SDO: Bilder von der Sonne in Imax-Qualität
Alle 10 Sekunden ein hochaufgelöstes Bild vom Zentralgestirn
Am 9. Februar 2010 schießt die US-Weltraumbehörde Nasa eine Sonde in die Erdumlaufbahn, die die Sonne beobachten soll. Deren Instrumente machen alle zehn Sekunden ein hochaufgelöstes Bild. Von der schnellen zeitlichen Abfolge erhoffen sich die Wissenschaftler neue Erkenntnisse von den Sonnenaktivitäten.
Bilder wie für ein Imax-Kino geschaffen, so verspricht Dean Pesnell, Mitarbeiter des Goddard Space Flight Center der US-Weltraumbehörde Nasa in Greenbelt im US-Bundesstaat Maryland, wird die neue Raumsonde liefern, die die Nasa in der kommende Woche ins All schießt. Solar Dynamics Observatory (SDO) heißt sie und soll hochauflösende Bilder von der Sonne zur Erde funken.
Imax-reifer Bilderstrom
An Bord der Sonde befinden sich drei Hauptinstrumente, das Atmospheric Imaging Assembly, der Helioseismic and Magnetic Imager und das Extreme Ultraviolet Variability Experiment, die Bilder in verschiedenen Wellenlängebereichen von der Sonne machen werden. "SDO wird uns Bilder senden, die zehn Mal besser sind als hochauflösendes Fernsehen", schwärmt Pesnell. So soll die Auflösung in der Horizontalen das Vierfache und in der Vertikalen das Fünffache dessen betragen, was ein 720p-Fernseher darstellt. "Von der Pixelmenge her ist das mit einem Imax-Film vergleichbar - ein Imax mit der tobenden Sonne, 24 Stunden am Tag."
Alle zehn Sekunden werden die Instrumente ein Bild der Sonne in acht Wellenlängen machen. Bisherige Sonden haben den Stern im Abstand von mehreren Minuten aufgenommen. Dadurch, dass die Sonde sechs Bilder pro Minute macht, bekommen die Wissenschaftler einen bisher nicht gekannten Einblick in die Aktivitäten auf der Oberfläche der Sonne.
Einfluss der Sonne
Die Wissenschaftler erhoffen sich davon neue Erkenntnisse über die Sonne, etwa wie ihr Magnetfeld aufgebaut ist, wie die Sonnenflecken entstehen oder was die heftigen Sonneneruptionen auslöst. Das soll auch zu einem besseren Verständnis des Einflusses der Sonne auf die Erde führen.
Die schnelle zeitliche Abfolge der Bilder stelle eine ganz neue Qualität dar, erklärt Pesnell und vergleicht den Forstschritt mit den Bildern, die der britische Fotograf Eadweard Muybridge Ende des 19. Jahrhunderts von einem galoppierenden Pferd aufgenommen hat.
Vier Hufe in der Luft
Die Bilderserie enthüllte, dass ein Pferd im Galopp zeitweise alle vier Hufe in der Luft hat. Bis dato hatten die Menschen ihren Augen geglaubt, die ihnen vorgaukeln, es bleibe immer ein Huf auf der Erde. Von der schnellen Bilderfolge des SDO verspricht sich Pesnell ähnlich neue Erkenntnisse: "Wir werden jede Nuance der Sonnenaktivität zu sehen bekommen".
Die Datenmengen sind immens: Jeden Tag kommen 1,5 TByte zusammen. Die Daten werden mit einer Übertragungsrate von 130 MBit/s zur Erde gefunkt, genauer gesagt an eine Bodenstation in Las Curces im US-Bundesstaat New Mexico. Dort fangen zwei je 18 m große Antennen den Datenstrom auf.
SDO wird an Bord einer Rakete vom Typ Atlas V ins All geschossen. Der Start ist für den 9. Februar 2010 um 10:30 Uhr Ostküstenzeit (16:30 Uhr mitteleuropäischer Zeit) vom Raketenstartgelände Canaveral aus geplant. Mindestens fünf Jahre lang soll SDO auf einem sogenannten geneigten geosynchronen Orbit (Inclined Geosynchronous Orbit, IGSO) um die Erde kreisen und Bilder von unserem Zentralgestirn aufnehmen.
Wir machen hochauflösende Bilder von allen Planeten in der näheren Umgebung der Erde wo...
Die geringe Elektronenzahl am CCD-Ausgang kann aber durch die Erzeugung von...
kommt 2011 oder 2012 in die kinos unter dem titel "sunshine 2" ;) -andy-
nahezu zeitgleich weil die Daten ja nach einander auf die Platte geschrieben werden...