Spieletest: Beowulf - Helden sterben quälend
Spiel zum Film von Ubisoft
Von einem Spiel zum Film erwartet man mittlerweile nur noch in den seltensten Fällen etwas Gutes - zu viel überflüssiger Lizenzschrott hat immer wieder bewiesen, dass es sich bei derartigen Umsetzungen nur im Ausnahmefall um brauchbare Software handelt. Auf Beowulf von Ubisoft konnte man trotzdem zumindest ein bisschen gespannt sein; immerhin sieht die animierte Filmvorlage ja selbst über weite Strecken wie ein Computerspiel aus, und mit der Verwendung der YETI-Technologie, die auch schon im Tom Clancy's Ghost Recon Advanced Warfighter2 benutzt wurde, hätte Ubisoft eigentlich auch bei der Technik des Spiels nicht viel falsch machen können - theoretisch zumindest.
Beowulf (PC, PS3, Xbox360)
Inhaltlich stützt sich das Spiel natürlich ebenso wie der Film von Robert Zemeckis auf das alte angelsächsische Vers-Epos, das vom Helden Beowulf erzählt, der im sechsten Jahrhundert nach Christus nach Dänemark reist, um dort das Monster Grendel zu besiegen. Damit nimmt allerdings das Unheil seinen Lauf: Grendel mag besiegt sein, seine Mutter hingegen nicht - die geht mit Beowulf einen Pakt ein, der ihn zwar zum König macht, das Land aber nicht befriedet; für zahlreiche Schlachten gegen Trolle, Monster, Seeungetüme oder auch diverse Völker liefert die Schrift also genügend Vorlagen.
Beowulf
Schade nur, dass Ubisoft anstelle eines imposanten Action-Abenteuers in God-Of-War-Manier die Lizenz nur für einen stereotypen Prügeltitel genutzt hat: Die Bedienung ist simpel und lässt trotz einer Hand voll Kombos kaum Tiefgang zu; dafür gibt es ein paar Reaktions- und Rhythmusspielereien, die im Mini-Game-Stil zur Auflockerung integriert wurden, bald aber schon durch beständiges Wiederholen nerven. Ebenfalls kräftezehrend ist die KI der eigenen Kameraden, die sich mit einem ins Getümmel stürzen: In der Theorie können die nämlich mit simplen Befehlen dirigiert werden, in der Praxis halten sie sich aber längst nicht immer daran; ärgerlich, denn wenn alle Kumpanen tot sind, ist auch das eigene Spiel vorbei.
Bliebe noch die Optik, und auch hier patzen die Entwickler: Vom Glanz und Detailreichtum der Yeti-Engine gibt es keine Spur, das Ganze sieht lieblos und alles andere als imposant aus; kleinere Grafikfehler tun ihr Übriges dazu, Beowulf schnell wieder aus dem DVD-Laufwerk zu entfernen.
Die Legende von Beowulf ist für PC, Xbox 360 und PlayStation 3 bereits im Handel erhältlich. Das Spiel hat von der USK keine Jugendfreigabe erhalten.
Fazit:
Schon der Film hatte Probleme, positive Kritikerstimmen einzuheimsen, dem Spiel allerdings wird das erst recht nicht gelingen - zu einfalls- und leblos präsentieren sich Optik und Gameplay. Ein weiterer Titel also, der alle Vorurteile gegen Filmumsetzungen aufs Eindrücklichste bestätigt.
Da fehlt was, denk mal nach =P und hols nach
Auf Linux zum beispiel? :)
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