Gehendes Haus für Nomaden des 21. Jahrhunderts

Robotisches Haus auf sechs Beinen als moderner Nachfolger des Planwagens

Die dänische Künstlergruppe N55 hat ein Haus konstruiert, das sich auf sechs robotischen Beinen fortbewegt. Das Haus, das derzeit im britischen Cambridge besichtigt werden kann, soll traditionell nomadisch lebenden Menschen wie den Roma ein zeitgemäßes Domizil bieten.

Artikel veröffentlicht am ,

Die Bewegungen des schwarzen Hauses erscheinen recht schwerfällig. Bedächtig hebt Walking House drei der sechs Roboterbeine und setzt sie vor. Dann folgen die anderen für den nächsten Schritt. Für einen rasanten Lebensstil oder gar als Ersatz für das Wohnmobil taugt das von der Kopenhagener Künstlergruppe N55 entworfene gehende Heim kaum: Gerade mal 60 Meter legt das 1,2 Tonnen schwere Haus in der Stunde zurück.

 
Video: Walking House

Das in Länge, Breite und Höhe jeweils rund 3,5 Meter messende Haus erinnert mit seinem sechseckigen Aufriss an eine schwarze Bienenwabe auf Beinen. Für das Gerüst und die Wände des Hauses kommen laut N55 Holz, Aluminium oder Stahl infrage. Es sei auch möglich, Wände aus Textilien zu fertigen. Die Fenster, die die beiden Stirnseiten des Hauses ausmachen, bestehen aus Polykarbonat. Der Prototyp kostet nach Informationen der Tageszeitung Daily Telegraph knapp 40.000 Euro.

Das Walking House (Foto: N55)
Das Walking House (Foto: N55)
Der Innenraum ist in Wohnzimmer, Schlafzimmer, Küche und Toilette aufgeteilt. Ein Holzofen in der Mitte sorgt im Winter für wohlige Temperatur. Elektrischen Strom unter anderem für den Steuerungsrechner liefern Solarzellen auf dem Dach und kleine Windmühlen. Eine vierköpfige Familie solle in dem Haus Platz finden. Allerdings sei es auch möglich, für Großfamilien größere Häuser zu bauen, erklären die Designer.

Das gehende Haus, das in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern des Massachusetts Institute of Technology (MIT) entstand, ermögliche ein "friedliches nomadisches Leben, sich langsam durch die Landschaft oder die Stadt zu bewegen und dabei die Umwelt nur einmal zu beeinträchtigen", beschreiben die dänischen Künstler ihr Projekt. Bei dem bedächtigen Tempo, welches das Haus vorlegt, dürfte sich die minimale Beeinträchtigung allerdings eher auf Natur beziehen als auf den Straßenverkehr.

Die Beine (Foto: N55)
Die Beine (Foto: N55)
Die Idee des Walking House stammt von dem im britischen Cambridge beheimateten Wysing Arts Centre. Ziel des Projektes war es, eine moderne Entsprechung für den Planwagen aus dem 18. Jahrhundert zu schaffen, die sowohl Elemente der traditionellen nomadischen Kultur der Roma als auch zeitgenössische Designlösungen beinhaltet.

Das gehende Haus kann vom 24. bis 31 Oktober 2008 täglich von 12 bis 17 Uhr auf dem Gelände besichtigt werden.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


Herr Neumann 26. Okt 2008

Mich würde echt interessieren, wo die Energie für die Roboterbeine herkommt. Ich kann...

Frank M. 24. Okt 2008

... wenn schon mein Haus durch die Gegend rennt, will ich auch Garage, Pool, Grill und...

klemme61 24. Okt 2008

Um flache User wird sich hier ja auch gekümmert und die gehören gaaanz woanders hin.

Replay 24. Okt 2008

Nun, wenn ich mir das Ding ansehe, bleibe ich lieber beim Wohnmobil mit Rädern. Das ist...



Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Fehlerhaftes Pedal
Tesla muss Cybertruck zurückrufen

Tesla hat beim Cybertruck einen erheblichen Rückschlag erlitten. Das Unternehmen hat eine Rückrufaktion für fast alle 3.878 Cybertrucks gestartet.

Fehlerhaftes Pedal: Tesla muss Cybertruck zurückrufen
Artikel
  1. Voodoo-X: Bastler bauen eine neue 3dfx Grafikkarte
    Voodoo-X
    Bastler bauen eine neue 3dfx Grafikkarte

    Mit originalen Chips und neuen Designtools soll die bisher beste 3dfx-Grafikkarte entstehen. HDMI und zuschaltbaren Speicher gab es bisher nicht.

  2. Innovative Programmiersprachen für moderne Coder
     
    Innovative Programmiersprachen für moderne Coder

    Kotlin, Go, Rust, Julia, Dart/Flutter: Die Online-Workshops der Golem Karrierewelt erleichtern den Zugang zu den Programmiersprachen und ihren Entwicklungsumgebungen.
    Sponsored Post von Golem Karrierewelt

  3. Altstore für iPhones ausprobiert: So wenig Spaß macht die Installation alternativer Appstores
    Altstore für iPhones ausprobiert
    So wenig Spaß macht die Installation alternativer Appstores

    Dank DMA lassen sich in Europa endlich alternative App-Marktplätze auf iPhones installieren. Golem.de hat das mit dem Altstore ausprobiert - mit reichlich Frust.
    Ein Erfahrungsbericht von Tobias Költzsch und Daniel Ziegener

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    • Daily Deals • Spring Sale bei Gamesplanet • Neuer MediaMarkt-Flyer • MindStar: AMD Ryzen 7 7800X3D 339€ • Bose Soundbar günstig wie nie • Samsung Galaxy S23 -37% • MSI OLED Curved 34" UWQHD 175Hz -500€ • Alternate: Deep Cool CH560 Digital Tower-Gehäuse 99,90€ • PS5-Spiele -75% [Werbung]
    •  /