AMD liefert sparsame 6-Kern-Opterons aus
Erste Server von Dell und HP
Sechs Wochen nach den ersten Serverprozessoren mit sechs Kernen von AMD folgen nun drei Stromsparmodelle, die sich vor allem für besonders dicht gepackte Rechenzentren mit Bladeservern eignen. Nach HP als Launchpartner bietet nun auch Dell Server mit den neuen Opterons an.
Anfang Juni 2009 hatte AMD die ersten Opterons mit dem Kern 'Istanbul' vorgestellt, die bis zu 2,8 GHz für die sechs Kerne erreichen, nun folgen planmäßig die besonders sparsamen Versionen. Der Opteron 2425 HE (523 US-Dollar) für Rechner mit zwei Prozessorsockeln und der Opteron 8425 HE (1.514 US-Dollar) für Maschinen mit vier bis acht Sockeln erreichen je 2,1 GHz. Ihre "Average CPU Power" (ACP) gibt AMD mit 55 Watt an, in den Datenblättern ist bisher die übliche TDP-Angabe nicht verzeichnet. Ebenfalls 55 Watt ACP erreicht der Opteron 2423 HE (455 US-Dollar) mit 2,0 GHz.
AMD verwendet die umstrittene ACP seit knapp zwei Jahren, das Verhältnis von ACP zu TDP ändert sich dabei gelegentlich. Aufgrund der Erfahrungen mit bisherigen Opterons kann man von einer Leistungsaufnahme unter Volllast für die neuen Opterons von rund 80 Watt ausgehen.
Mehr Rechenleistung pro Watt
Praxisnäher sind die Werte, die AMD für die gesamte Leistungsaufnahme eines Servers mit dem Benchmark SPECpower_ssj 2008 angibt. Gegenüber den bisherigen Quad-Core-Opterons mit Shanghai-Kern sollen die SE-Versionen der Istanbuls 18 Prozent mehr Rechenleistung pro Watt erreichen, trotz geringerem Takt als bei den Vorgängermodellen. Bei diesen Java-Tests, die sich gut parallelisieren lassen, wirkt sich die um 50 Prozent gesteigerte Zahl der Kerne deutlich aus.
So kommt ein Rechner mit vier Opteron 2425 HE in diesem Test auf 1.228 Punkte bei einer Leistungsaufnahme von 221 Watt für das gesamte System, der Opteron 2376 HE braucht mit seinen vier Kernen 210 Watt für nur 1.044 Punkte in SECpower_ssj 2008.
Alle drei neuen 6-Kern-Prozessoren passen in den Socket F, besitzen 512 KByte L2-Cache für jeden Kern und 6 MByte gemeinsamen L3-Cache. Diese Cache-Größen bieten auch die Quad-Cores mit Shanghai-Kernen, AMD hat sie zugunsten von mehr Kernen unverändert gelassen, um die Die-Größe nicht in die Höhe zu treiben. Dafür gibt es mit den 6-Kernern aber eine bessere Anbindung per HT-Assist der Prozessorsockel untereinander.
Derartiges kann Intel per QPI für mehr als zwei Sockel erst Anfang 2010 bieten, dann soll der Nehalem-EX erscheinen, bei dem ebenfalls vier Sockel über drei QPI-Links je Prozessor direkt miteinander verbunden werden können.
HP und Dell mit sparsamen Rack- und Blade-Servern
Daher kann AMD nun bei den Serverherstellern immer mehr "Design-Wins" verzeichnen, auch wenn die Zwei-Sockel-Version des Nehalem-EP, der als Xeon 5500 schon seit Monaten verkauft wird, deutlich schneller ist als vergleichbare AMD-Systeme. Kommt es aber auf eine hohe Dichte der Rechenleistung an, hat AMD noch ein starkes Wort mitzureden.
Hewlett-Packard, das schon die ersten Istanbul-Systeme stellte, bietet die SE-Versionen nun in der Serverserie ProLiant G6 an, und auch Dell will ab August 2009 seine PowerEdge-Server mit Blades für die neuen Opterons ausstatten. Die Serien M605, M805 und M905 sollen die neuen Prozessoren erhalten und bei den Standardservern mit Rackeinschüben die Modellreihen 2970, R805 und R905.
naja, jede rechenintensive anwendung, die vernünftig threadet. sprich beim kompilieren...
... nur an Kompletthersteller aus. "Einzeln" sind die CPUs noch nicht zu bekommen. Oder...