Spieletest: Sonic trifft auf Artus, Sega haut daneben
Wii-Schwertkämpfe bei Sonic und der Schwarze Ritter
Ein Igel auf Reisen: Nachdem Sonic in "Die geheimen Ringe" in 1001 Nacht unterwegs war, begegnet er in "Sonic und der Schwarze Ritter" nun König Artus und der Tafelrunde. Einen besonders guten Schwertkämpfer gibt er dabei nicht ab.
Sonic und der Schwarze Ritter (Wii)
Sonderlich detailgetreu wird die Artussage im Spiel natürlich nicht nacherzählt, sie dient eher als grobe Rahmenhandlung für Sonics neues Wii-Abenteuer. Nachdem Merlins Enkelin den heldenhaften Igel um Hilfe gebeten hat, begibt der sich mehr oder weniger freiwillig sofort in die Welt Camelots, um böse Ritter zu bekämpfen und den großen geheimnisvollen Obermotz zu suchen, der das Schicksal des Landes bedroht. Stilgerecht zieht Sonic dabei auch selbst mit dem Schwert in den Kampf; wer auf Retro-Jump&Run-Einlagen wie beim kürzlich erschienenen Sonic Unleashed gehofft hatte, wird also enttäuscht.
Sonic und der Schwarze Ritter ist ein klassisches Actionadventure. Es gibt viele Kämpfe gegen mystische Kreaturen, ein paar Geschicklichkeitspassagen wie Sprünge mit Katapulten oder das Entlangschlängeln an Burgmauern sowie ein paar kleinere Rätsel.
Leider spielt sich das Ganze äußerst einfallslos: Die meiste Zeit rennt Sonic einfach durch die Level, ohne dass der Spieler viel mehr machen müsste als den Nunchuck beständig nach vorne zu drücken und ab und zu mal seitlich auszuweichen. Die durch Wiimote-Schütteln absolvierten Gefechte bieten ebenfalls keinerlei Tiefgang, selbst die unvermeidbaren Bosskämpfe enttäuschen. Überhaupt wird trotz 13 unterschiedlicher Welten kaum spielerische Abwechslung geboten, die beständig ungünstig stehende Kamera sorgt zudem ebenso für Frust wie die häufig sehr träge Umsetzung von Wiimote-Kampfbewegungen.
Sonic und der Schwarze Ritter (Wii)
Der Multiplayer-Modus ist tatsächlich noch monotoner: Bis zu vier Mitspieler können hier in winzig kleinen Arealen ohne jegliche Spieltiefe aufeinander einschlagen. Das macht nicht nur überhaupt keinen Spaß, sondern sieht auch noch erschreckend altbacken aus.
Immerhin kann Sonic und der Schwarze Ritter ansonsten optisch überzeugen: Das Intro begeistert schon fast mit seiner gelungenen Inszenierung, die unterschiedlichen Welten bieten - gerade auf der von optischen Highlights nicht verwöhnten Wii - sehenswerte Landschaften mit vielen Details. Gerettet wird das Spiel dadurch allerdings nicht. Auch der schönste Level kann Probleme wie mangelhaftes Spieldesign sowie fehlende Ideen und Tempo nicht ausgleichen.
Sonic und der Schwarze Ritter ist exklusiv für Nintendo Wii im Handel erhältlich und kostet etwa 50 Euro. Das Spiel hat von der USK eine Altersfreigabe ab sechs Jahren erhalten.
Fazit
Seit den klassischen Jump&Run-Zeiten hat sich Sonic mehrfach erfolglos in unterschiedlichsten Genres, Kostümen und Szenarien versucht. Sonic und der Schwarze Ritter erweitert die lange Liste des Scheiterns um einen zusätzlichen Titel. Selbst große Anhänger des Igels werden diesem Spiel nur wenig abgewinnen können. Besonders enttäuschend ist, wie lieblos und uninspiriert das Spieldesign ausgefallen ist. Schade um die ansprechende Optik, die das Spiel nicht vor der Unterdurchschnittlichkeit retten kann.
stimmt ... ich stelle mir ein sonic grad mit grafik und möglichkeiten von "little big...
Hö? Muss der ADAC oder Autibild etc nun auch Autos bauen, damit die eine...
Leider....
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