Aida - der Autoroboter lächelt

Robotisches Navigationssystem kommuniziert mit dem Fahrer

Entwickler von Audi und dem Massachusetts Institute of Technology haben ein neuartiges Navigationssystem für das Auto entwickelt, das wie ein robotischer Beifahrer funktioniert: Es kennt die Gewohnheiten des Fahrers ebenso wie die Umgebung und leitet den Fahrer. Dabei kommuniziert es über ein Robotergesicht auf dem Armaturenbrett mit ihm.

Artikel veröffentlicht am ,

Der Roboter auf dem Armaturenbrett wackelt zwar nicht mit dem Kopf wie ein Dackel, aber er kann ihn traurig hängen lassen. Geht es ihm gut, lächelt er oder zwinkert dem Fahrer zu. Der Affective Intelligent Driving Agent, kurz Aida, der entfernt an den Roboter Nr. 5 aus dem gleichnamigen Film erinnert, ist eine Art erweitertes Navigationssystem, das Forscher des Massachusetts Institute of Technology (MIT) zusammen mit Volkswagen und Audi entwickelt haben.

Personalisierte Navigation

Die Idee des Systems ist, die Daten der Fahrzeugsensoren und Fahrgewohnheiten in die Navigation einfließen zu lassen. Das System lernt beispielsweise, welche der Wege der Fahrer regelmäßig fährt, etwa den Weg zur Arbeit, oder kennt andere Plätze, die öfter angefahren werden, wie die Tankstelle oder den Supermarkt. Gleichzeitig wertet es die Daten der vielen Sensoren im Auto aus, die die Sitzposition erfassen, den Reifendruck, Tankstand oder den Abstand zum Vordermann messen.

 

Nach einigen Wochen kennt Aida die Gewohnheiten des Fahrers. Steigt der morgens ins Auto, weiß das System, dass er zur Arbeit fährt, und weist ihm den Weg. Es merkt sich auch, dass der Fahrer an einem bestimmten Tag in der Woche nach Feierabend zum Einkaufen fährt. Also leitet Aida den Fahrer von sich aus auf dem schnellsten Weg zum bevorzugten Supermarkt. Erkennt er, dass der Tank fast leer ist, dirigiert er den Autofahrer unterwegs noch schnell zu einer Tankstelle.

Allerdings berücksichtigt Aida nicht nur die Gewohnheiten des Fahrers. Der Roboter empfängt zudem auch immer aktuelle Verkehrsinformation und er leitet den Fahrer um einen Stau oder eine Baustelle herum. "Durch die Allgegenwart von Sensoren und mobilen Computern gibt es reichlich Informationen über unsere Umgebung", erklärt Carlo Ratti, Chef des SENSEable City Lab des MIT. Aida verkörpere eine neue Möglichkeit, diese große Datenmenge zu nutzen.

Robotischer Beifahrer

Der Roboter soll, so stellen es sich die Forscher vor, die Rolle eines Beifahrers übernehmen: Er kommuniziert mit dem Fahrer und leitet ihn. "Bei der Entwicklung von Aida haben wir uns gefragt, wie wir ein System entwickeln könnten, das die gleiche Art von Anleitung geben kann wie ein informierter und freundlicher Beifahrer", sagt Ratti. Er soll die Stimmung des Fahrers anhand seiner Mimik und anderer Hinweise erkennen und ihm dann auf die gleiche Weise antworten. Grundlage sind die Erfahrungen, die die Robotiker des MIT über die Jahre bei der Entwicklung kontaktfähiger Roboter gesammelt haben. Im Laufe der Zeit werde sich, glauben die Wissenschaftler, eine enge Beziehung zwischen Fahrer und Aida entwickeln, in der beide voneinander lernen können.

Das Projekt entstand in Zusammenarbeit mit dem Forschungslabor von Volkswagen in den USA und mit Audi - erkennbar an den gepunkteten Linien unter den Augen, die den LED-Leisten unter den Scheinwerfern der aktuellen Modelle ähneln.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


jojijj2 23. Feb 2010

...also wer nach wochen immer noch den weg zur arbeit nicht kennt, sollte lieber nicht...

merc 23. Feb 2010

"SpielereiQuatsch", so hat mein Grossvater damals das Navi auch bezeichnet. Schliesslich...

Kat 02. Nov 2009

Wenn dann irgendwann mal das Auto in der Werkstatt ist, weil Aida defekt ist, kommt man...

Richard_Thard 31. Okt 2009

"Aida sieht Licht.... Licht" ;)



Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Elektromobilität
Nach 20 Jahren steht Tesla vor dem Absturz

Sinkende Absatzzahlen, Entlassungen, technologischer Rückstand und fehlende Führung durch den Chef haben Tesla in eine gefährliche Lage gebracht.
Ein IMHO von Frank Wunderlich-Pfeiffer

Elektromobilität: Nach 20 Jahren steht Tesla vor dem Absturz
Artikel
  1. Scheidungsportal: Eingabefehler mündet in Scheidung eines falschen Ehepaares
    Scheidungsportal
    Eingabefehler mündet in Scheidung eines falschen Ehepaares

    Die zuständige Londoner Kanzlei hat den Fehler zwar bemerkt und eine Aufhebung des Scheidungsbeschlusses angefordert, ein Richter hat diese jedoch abgelehnt.

  2. Ultrastar Transporter: WD stellt externe 368-TByte-SSD vor
    Ultrastar Transporter
    WD stellt externe 368-TByte-SSD vor

    Während wenige Terabyte für den Heimgebrauch reichen, gelten im Datacenter andere Maßstäbe. Die wohl größte externe SSD ist in jeder Hinsicht gigantisch.

  3. Neue Bundesdatenschutzbeauftragte: Zwischen Datenschutz und Datennutzung
    Neue Bundesdatenschutzbeauftragte
    Zwischen Datenschutz und Datennutzung

    Die Nominierung der Datenexpertin und Wissenschaftlerin Louisa Specht-Riemenschneider zur Bundesdatenschutzbeauftragten verspricht neue Akzente im Datenschutz.
    Eine Analyse von Christiane Schulzki-Haddouti

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    • Daily Deals • MindStar: Gigabyte RTX 4070 Super Gaming OC 649€ - günstig wie nie! • Switch-Spar-Sets • Panasonic OLED-TV 54% billiger • HP Omen 16.1" FHD/144 Hz, Ryzen 7 6800H, RTX 3070 Ti -52% • Alternate: Notebook- und Super-Sale [Werbung]
    •  /