Intel eröffnet Software-Store mit Entwicklerunterstützung
Tools und Entwicklerwerkzeuge für kleine Unternehmen
Ab sofort ist das in anderen Ländern bereits gestartete "Intel Business Exchange" (IBX) auch in Deutschland verfügbar. Der Onlineshop richtet sich an kleine und mittlere Unternehmen, die Software unkompliziert kaufen wollen. Wenn Entwickler ihre Programme dort vertreiben wollen, können sie von Intel Unterstützung erhalten.
Intel macht nicht nur Chips, sondern auch Software - allerdings vorwiegend Entwicklerwerkzeuge wie Compiler und Tools. Das bekannteste dürfte der Codeanalysator vTune sein. Das in den USA, China und Indien bereits verfügbare "Intel Business Exchange" (IBX) soll aber nicht nur dazu dienen, diese Anwendungen zu vertreiben. Tatsächlich sind sie im deutschen IBX noch nicht zu finden, sollen aber laut Intel in einigen Wochen dort auftauchen.
Mit dem neuen Onlineshop wendet sich Intel an kleine und mittelständische Unternehmen, im IT-Jargon auch SMBs genannt. Diese Firmen orientieren sich beim Softwarekauf laut Intels Marktforschung nicht nur am Preis, sondern benötigen ihre Lizenzen schnell und unkompliziert. Im deutschen IBX können sie die Anwendungen per Kreditkarte kaufen und herunterladen. In anderen Ländern vertreibt Intel auch Boxed-Versionen von Software, in Deutschland ist das bisher nicht der Fall.
Auch die Zahl der Anwendungen ist beschränkt, derzeit gibt es rund 100 Programme im deutschen IBX. Anders als es eigentlich Zielsetzung ist, präsentiert die Webseite derzeit vorrangig Programme für den privaten Einsatz, unter anderem alle aktuellen Versionen der Anwendungen von Cyberlink. Auch deutsche Entwicklungen wie Aviras Anti-Vir und Nero sind noch nicht zu finden, mit diesen beiden Unternehmen hat Intel aber Distributionsverträge abgeschlossen.
Rabatt bis Ende Juni 2009
Diese Abkommen müssen für jedes Land getrennt geregelt werden, in den USA bietet IBX bereits rund 240 Anwendungen, auch die britische Version des Shops kommt auf 220 Programme. 116 Unternehmen wollen ihre Produkte Intel zufolge bei IBX anbieten, aber nur rund 60 haben sie dafür zur Verfügung gestellt. Um die geringe Auswahl etwas zu kompensieren, bietet Intel auf viele Anwendungen einen Rabatt von 10 Prozent an, der bis Ende Juni 2009 gilt.
Softwareschwergewichte wie Adobe und Microsoft fehlen im IBX noch. Intel erklärte Golem.de, dass die Verhandlungen mit diesen Unternehmen besonders schwierig sind, weil es für diese massenhaft vertriebenen Programme auch in einzelnen Ländern viele Distributoren gibt und teilweise auch Exklusivverträge für den Onlinevertrieb.
Neben dem Mittelstand, der bei IBX einkaufen soll, will Intel auch mittelständische Softwareentwickler motivieren, ihre Produkte dort anzubieten. Dafür können Entwickler unter anderem Unterstützung beim Marketing bis hin zu von Intel abgestellten Softwareingenieuren erhalten. Ähnlich funktioniert auch Nvidias Programm "The way it's meant to be played", bei dem Nvidia-Programmierer an Spielen mitentwickeln.
Vor allem Entwickler, die ihre Software weitgehend parallelisieren, damit sie die Mehrkernprozessoren nutzen, will Intel damit unterstützen. Wenn die Anzahl solcher Anwendungen groß genug ist, will Intel auch eine eigene Kategorie in seinem Onlineshop schaffen, in der so optimierte Programme zusammengefasst sind.
Neben Deutschland ist IBX zum 14. Mai 2009 auch in Frankreich und Großbritannien gestartet, bis Ende des Jahres 2009 soll der Store auch in Taiwan, Russland und Südamerika eröffnet werden. Für 2010 sind Angebote in Spanien und Italien geplant.