Für den Futurologen Ray Kurzweil sind virtuelle Welten real

Spiele- und Computerprognosen von der GDC 2008

Die Computer beginnen 2010 optisch zu verschwinden, 2029 schaffen sie den Turing-Test - meint zumindest der renommierte Erfinder, KI-Experte und Zukunftsforscher Raymond "Ray" Kurzweil. Im Rahmen der GDC 2008 in San Francisco hatte Kurzweil vor rund 2.000 Spieledesignern seinen Ausblick auf die "nächsten 20 Jahre der Spiele" dargelegt.

Artikel veröffentlicht am ,

Raymond 'Ray' Kurzweil auf der GDC 2008
Raymond 'Ray' Kurzweil auf der GDC 2008
Da es sich um einen abgewandelten Standardvortrag von ihm handelte, kamen auch die Computer an sich und weitere Themen wie die menschliche Lebenserwartung nicht zu kurz: Letztere steige demnächst um 0,7 Jahre pro Jahr. Aber auch die Energieversorgung solle bald kein Problem mehr darstellen. Anfang der Neunziger sah Kurzweil beispielsweise, ausgehend vom ARPAnet - also dem Internetvorläufer - ein weltweites Internet mit Hunderten von Millionen Nutzern voraus.

In der englischsprachigen Wikipedia gibt es eine recht gute Übersicht über seine bisherigen Prognosen. Kurzweil wurde vom Wall Street Journal als "rastloses Genie" und vom Inc. Magazine als "Erbe Thomas Edisons" beschrieben, hat Preise wie den MIT-Lemelson Prize eingeheimst und die National Medal of Technology verliehen bekommen. Kurzweil besitzt 15 Ehrendoktorwürden und wurde von drei US-Präsidenten geehrt. Sein aktuelles Buch heißt "The Singularity is Near".

Kurzweil ist das, was man einen VIP-Forscher nennen kann: Er ist ein Pionier der optischen Texterkennung, Sprachsynthese, elektronischen Musikinstrumente und gilt als Experte für künstliche Intelligenz sowie Zukunftsforschung. Außerdem vertritt er die Ansicht, dass die technische Entwicklung den Menschen unsterblich machen kann. Bis Nanobots und Cybernetik so weit sind, um den "Transhumanismus" zu realisieren, versucht er sein Leben durch eine spezielle Ernährung zu verlängern, die jedoch manche Mediziner und Ernährungswissenschaftler als riskant einstufen.

Ray Kurzweil über die Entwicklung der Transistor-Preise
Ray Kurzweil über die Entwicklung der Transistor-Preise
Seinen GDC-Vortrag begann Ray Kurzweil mit einigen schmissigen Formulierungen der Sorte "KI ist echte Intelligenz und virtuelle Realität ist echte Realität!". Ein Telefonat sei vergleichbar mit dem Treffen von Online-Avataren. Denn schließlich käme niemand darauf, eine per Telefon getätigte Absprache als "virtuell" abzutun. Die Menschen würden immer mehr Zeit in virtuellen Welten verbringen und Spiele würden immer mehr zu "voll-immersiven" Angelegenheiten werden.

Der "Demokratisierungstrend bei den Kreativitätsmitteln" würde die technische Entwicklung zudem immer weiter beschleunigen: Ein Massively-Multiplayer-Spiel, das von Hundertausenden weltweit gespielt werden könne, sei auf einem 1.000-US-Dollar-Laptop programmierbar. Ein Jugendlicher könne mit demselben Laptop plus einer 500-US-Dollar-Kamera einen kompletten HD-Film erstellen. In nicht allzu ferner Zukunft stünde die Demokratisierung der Produktionsmittel bevor: Dann könne per Nanotechnologie jedermann physikalische Objekte erschaffen.

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Für den Futurologen Ray Kurzweil sind virtuelle Welten real 
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14234247 17. Mär 2008

Ich finde man sollte den Menschen mehr als Teil der Natur begreifen anstatt als etwas...

14234247 04. Mär 2008

Also auf auf, raus ins All! Und wenn wir in absehbarer Zeit keine bewohnbaren Planeten...

Nath 02. Mär 2008

Sicher? Zur Zeit gehen die Versicherungen (und die müssen es wissen) von 0,25 Jahren pro...

future pro 01. Mär 2008

fakt ist doch, ihr seid doch einfach alle kacknoobs die keinerlei ahnung von der...



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