. Anfang Juni soll die bionische Prothese erhältlich sein. Es wird sie in zwei Größen geben, eine für Männer und eine für Frauen.

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