IDF: Intel plant MID-Invasion in San Francisco
Nach den Netbooks kommen die Handheld-Geräte
Am Dienstag, dem 19. August 2008 (Ortszeit) beginnt in San Francisco die diesjährige Herbstausgabe von Intels Entwicklerkonferenz IDF. Voll enthüllte neue Prozessorarchitekturen stehen diesmal nicht auf der Agenda, aber eine Überraschung zeichnet sich dennoch schon ab: Intels neuer Anlauf auf den Markt der internetfähigen Computer für die Westentasche soll ein nahezu olympisches Rennen werden.
IDF Fall 2008
Vor elf Monaten - das "IDF Fall" findet 2008 früher als bisher statt - hatte Intels Chef der Handheld-Abteilung, Anand Chandrasekher, Apples iPhone ohne Umschweife als Vorbild für die "Mobile Internet Devices" (MID) bezeichnet. Wie schon bei den Netbooks, die für Intel überraschend großen Erfolg haben, gerät der größte Halbleiterhersteller der Welt vor allem durch sich sehr schnell entwickelnde taiwanische Unternehmen ins Hintertreffen. Apple und Asus haben die beiden neuen Kategorien der Handys zum Betrachten echter Webseiten und der günstigen Mini-Notebooks geprägt.
IDF Fall 2008
Dabei stehen doch die MIDs bereits seit der CeBIT 2007 auf Intels Roadmap, nur sind die dafür passenden Prozessoren und Chipsätze oder gar "Systems-on-a-Chip" (SoC) noch nicht fertig. Auch Intels Kleinster, der Atom-Prozessor, braucht derzeit noch mindestens 1 Watt, und das ist für die versprochenen Westentaschencomputer mit sechs Stunden Laufzeit zu viel. Zudem kommt Intel mit der Produktion der Atoms kaum hinterher, was einer der Gründe für die meist schlechte Verfügbarkeit der Netbooks ist.
Dennoch sollen unbestätigten Angaben zufolge auf dem kommenden IDF rund 20 MIDs unterschiedlichster Ausprägung vorgestellt werden. Die Nachfolger der vom Erfolg verschonten UMPCs sollen nun nicht mehr als PC-Ersatz dienen, sondern vor allem als Surftablett für unterwegs. Entsprechende Geräte gibt es bereits, nur sollen sie nun deutlich weniger als 800 Gramm wiegen und mindestens vier Stunden laufen - bei konstantem Einsatz des WLAN.
MID-Baum
Um diese Vielfalt zu demonstrieren, hat Intel vor dem Messeteil des IDF, dem "Technology Showcase", unter einem frechen Werbebanner schon einmal einen MID-Baum aufgestellt, an dem aber bisher noch nichts wächst. Hier sollen die Hersteller an zentraler Stelle der Veranstaltung ihre Geräte ausstellen können. Anders gesagt: An diesen MIDs kommt keiner der rund 5.000 Besucher der Konferenz vorbei. Die Markteinführung der Geräte ist je nach den Kapazitäten der Hersteller und Intels Fertigungstricks noch für das Jahr 2008 geplant.
Noch vor diesen MIDs will Intel auf dem IDF die letzten Details zu den kommenden Nehalem-Prozessoren und deren FSB-Ersatz QPI verraten und den vor zwei Wochen auf der Konferenz Siggraph bereits grob umrissenen Grafikprozessor "Larrabee" genauer erklären. Die zu jedem IDF aktualisierte Roadmap für die CPUs reicht nun bis 2012 mit den 22-Nanometer-Produkten unter den Codenamen "Ivy Bridge" und "Haswell". Dazu waren jedoch erste Folien des IDF bereits in der vergangenen Woche aufgetaucht.
Und sie haben eine einigermaßen ausgereifte Software