Ovi Store: Nokias zentraler Shop für Symbian-Software (Upd.)
Shopseiten laden langsam und sind teilweise schlecht übersetzt
Lange hat sich Nokia Zeit gelassen, um einen zentralen Onlineshop für Symbian-Applikationen anzubieten. Jetzt ist der Ovi Store erreichbar. Wie beim Apple-Vorbild App Store müssen Softwareanbieter 30 Prozent der Einnahmen an Nokia abführen. Vollends überzeugen kann der Shop nicht.
Unter anderem für den deutschen Markt ist der Ovi Store nun einsatzbereit. Darin sollen sich neben Symbian-Applikationen auch Videos und Podcasts sowie standortbasierte Dienste finden. Der Shop kann entweder mit einem normalen Webbrowser oder mit einem Symbian-Smartphone besucht werden. Für den Zugriff auf den Softwareshop vom Mobiltelefon aus muss beim ersten Zugriff auf store.ovi.com eine entsprechende Software auf das Symbian-Smartphone installiert werden. Wie auch beim Apple-Vorbild erhalten die Softwareanbieter 70 Prozent der Umsätze, die übrigen 30 Prozent behält der Shopbetreiber ein, in dem Fall also Nokia.
Verzögertes Stöbern
Beim Stöbern im Ovi Store fällt auf, dass dieser sehr langsam und träge reagiert. Das Laden der Übersichtsseiten brauchte über eine schnelle DSL-Verbindung bei mehreren Versuchen mitunter mehr als 2,5 Minuten. Das Laden von Produktbeschreibungen ist zwar etwas schneller, aber ebenfalls mit inakzeptabel langen Wartezeiten verbunden. Die Wartezeiten stören erheblich und laden nicht zum Stöbern im Shop ein.
Auf den Produktübersichtsseiten erhält der Anwender zumindest in der Shopdarstellung im Webbrowser keinerlei Preisinformationen. Weder erfährt er, ob eine Software gratis oder kostenpflichtig ist, noch sieht er, wie teuer das Produkt ist. Das ist nach den von Nokia zur Verfügung gestellten Screenshots immerhin in der Shopapplikation auf dem Symbian-Mobiltelefon besser gelöst. Der Kunde erfährt auf der Übersichtsseite die Produktpreise.
Rätselhafte Übersetzungen
Im deutschsprachigen Ovi Store fällt zudem negativ auf, dass kaum Produktbeschreibungen in deutscher Sprache vorliegen. Lediglich die Navigationselemente auf der Seite sind übersetzt. Und die Bedeutung einiger Programmkategorien erschließt sich dem Nutzer nicht: So bleibt schleierhaft, welche Produkte der Nutzer in der Kategorie "Öffentliche Einrichtungen" zu erwarten hat. Auch die Kategorie "Verweis" kann als ungewöhnlich gelten, immerhin lässt sich hier nach einigen Stichproben erkennen, dass darüber Wörterbücher zu finden sind.
Nachtrag vom 26. Mai 2009, 14:54 Uhr:
Nokia informierte Golem.de soeben, dass sich der Ovi Store noch im Betastadium befindet. Diese wichtige Information enthält weder die Pressemitteilung, noch findet sich ein entsprechender Hinweis auf der Shopseite. Immerhin scheint Nokia das Geschwindigkeitsproblem mittlerweile in den Griff bekommen zu haben. Die Seite reagiert nun deutlich zügiger. Und wenn der Mauspfeil im Webbrowser am PC nun über einem Produkt ruht, öffnet sich ein Pop-up-Fenster mit den Preisinformationen.
Da es Nokia versäumte, auf den Betastatus des Dienstes hinzuweisen, hagelte es vielfach Kritik für den Start des Ovi Store. So wird kritisiert, dass die Suche nahezu funktionslos ist, weil die Ergebnisse nicht zu den Suchanfragen passen und es wird bemängelt, dass für den Nutzer nicht ersichtlich wird, wenn es sich bei einem Produkt um ein Java Applet oder eine native Symbian-Software handelt. Als Nachteil wird zudem empfunden, dass Anwender nicht in Programmkategorien stöbern können.
talkonaut
Na ja, im Ovi Shop wird kaum Software für 59 Cents verkauft.
Ich suche smilies für mein Nokia 6630 zum Laden per SMS doch auf dieser Webseite finde...
Tja, Apple ist nicht umsonst die unangefochtene Nummer 1. Die wissen was sie tun. Nokia...