Surftablet Crunchpad verzögert sich weiter

Streit der beteiligten Unternehmen um 300-Dollar-Gerät

Crunchgear und Fusion Garage wollten gemeinsam ein revolutionäres Surftablet entwickeln, das nur um 300 US-Dollar kosten sollte. Daraus wird vorerst nichts. Die beiden Firmen liegen im Clinch, Techcrunch droht mit Klagen, und im vollständigen Betrieb wurde das Crunchpad noch immer nicht gezeigt.

Artikel veröffentlicht am ,

Der umstrittene Blogger und Unternehmer Michael Arrington bezeichnet in seiner letzten Mitteilung zu dem Projekt, das seit anderthalb Jahren läuft, die gegenwärtige Situation als "Das Ende des Crunchpads". Arrington betreibt unter anderem das populäre Silicon-Valley-Blog Techcrunch und die zugehörige Konferenz "Real Time Crunchup". Deren letzte Ausgabe fand am 20. November 2009 in San Francisco statt, und dort sollte das bereits länger angekündigte Crunchpad öffentlich vorgeführt werden.

 

Entwickelt und gebaut wurde das Gerät von einer weiteren Arrington-Unternehmung namens Crunchgear zusammen mit der Firma Fusion Garage aus Singapur. Der Chef dieses Unternehmens, Chandra Rathakrishnan, soll Arrington drei Tage vor der Veranstaltung mitgeteilt haben, dass Crunchgear nicht länger an dem Projekt beteiligt sei und Fusion Garage das Gerät selbst vertreiben wolle. Zudem sei die Hardware nun doch noch nicht ganz fertig.

Nach Darstellung von Arrington soll Rathakrishnan von seinen Anteilseignern zu diesem Schritt gedrängt worden sein. Wer diese Anleger sein sollen, erklärt er jedoch nicht. Arrington behauptet jedoch, die Rechte an dem Gerät lägen teils bei Fusion Garage, teils bei Crunchgear. Den Markennamen "Crunchpad" will er alleine besitzen, in E-Mails der Anteilseigner von Fusion Garage, die Arrington auszugsweise zitiert, schlagen diese auch vor, einen neuen Namen für das Gerät zu suchen.

Der Silicon-Valley-Unternehmer kündigt in seiner Mitteilung an, dass Klagen gegen Fusion Garage "fast sicher" eingereicht werden würden. In einer E-Mail, die Arrington an Rathakrishnan geschickt haben will, beschuldigt er ihn des "Diebstahls von geistigem Eigentum", falls Fusion Garage das Gerät selbst anbieten würde. Eine gegenteilige Darstellung von Fusion Garage gibt es noch nicht, unter anderem ist das frühere Blog des Unternehmens nicht mehr erreichbar und auch die Homepage leergeräumt.

Etwaige Zweifel, dass dem Start-up vielleicht das Geld ausgegangen sei, versucht Arrington in seiner Mitteilung gleich zu zerstreuen. Es gebe etliche Investoren, die er seit Monaten zurückhalten würde, bis das Gerät in einem vorzeigbaren Zustand wäre. Die letzten Prototypen hätten schon stundenlang ohne Absturz funktioniert, zudem sei die Benutzeroberfläche nun so intuitiv, dass man sie sofort begreifen könne.

Michael Arrington behauptet weiter, es gebe Angebote eines großen Händlers mit Milliardenumsätzen, der das Gerät sofort ins Programm aufnehmen wolle und dafür sogar Zahlungen bei Bestellung versprochen hätte, und nicht erst 30 Tage nach Lieferung. Mit diesem nicht genannten Händler verhandle man sein Monaten, er soll besonders günstige Konditionen eingeräumt haben, damit das Crunchpad schnell in hohen Stückzahlen angeboten werden kann.

Vermutlich das Mainboard des Crunchpad
Vermutlich das Mainboard des Crunchpad
Zur Hardware des Geräts gibt es weiterhin keine vollständigen Angaben. Nach letztem Stand soll ein kapazitiver 12-Zoll-Touchscreen als Eingabegerät dienen und als Prozessor eine nicht genauer spezifizierte Atom-CPU von Intel zum Einsatz kommen. Ein solches Gerät gibt es bisher zum angepeilten Preis von 300 US-Dollar noch nicht.

Am Ende seiner Mitteilung hat Arrington auch ein Foto in geringer Auflösung veröffentlicht, das offenbar das Mainboard des Geräts zeigen soll. Dieses sieht recht seriennah aus, erlaubt aber keine sicheren Rückschlüsse auf Ausstattungsdetails oder weitere beteiligte Hersteller.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


Supreme 01. Dez 2009

Das war damals auch nicht richtig möglich. Schau dir an wie billig die ersten Versionen...

kleingeist 01. Dez 2009

Ehm die Partnerfirma nennt sich, wie im verlinkten Artikel auch genannt, keineswegs...

erfinder 01. Dez 2009

"Erfunden" hat Apple vor Jahren, in letzter Zeit adaptieren sie eher (der feinere...

iAppo 01. Dez 2009

Diese Verzögerung könnte Apple retten.



Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Thermomodul
Mahle will Reichweite von E-Autos um 20 Prozent steigern

Der Autozulieferer Mahle hat ein Thermomodul vorgestellt, das die Reichweite von Elektroautos um bis zu 20 Prozent steigern soll.

Thermomodul: Mahle will Reichweite von E-Autos um 20 Prozent steigern
Artikel
  1. Horizon OS: Meta will mit Lizenzen im Headset-Markt aufsteigen
    Horizon OS
    Meta will mit Lizenzen im Headset-Markt aufsteigen

    Meta will sein Headset-Betriebssystem Horizon OS an andere Unternehmen lizenzieren, um es mit Apple aufzunehmen.

  2. Tales of the Shire: Mittelerde ohne Orks und Sauron
    Tales of the Shire
    Mittelerde ohne Orks und Sauron

    Vollkommen friedlich soll das Herr-der-Ringe-Spiel Tales of the Shire werden: Statt Schlachten gibt es Spaziergänge mit Hobbits.

  3. Spionage: Deutsche sollen für China Laser beschafft haben
    Spionage
    Deutsche sollen für China Laser beschafft haben

    Die Bundesanwaltschaft hat zwei Menschen im Rentenalter und einen 59-Jährigen wegen Spionage für China verhaften lassen.

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    • Daily Deals • MindStar: Radeon-Grafikkarten zu Tiefstpreisen • Alternate: Asus Gaming-Laptop 899€ statt 1.599€ • Anker USB-Ladegeräte -45% • PC-Komponenten -52% • Apple iPad 403,98€ • MSI MEG 342CDE OLED 999€ • Gamesplanet Spring Sale [Werbung]
    •  /