Australier entwickeln ein künstliches Auge

Retina-Implantat soll im kommenden Jahr erstmals eingesetzt werden

Australische Wissenschaftler haben ein System entwickelt, mit dem Menschen, deren Netzhaut geschädigt ist, wieder sehen können. Ein Prototyp soll im kommenden Jahr erstmals einem Menschen eingepflanzt werden. In fünf Jahren soll das System das volle Sehvermögen ersetzen können.

Artikel veröffentlicht am ,
Australier entwickeln ein künstliches Auge

Das australische Konsortium Bionic Vision Australia (BVA) hat ein System vorgestellt, das für Menschen, deren Retina durch Altersblindheit oder Retinopathia pigmentosa geschädigt ist, wieder sehen lassen soll.

Kamera und Chip

Das System besteht aus einer Kamera, die an einer Brille befestigt wird, und dem Retinaimplantat. Die Kamera verfügt über einen Prozessor, der die Kamerabilder in Impulse konvertiert, die für Nervenzellen verständlich sind. Diese werden drahtlos an einen in die Netzhaut implantierten Chip übertragen, dessen Elektroden mit dem Sehnerv verbunden sind. Empfängt das Implantat Daten, stimuliert es die Nervenzellen, die die Impulse an das Sehzentrum des Gehirns weiterleiten, wo sie zu einem Bild zusammengesetzt werden.

  • Schema: So funktioniert das System. (Grafik: Bionic Vision Australia)
  • Der aktuelle Prototyp erlaubt nur, Umrisse zu sehen. (Grafik: Bionic Vision Australia)
  • Der Nachfolger soll leistungsfähiger werden. (Grafik: Bionic Vision Australia)
Schema: So funktioniert das System. (Grafik: Bionic Vision Australia)

Derzeit testen die Australier den Prototyp ihres Systems. Der ist allerdings nicht so leistungsfähig: Er verfügt über 98 Elektroden. Diese erlauben derzeit nur das Erkennen von Umrissen. Nun gilt es, das Implantat mit mehr Elektroden auszustatten, um eine höhere Auflösung zu erzielen. In fünf Jahren soll, so der Plan der Wissenschaftler, das künstliche Sehsystem voll einsatzfähig sein. Im kommenden Jahr wollen sie es erstmals einem Menschen einsetzen.

Australisches Konsortium

BVA ist ein Konsortium australischer Universitäten und Forschungsinstitutionen, darunter die Universitäten von Melbourne und von New South Wales in Sydney, das Bionic Ear Institute und das Centre for Eye Research.

An künstlichen Sehsystemen arbeiten Wissenschaftler in aller Welt. Ein Forscherteam am Massachusetts Institute of Technology etwa hat im vergangenen Jahr den Prototypen eines künstlichen Auges vorgestellt. In Deutschland haben die RWTH in Aachen und das Duisburger Fraunhofer Institut für Mikroelektronische Schaltungen und Systeme (IMS) ein solches Sehsystem entwickelt.

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Denkstörung 06. Apr 2010

man man man.. habt ihr noch nie matrix gesehen? der mensch dort dient als baterie...

demon driver 06. Apr 2010

Jo. Und dann hätte ich bitte gerne noch eine Drahtlosübertragung auf den Flashspeicher in...

sg-t-fe 04. Apr 2010

Immerhin ist's ja ein elektronisches Bildaufzeichnungsgerät.

mac4ever 04. Apr 2010

Nö, das zeigt doch nur, wie gut "Star Trek" alte Menschheitsträume aufsummiert hat.



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