E3: Alle Beteiligten unzufrieden - trotzdem geht es weiter
Trotz massiver Kritik an Spielemesse soll die E3 auch 2009 wieder stattfinden
Kaum ein hochrangiger Branchenvertreter war nach der Spielefachmesse E3 2008 in Los Angeles zufrieden. EA-Boss John Riccitiello sprach sogar von "Hass". Der amerikanische Spieleverband ESA nimmt die Kritik ernst und kündigt an, für die Messe 2009 aus Fehlern zu lernen.
Ein Vergleich: Als der bayerische Ministerpräsident Günther Beckstein während der vergleichsweise kleinen Veranstaltung Munich Gaming im Frühjahr 2008 in München sprach, war der Saal zum Bersten voll. Als sein amerikanisches Gegenstück, Governor Rick Perry aus Texas, am 16. Juli 2008 im Rahmen der berühmten Spielemesse E3 eine Rede hielt, saßen gerade zwei Dutzend Zuhörer im riesigen Saal des Covention Centers von Los Angeles. In den Gängen und Hallen des Veranstaltungsorts, noch vor Jahren bei gleicher Gelegenheit stets überfüllt und voller Leben, waren während der E3 meist nur kleine Gruppen von Spielejournalisten aus aller Welt anwesend.
- E3: Alle Beteiligten unzufrieden - trotzdem geht es weiter
- E3: Alle Beteiligten unzufrieden - trotzdem geht es weiter
John Riccitiello, Electronic Arts
Top-Branchenvertreter äußerten sich nach der Messe extrem negativ: "Ich hasse die E3 in dieser Form", sagte John Riccitiello, Chef von Electronic Arts. "Die E3 in diesem Jahr war schrecklich. Früher kam die Welt zur E3. Jetzt war es wie eine Klempnertagung", ärgerte sich Laurent Detoc, Boss der amerikanischen Niederlassung von Ubisoft. "Das Konzept ist kaputt, es ist teuer, die Botschaften sind verwässert, die Kunden werden ignoriert", äußerte sich der Spieledesigner Dave Perry.
Pressekonferenz zur Xbox 360
Die wichtigsten Veranstaltungen während der E3 waren 2008 die Pressekonferenzen der großen Konsolenhersteller und Publisher. Microsoft präsentierte sein Konzept einer familienfreundlichen "Die Konsole die alles kann inklusive 3D-Quizz-Shows plus Online-Videothek plus Karaoke plus Party-Spiele"-Xbox-360, enttäuschte aber Hardcore-Spieler und verzichtete aus Zeitgründen darauf, Halo 4 der durchaus wartenden Fangemeinde vorzustellen. Electronic Arts zeigte ein paar Stunden später nur ein neues Sims-Spiel für die Wii - und sorgte mit Kurzauftritten von John Carmack für eine kleine Überraschung und mit dem schlagfertigen Peter Moore, Boss von EA Sports, für gute Unterhaltung.
Die Nintendo-Pressekonferenz enttäuschte auf tolle neue Spiele wartende Journalisten so sehr, dass sich Nintendo-Boss Satoru Iwata ein paar Tage später entschuldigte: "Die Pressekonferenz tut uns leid, insbesondere denen gegenüber, die von Nintendo 'Super Mario' oder 'Legend of Zelda' erwartet haben." Stattdessen zeigte Nintendo unter anderem ein Musik- sowie ein Sportspiel - allerdings auch die Ankündigung eines GTA-Titels für das Handheld DS.
E3: Alle Beteiligten unzufrieden - trotzdem geht es weiter |
- 1
- 2
Jaha, du bist ein ganz schlauer! Du hast erkannt, wie man boy schreibt, und daß es...
... ist, dass die Leipziger Games Convention mittlerweile wichtiger angesehen wird, als...
Du meinst Garlmurgsstatt?
denn wie wir alle wissen wurden die Räkelmiezen verbannt. Und was wollen "Gamer"? Gewalt...