Sonnensturm
US-Sonde fotografiert Sonneneruption
Hochauflösende Bilder einer beeindruckenden Sonneneruption hat die US-Sonde SDO zur Erde gefunkt. Die Auswirkungen der Eruption vom Morgen des 7. Juni auf die Erde sollen aber eher gering sein.
Die Raumsonde Solar Dynamics Observatory (SDO) hat beeindruckende Bilder von einer Sonneneruption geliefert. Sie zeigen einen sogenannten koronalen Massenauswurf (KMA), bei dem Partikel aus dem Inneren der Sonne ausgestoßen werden. SDO hat die Bilder am 7. Juni 2011 gegen 8:40 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit (MESZ) im extremen ultravioletten Spektrum aufgenommen.
Gaspartikel ausgestoßen
Bei dem KMA wurde eine große Menge Gaspartikel ausgestoßen. Das Gas schoss pilzförmig hoch und fiel dann wieder zurück auf die Sonnenoberfläche. Dabei beschrieben die Gaspartikel Bögen, da sie nicht durch die Schwerkraft der Sonne angezogen wurden, sondern entlang magnetischer Feldlinien herunterkamen.
Die US-Weltraumbehörde Nasa stufte den KMA als mittelgroß (M-2) ein. Ein Teil der Partikel wurde auch in den Weltraum ausgestoßen. Da die Eruption allerdings nicht auf der direkt der Erde zugewandten Seite stattgefunden hat, werden die Auswirkungen auf unseren Planeten eher gering sein. Das Space Weather Prediction Center (SWPC) des US-Wetterdienstes National Weather Service (NWS) prognostiziert für den heutigen Abend (ab etwa 20 Uhr MESZ) einen leichten bis mäßigen Sonnensturm (Stufe G1 bis G2).
Start Anfang 2010
Die Nasa hatte SDO Anfang vergangenen Jahres ins All geschossen. SDO verfügt über drei Hauptinstrumente: das Atmospheric Imaging Assembly, den Helioseismic and Magnetic Imager und das Extreme Ultraviolet Variability Experiment, die hochauflösende Bilder von der Sonne in verschiedenen Wellenlängenbereichen machen.
Die Instrumente machen sechs Bilder pro Minute von der Sonne in acht Wellenlängen - deutlich mehr als frühere Sonden zur Sonnenobservation. Dadurch ermöglicht SDO den Wissenschaftlern einen besseren Einblick in die Aktivitäten auf der Oberfläche der Sonne. Sie wollen unter anderem herausfinden, was die heftigen Sonneneruptionen auslöst. Die daraus resultierenden Sonnenstürme können Kommunikations- und Navigationssatelliten beeinträchtigen und sogar das Stromnetz stören.