Midnight Commander - Dateimanager für Linux unverzichtbar
Unverzichtbarer Dateimanager im Retrolook und mit Extras
Die Arbeit an der Linux-Konsole kann optisch dröge und motorisch redundant werden. Wer sich gern statt mit den Eingaben "cd" und "ls" mit den Pfeil- und Enter-Tasten durch das Linux-Dateisystem hangeln will, dem sei der Midnight Commander ans Herz gelegt. Mit vielen Extras, etwa einem eingebauten Editor, könnte er sich leicht zum Lieblingswerkzeug mausern.
Eines vorweg: Der Midnight Commander ist ein Klon. Ursprünglich wollte Peter Norton in den achtziger Jahren des letzten Jahrhunderts den strapazierten MS-DOS-Anwendern das Stöbern durch das inzwischen - glücklicherweise - ausgemusterte Betriebssystems erleichtern und schuf den legendären Norton Commander.
Ebenso strapazierten Linux-Neulingen - und vermutlich sich selbst - wollte der bekannte Programmierer Miguel de Icaza mit seinem Klon Midnight Commander unter die Arme greifen. Der Midnight Commander - auch liebevoll "mc" genannt - war sein erstes Werk für die Linux-Gemeinschaft. Zwischendurch wurde "mc" immer wieder vernachlässigt, erhob sich aber zuletzt 2009 wieder aus seinem Grab. Glücklicherweise.
Das zweigeteilte Fenster erleichtert das Kopieren, Verschieben oder Umbenennen selektierter Daten oder ganzer Datengruppen enorm. Eingabemasken bieten dabei Zugang zu wichtigen Parametern. Für Linux-Neulinge stehen je nach Konfiguration auch Timestamps, Benutzerrechte oder Dateigröße neben den aufgelisteten Dateien oder Ordnern.
Besonders schick macht sich "mc" mit seiner blau-weißen Benutzeroberfläche mit türkisen Einsprengseln in einem sonst langweiligen schwarz-weißen Terminalfenster. Hier muss Peter Norton ob seines Designs noch einmal ein Lob ausgesprochen werden.
Im Umgang mit Dateitypen sticht "mc" allerdings am meisten hervor. Durch die geschickte Bearbeitung der Konfigurationsdatei /etc/mc/mc.ext startet "mc" fast jeden Dateityp mit dem entsprechenden Programm. Mausschubser seien gewarnt: Mit installiertem Midnight Commander und ein paar Konsolenprogrammen kann auf die grafische Oberfläche komplett verzichtet werden. Und dann kann "mc" auch noch den Inhalt gepackter Archivdateien anzeigen und sogar ISO-Dateien öffnen!
Es geht noch besser: Für die MS-Word-5-Fans gibt es den integrierten Editor "mcedit" samt Syntaxhervorhebung. F3-, F4- und F5-Tasten müssen nicht mehr ihr einsames, vernachlässigtes Dasein fristen, hier kommen sie zu ihrer ursprünglichen Bestimmung. Und ein weiterer Clou: "mc" kann auch über FTP und SSH mit fremden Rechnern kommunizieren!
Bevor die Schwärmerei zu weit geht, sei noch gesagt: "mc" kann noch viel mehr, Schweizer Taschenmesser, nein, ganze Baumärkte kommen an das Angebot dieses Programms nicht heran: eine eingebaute Kommandozeile, Vergleichsfunktionen für Dateien und Ordner, Baumansicht, Suchfunktion und, und, und.
Meist lässt sich "mc" über die Repositories fast aller Linux-Distributionen schnell auf dem heimischen Rechner nieder. Ihm widmet sich sogar die Homepage midnight-commander.org. Dort findet sich auch der Quellcode für alle, die gern kompilieren. Allen Nicht-Linux-Benutzern sei noch gesagt: Es gab einmal Versuche, "mc" mit Windows bekanntzumachen, aber dort fühlte er sich nicht wohl.
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Der beste der plattformunabhängigen wiederum ist sicherlich: muCommander Für jedes...
Hallo. Mein WIndows System hats zerkloppt durch einen Wurm und nun möchte ich via Midnigt...
Okay, da muss ich mich wohl tatsächlich belehren lassen. :) Gruß.
Wieviel zahlt Dir Micro$oft jetzt für diesen "Lipservice" ?? Wann sterben die bezahlten...