Street View: Googles Fotofahrzeuge sammelten absichtlich WLAN-Daten

Ein Programmierer soll das Programm absichtlich so geschaffen haben, dass Googles Fotofahrzeuge im Zuge der Street-View-Fahrten Daten aus offenen WLANs aufzeichneten. Das geht aus dem FCC-Bericht hervor, der jetzt vollständig veröffentlicht wurde.

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Street-View Fahrzeug (auf der Cebit 2010)
Street-View Fahrzeug (auf der Cebit 2010) (Bild: Werner Pluta/Golem.de)

Die WLAN-Datensammlung im Zuge des Street-View-Projektes war offensichtlich doch kein Versehen: Das Programm zum Erfassen der WLANs sei so beschaffen gewesen, dass Daten aus offenen Netzen aufgezeichnet wurden, berichtet die Los Angeles Times. Das gehe aus dem Bericht der US-Regulierungsbehörde, der Federal Communication Commission (FCC), hervor.

  • Was steckt drin? Googles Fotofahrzeuge werden auf der Cebit 2010 von Künstlern verziert. (Foto: Werner Pluta/Golem.de)
  • Nicht nur Fotos gemacht: Datenerfassungseinrichtung auf dem Dach.  (Foto: Werner Pluta/Golem.de)
  • Google-Street-View-Logo auf einem der Autos (Foto: Werner Pluta/Golem.de)
Nicht nur Fotos gemacht: Datenerfassungseinrichtung auf dem Dach. (Foto: Werner Pluta/Golem.de)

Ein Programmierer habe absichtlich die Software so geschrieben, dass sie die Kommunikation über offene WLANs aufzeichne. Er haben zwei Kollegen, darunter einen Vorgesetzten, darüber informiert, wie das Programm gestaltet sei. Im Oktober 2006 habe er dem Street-Video-Team ein Dokumentation seiner Arbeit vorgelegt, in dem er auf die Datensammlung hinwies

Nicht gelesen

Mehrere seiner Kollegen hatten vor der FCC ausgesagt, das Dokument nicht gelesen zu haben. Ein anderer konnte sich nicht an Hinweise auf die Datensammlung erinnern. Ein weiterer Programmierer, der den betreffenden Code geprüft hatte, erklärte, ihm sei nicht aufgefallen, dass das Programm Daten aufzeichne. Der Programmierer selbst hatte mit Verweis auf den 5. Zusatzartikel vor der FCC die Aussage verweigert.

Die FCC hatte ihre Untersuchung gegen Google Mitte April eingestellt und lediglich eine Geldstrafe verhängt, weil das Unternehmen die Ermittlungen behindert hatte. In dem Bericht der FCC waren seinerzeit ganze Passagen geschwärzt.

Nur Namen unleserlich

Die Bürgerrechtsorganisation Electronic Privacy Information Center (Epic) hatte unter Berufung auf den Freedom of Information Act eine Veröffentlichung des ganzen Berichts gefordert. Darin sind jetzt nur noch Namen unleserlich gemacht.

Epic wolle jetzt den ganzen FCC-Bericht prüfen, kündigte Epic-Chef Marc Rotenberg in der Zeitung an. Epic hat kürzlich das US-Justizministerium dazu aufgefordert, Googles Street-View-Datensammlung zu untersuchen.

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