Street View: Datenschützer untersuchen erneut WLAN-Datensammlung

Die oberste britische Datenschutzbehörde rollt die WLAN-Datensammlung bei Street-View-Fahrten noch einmal auf. Sie hat Google einen Fragenkatalog zu der Angelegenheit vorgelegt. 2010 hatte die Behörde Google schnell entlastet und war dafür kritisiert worden.

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Street-View Fahrzeug (auf der Cebit 2010): alle Versionen der Softwaredokumentation
Street-View Fahrzeug (auf der Cebit 2010): alle Versionen der Softwaredokumentation (Bild: Werner Pluta/Golem.de)

In den USA fordern Datenschützer und Politiker noch eine neue Untersuchung der Street-View-Datensammlung: In Großbritannien hat das Information Commissioner's Office (ICO), die oberste Datenschutzbehörde des Landes, eine solche Untersuchung eingeleitet.

Software war zum Datensammeln geschaffen

Anlass ist die Enthüllung, dass die Daten aus den offenen WLANs nicht, wie Google beteuerte, unabsichtlich aufgezeichnet worden waren. Aus dem Bericht der US-Regulierungsbehörde Federal Communication Commission (FCC) ging hervor, dass der zuständige Programmierer die Software absichtlich so gestaltete, dass sie die Kommunikation über offene WLANs aufzeichnete. Er gab an, Kollegen und Vorgesetzte darüber informiert zu haben, wie das Programm beschaffen war.

  • Was steckt drin? Googles Fotofahrzeuge werden auf der Cebit 2010 von Künstlern verziert. (Foto: Werner Pluta/Golem.de)
  • Nicht nur Fotos gemacht: Datenerfassungseinrichtung auf dem Dach.  (Foto: Werner Pluta/Golem.de)
  • Google-Street-View-Logo auf einem der Autos (Foto: Werner Pluta/Golem.de)
Nicht nur Fotos gemacht: Datenerfassungseinrichtung auf dem Dach. (Foto: Werner Pluta/Golem.de)

Das ICO hat Google einen Brief mit einem Fragenkatalog geschickt. So wollen die Datenschützer beispielsweise wissen, welche Daten genau gesammelt wurden, wie die Führungsspitze von Google reagierte, als bekanntwurde, dass diese Daten aufgezeichnet worden waren und weshalb in den Stichproben, die das Unternehmen seinerzeit dem ICO zur Verfügung stellte, nicht alle gesammelten Datentypen vertreten gewesen seien. Zudem haben sie Google aufgefordert, Kopien sämtlicher Versionen der Softwaredokumentation vorzulegen.

Kritik wegen schneller Einstellung 2010

2010 hatte der oberste britische Datenschützer die Untersuchung der WLAN-Datensammlung schnell eingestellt und Google entlastet. Dafür hatte Big Brother Watch das ICO scharf kritisiert. Entsprechend begrüßte die Bürgerrechtsorganisation jetzt den Sinneswandel.

"Wir erwarten eine sorgfältige Untersuchung und ein Ergebnis, das einen Präzedenzfall schafft, der klarstellt, dass Unternehmen - egal wie groß - die Privatsphäre der Briten respektieren und dass 'absichtliche Unfälle' nicht geduldet werden", erklärte Big-Brother-Watch-Chef Nick Pickles. Er forderte das ICO auf, die Untersuchung mit einem Nachdruck durchzuführen, den sie 2010 habe missen lassen.

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