Grafikmarkt: Intel nimmt AMD und Nvidia Anteile ab
Integrierte Grafik boomt durch Netbooks
Wie der Prozessormarkt hat sich auch das Geschäft mit Grafiklösungen für PCs zum Ende des Jahres 2009 erholt. Statt Einbrüchen können die Beobachter von Jon Peddie Research (JPR) sogar Zuwächse verzeichnen, 2010 soll ein neues Boomjahr für Grafik werden.
Auch wenn beim Thema Grafik meist nur AMD/ATI und Nvidia genannt werden, ist Intel durch seine Chipsätze immer noch der größte Lieferant für Grafikhardware in PCs. Diesen Vorsprung konnte der Halbleiterriese nun vom dritten zum vierten Quartal 2009 sogar noch ausbauen. Laut JPR legte Intel von 53,6 auf 55,2 Prozent zu. Zweiter im Grafikmarkt ist weiterhin Nvidia mit 24,3 Prozent und Dritter AMD mit 19,9 Prozent.
JPR-Zahlen zum vierten Quartal 2009
Alle drei Konkurrenten konnten zum Ende des Jahres 2009 im zweistelligen Bereich zulegen, am stärksten Intel um 17,9 Prozent gegenüber dem dritten Quartal. Entgegen früheren Prognosen erholte sich der gesamte Grafikmarkt 2009 deutlich, nachdem er Ende 2009 um ein Drittel eingebrochen war. Insgesamt wurden 2009 laut JPR 425,4 Millionen Grafiklösungen für PCs verkauft, 14 Prozent mehr als 2008.
Von den Zuwachsraten von über 20 Prozent, die JPR 2002 und 2003 auf dem Höhepunkt des Booms von 3D-Spielen feststellen konnte, ist die Lage aber noch weit entfernt. Das soll sich 2010 ändern, Peddie rechnet mit einem Wachstum von 27,9 Prozent. Das liege nicht nur an weiterhin starker Nachfrage von Konsumenten, sondern dem Investitionsstau in Unternehmen, der nun abgebaut würde, meint der Marktforscher.
Gegenüber dem vierten Quartal 2008 mit Beginn der Krise verlor Nvidia im gleichen Zeitraum 2009 6,3 Prozent Marktanteil, AMD nur 0,3 Prozent, beides bedingt durch Intels Dominanz. Die öffentlichen Zahlen von JPR unterscheiden nicht zwischen mobiler Grafik und Desktop-GPUs, zeigen aber dennoch, wie wenig sich die vieldiskutierten High-End-Lösungen wie AMDs Radeon-5000-Serie auf den Gesamtmarkt auswirken. Peddie ordnet die Zuwächse bei Intel-Grafik vor allem den Netbooks zu.
Sowohl Nvidia als auch AMD litten in den letzten Monaten unter Fertigungsproblemen bei TSMC, das für beide Unternehmen Grafikchips herstellt. Diese Schwierigkeiten sollen nun aber behoben sein. Nvidia-CEO Jen Hsun-Huang sagte bei Vorstellung der letzten Quartalszahlen seines Unternehmens: "Wir haben jeden einzelnen Chip verkauft, den wir hatten". Ähnlich äußerte sich auch AMD-Manager Richard Huddy kürzlich im Interview mit Golem.de.
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