Nvidias mobiler GeForce 9400M - und wie Apple ihn einsetzt

Schnellste Chipsatzgrafik für Notebooks versprochen

Einen Tag nach der Vorstellung neuer Apple-Notebooks hat Nvidia zumindest einige technische Daten zum darin verbauten Chipsatz GeForce 9400M für Intel-CPUs verraten. Er soll, wie auch sein Desktoppendant GeForce 9400, die derzeit schnellste integrierte Grafik bieten. Der Chipsatz ist nicht Apple-exklusiv und soll demnächst auch in anderen Notebooks zu finden sein.

Artikel veröffentlicht am ,

Wie bereits berichtet, steckt der aus nur einem Baustein bestehende GeForce 9400M im neuen MacBook, MacBook Pro und MacBook Air. Wie Nvidia in einer kurzfristig angesetzten Telefonkonferenz erklärte, wird der Chip ab sofort auch an andere Notebookhersteller ausgeliefert. Wer ihn außer Apple einsetzen will, wollte PR-Manager Ken Brown noch nicht verraten. Das, so Brown, wollten Nvidias direkte Kunden lieber selbst ankündigen. Mit Apple arbeite man schon lange zusammen, immerhin finden sich auch im MacBook Pro des Jahres 2007 GeForce-GPUs. Beim Entwickeln der neuen MacBook-Generation habe Apple aber gebeten, "sehr geheimnisvoll mit unserer Beziehung umzugehen".

Steve Jobs mag den 9400M
Steve Jobs mag den 9400M
So geheimnisvoll, dass Nvidia auch auf mehrfaches Nachfragen nicht mit den Taktfrequenzen des GeForce 9400M herausrückte. Einzig aus der Angabe, dass der Grafikkern beim 3DMark Vantage in 1.024 x 768 Pixeln fünfmal schneller als Intels GM45 aus dem Centrino-2-Paket sein soll und theroretisch 54 GFLOPs erreicht, kann man auf die 3D-Leistung rückschließen. Da das Desktopgegenstück GeForce 9400 in diesem Test bei 1.280 x 1.024 Pixeln wiederum fünfmal schneller sein soll als der Desktopchipsatz G45 von Intel, dürfte der 9400M rund ein Drittel langsamer sein als die Desktopvariante. Das wäre aber für eine integrierte, mobile Grafiklösung immer noch Rekord. Detailiertere Angaben finden sich bisher auch nicht auf der Produktseite zum Chipsatz.

Nur ein größerer Chip neben der CPU
Nur ein größerer Chip neben der CPU
Auch weitere Benchmarks behielt Nvidia vorerst für sich. Zur Architektur des Chipsatzes erklärte Ken Brown immerhin, dass der als "MCP79" entwickelte 9400M auf dem Design "MCP7A" wie bei GeForce 9300 und 9400 basiert. Es handelt sich also um einen Chipsatz mit allen Schnittstellen, die zusammen mit dem Grafikkern und Speichercontroller in einem Baustein untergebracht sind. Nvidia verwendet dafür inzwischen die Bezeichung "GeForce", als "nForce" kommen nur noch SLI-Lösungen für mehrere diskrete Grafikkarten auf den Markt. Die Ausstattung der 9000er-Serie von Nvidias Chipsätzen, die unter anderem Support für Dual-Channel-Speicher nach DDR2 und DDR3, Gigabit-Ethernet, sechs SATA-Ports und zwölf USB-Schnittstellen umfasst, findet sich in einer früheren Meldung.

Schneller als GM45, aber auch so sparsam?
Schneller als GM45, aber auch so sparsam?
Gegenüber den Desktopversionen soll der 9400M noch stromsparender sein. Einen Wert für die typische Leistungsaufnahme (TDP) nannte Nvidia noch nicht, die hängt schließlich auch von den Taktfrequenzen ab. Und diese definieren, auch bei diskreten GPUs, die Notebookhersteller je nach Leistungsfähigkeit der Kühllösung selbst. Die Sparsamkeit erreicht der 9400M aber laut Ken Brown unter anderem durch dynamisches Abschalten der 16 Shader-Einheiten. Laut Brown liegt die Leistungsaufnahme "ungefähr auf dem Niveau von Intels GM45". Den GM45 gibt Intel mit 12 Watt TDP an.

Ausstatttung des GeForce 9400M
Ausstatttung des GeForce 9400M
Ebenfalls vom Desktop-9400 stammt die Videoeinheit "PureVideo HD", die alle auf Blu-ray-Discs zu findenden Codecs wie MPEG-2, H.264 und VC-1 vollständig im Chipsatz dekodieren kann. Nvidia verspricht sich davon die Wiedergabe eines Zwei-Stunden-Films mit einer Akkuladung. Da auch Apple für das MacBook Pro fünf Stunden Laufzeit beim Arbeiten mit WLAN angibt, erscheint das realistisch.

Theoretisch lassen sich die Chipsatzgrafik des 9400M und ein externer Grafikchip, der über 16 PCIe-Lanes angeschlossen werden kann, auch für Hybrid SLI koppeln. Das, so erklärte Ken Brown, habe Apple aber bisher unter MacOS nicht eingesetzt. Ob das unter Windows auf einem MacBook Pro klappt, konnte Nvidia noch nicht mit Sicherheit sagen. Dafür bestätigten die Grafikspezialisten, wie das Umschalten zwischen der Grafik des 9400M und dem im MacBook Pro ebenfalls verbauten GeForce 9600M GT funktioniert: Der Benutzer muss sich dazu abmelden, ein Neustart ist aber nicht erforderlich. Laut Ken Brown könnte Apple das vielleicht aber auch durch ein Firmwareupdate abstellen. Prinzipiell, so der Nvidia-Manager, könne man mit zwei Nvidia-Lösungen auch im laufenden Betrieb wechseln.

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Nicht ohne Grund! 16. Okt 2008

Richtig, oft sogar Firewire, der Latenzen wegen. Allerdings kosten solche Soundkarten...

super_keks 16. Okt 2008

Weil es doch wohl auch Menschen geben kann, die sich für die Technik interessieren, die...

MacKotz 16. Okt 2008

und Nvidia ja auch so wunderbar zusammen...

root86.org 16. Okt 2008

wenn Apple nervt, hast Du bei Microsoft längst aufgegeben und den Kürzeren gezogen !



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