Overclocker "Kinc" zeigt Umgang mit flüssigem Stickstoff
Livedemonstration von der Cebit 2009
Auf der vergangenen Cebit hat der schwedische Übertaktungsspezialist Markus "Kinc" Hultin einen Core i7 auf knapp 5 Gigahertz getrieben. Im Golem-Video erklärt Kinc, welche Geräte er dafür verwendet - und warum er unschuldige Prozessoren dermaßen quält.
Die Vorführungen von Kinc in der Halle 22 am Rande des eSport-Turnies "Intel Extreme Masters" wurden von Asus und Intel gesponsert. Beide Unternehmen wollen so zeigen, was mit ihren Produkten möglich ist. Marcus Hultin ist dafür nicht nur wegen seiner internationalen Erfolge bei Übertaktungswettbewerben prädestiniert - seit gut einem Jahr arbeitet er auch für Asus in Schweden.
Neue Stickstoff-Füllung für CPU-Test
Die enge Zusammenarbeit mit einem Mainboardhersteller ist für einen ambitionierten Overclocker ohnehin zwingend erforderlich. Für die hohen Taktfrequenzen, die neben 3DMark-Werten das Ziel der Übertakterei sind, müssen die Mainboards umgebaut werden. Vor allem höhere Versorgungsspannungen für CPU, Chipsatz und Speicher noch jenseits der Reserven von für Übertaktungen gedachten Mainboards sind dafür nötig.
Rekorde waren aber auf der Cebit nicht das Ziel von Kinc. Das wäre im Messetrubel auch kaum möglich gewesen. Vielmehr wollte der Schwede neben dem reinen Kuriositäteneffekt auch zeigen, was mit für Overclocker ungewöhnlichen Geräten alles machbar ist. Während der Core i7 965 und das Mainboard Rampage Extreme II zu den üblichen Werkzeugen für derartige Experimente zählen, war die Wahl der Grafikkarten etwas exotisch.
Statt auf vier GPUs mit zwei GTX-295-Karten setzte Kinc auf drei Modelle vom Typ GTX-285. Diese sind zwar höher getaktet, aber dennoch um eine GPU unterlegen. Der Übertakter wollte aber vorführen, dass die höhere Speicherbandbreite der drei GTX-285 zu ähnlichen Ergebnissen führen kann wie mit vier GPUs. Das gelang ihm mit Werten um 38.000 Punkte im 3DMark Vantage in der Einstellung "Performance" auch. Zuvor hatte Marcus Hultin über 20 Exemplare der Grafikkarten ausprobiert, um die drei zu finden, die mit 1,5 GHz physikalischem Takt für den Speicher funktionieren.
Im Interview mit Golem.de erklärte Kinc auch, warum die letzten Demonstrationen von AMD mit flüssigem Helium, bei denen ein Phenom II auf über 6,5 GHz gebracht wurde, so schwierig nachzustellen sind. Da Helium bei minus 268,93 Grad Celsius viel schneller verdampft als Stickstoff (Siedepunkt minus 195,8 Grad Celsius), kann man es nicht mehr von Hand in die Kühlbehälter nachfüllen. Ein Kompressorsystem ist also nötig, um das Helium in die Kühlkörper zu bringen. Und das, so Kinc, kostet einige tausend Euro und ist schwer transportabel.
Minus 81 Grad im Kühlkörper
Schon 5 GHz, so Hultin weiter, seien aber für einen Core i7 schon ein sehr guter Wert. Wenn es nur um die Taktfrequenz geht, nicht aber um die dadurch erreichte Rechenleistung, eignet sich nach seiner Meinung ein Phenom II bessser. AMD, so Kinc, habe in diese CPU sogar eigene Funktionen eingebaut, die den Betrieb bei extrem niedrigen Temperaturen ermöglichen.
Obwohl Marcus Hultin aus seinem Hobby eine berufliche Laufbahn ableiten konnte, steht für ihn der Spaß an der Sache immer noch im Vordergrund. Zwar tritt er noch gelegentlich bei Meisterschaften an, auf Rekordjagd ist er jedoch nicht mehr. Nicht einmal eine eigene Homepage betreibt Kinc. Ein bis zwei Fässer mit Stickstoff hat er jedoch immer noch in der Garage.
Dort muss, ebenso wie im Labor, darauf geachtet werden, dass der Kontakt mit Stickstoff ohne Vorsichtsmaßnahmen und ohne geübte Hände zu lebensgefährlichen Kälteverbrennungen führen kann.
Genau dasselbe hättest du zu Bill in seiner Garage gesagt, nech? Und wo steht das...
"Toll im Film gezeigt" Wie werde ich zum Overclocker.... GÄhn...ist doch nur im gleichen...
Flutschfinger! ;o)
Flüssiger Stickstoff fließt ohne Probleme durch Textilien hindurch. Imprägnierungen...