AMD verpatzt Marktstart der Spider-Plattform mit Phenom-CPU

Acht Beine auf drei Krücken

In der vergangenen Woche stellte AMD in Warschau drei Tage lang die heiß erwartete Spider-Plattform aus Phenom-Prozessor, 790FX-Chipsatz und HD-3800-Grafikkarten vor. Die Systeme liefen jedoch nicht stabil, in allen ausgelieferten Phenoms steckt ein Bug - und trotzdem sollen die Geräte ab sofort verkauft werden.

Artikel veröffentlicht am ,

Eigentlich hatte AMD die Presse für den 14. bis 16. November 2007, also von Mittwoch bis Freitag, zu einer im Vorfeld als "Benchmarkfest" bezeichneten Veranstaltung in die polnische Hauptstadt Warschau geladen. Mit großem Aufwand sollte die erste komplette PC-Plattform von AMD vorgestellt werden. Die Kombination aus Prozessor, Chipsatz und Grafikkarten ist in der Tat ein Novum: Schon lange konnte kein einzelner Halbleiterhersteller mehr ein Paket vorstellen, das die wichtigsten Komponenten für einen spieletauglichen Rechner umfasst. Zudem kommen AMDs neue PC-Bausteine zuerst direkt in den Einzelhandel, sie werden nicht nur zusammen mit Fertig-PCs angeboten.

Markiger Claim, martialische Spinne
Markiger Claim, martialische Spinne
Wie AMD in Warschau betonte, will man vor allem Computerspieler und Technik-Fans ansprechen. Seine Plattform taufte AMD "Spider", nach den acht Beinen eines Spinnentiers: Vier CPU-Kerne und maximal vier GPUs sind damit möglich. Schon darin liegt aber ein bisher nicht erfülltes Versprechen, denn die Testrechner waren nur mit zwei HD-3850-Grafikkarten bestückt. Diese neuen Modelle hatte Golem.de bereits vorgestellt. AMD hatte den Verkauf ab dem 15. November 2007 freigegeben und meldete zwei Tage später in Warschau stolz, die Karten seien bereits ausverkauft - was sich am darauf folgenden Wochenende auch in den Preislisten großer deutscher Versender wie Alternate bestätigte.

Bereits am Mittwoch, dem 14. November 2007, bekam das an sich stimmige Bild der Spider-Plattform erste Risse. Während auf früheren AMD-Präsentationen Phenom-Prozessoren mit den Modellnummern 9500 (2,2 GHz), 9600 (2,3 GHz) und 9700 (2,4 GHz) zu finden waren, tauchte in Warschau der schnellste der drei Prozessoren nicht mehr auf. Zum 19. November 2007 sollen nur noch Phenom 9500 und 9600 ausgeliefert werden, beides Quad-Cores mit K10-Architektur.

Dave Everitt
Dave Everitt
Produktmanager Dave Everitt von AMD überraschte die Journalisten mit einer Erklärung, nach der diese noch gar nicht gefragt hatten: Man habe in letzter Minute einen Fehler in den Prozessoren entdeckt, der erst bei 2,4 GHz auftrete. Derartige "Speed Paths" sind bei Mikroprozessoren nichts Ungewöhnliches, die Chips entwickeln oft erst bei bestimmten Taktfrequenzen elektrische Eigenheiten.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed
AMD verpatzt Marktstart der Spider-Plattform mit Phenom-CPU 
  1. 1
  2. 2
  3. 3
  4. 4
  5. 5
  6. 6
  7.  


Sebastian Heimann 27. Nov 2007

Einen interessanten Artikel über die vorschnelle Verteufelung des Phenoms habe ich hier...

red_code 21. Nov 2007

http://www.heise.de/security/news/meldung/91972/Diskussion-um-Core-2-Duo-Bugs wenn intel...

Brutalo-Pazifist 21. Nov 2007

Die charttechnische Marktanalyse.

jarod1701 21. Nov 2007

:-)



Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Intel Core i9-14900KS
Intel ist wahnsinnig geworden - zum Glück!

Um den Core i9-14900KS zur schnellsten Allround-CPU zu machen, hat Intel den Weg der Vernunft scheinbar vollständig verlassen. Doch dahinter stecken gute Neuigkeiten für Intel-Kunden.
Ein IMHO von Martin Böckmann

Intel Core i9-14900KS: Intel ist wahnsinnig geworden - zum Glück!
Artikel
  1. Truth Social: Warum Trumps kleines Netzwerk Milliarden wert wurde
    Truth Social
    Warum Trumps kleines Netzwerk Milliarden wert wurde

    Donald Trumps verlustbringender Twitter-X-Klon Truth Social wird nach seinem Börsengang mit 9 Milliarden US-Dollar bewertet. Es ist eine Spekulationsblase - und eine Investition in eine potenzielle Trump-Präsidentschaft.
    Ein Bericht von Achim Sawall

  2. Blaupunkt Ring: Neuer Fitnessring für 200 Euro vorgestellt
    Blaupunkt Ring
    Neuer Fitnessring für 200 Euro vorgestellt

    Der Blaupunkt Ring zeichnet Schlaf, Schritte, Herzaktivität und sportliche Aktivitäten auf und soll weniger ablenken als eine Smartwatch.

  3. Warzone: Cheech und Chong kämpfen in Call of Duty
    Warzone
    Cheech und Chong kämpfen in Call of Duty

    Hippies als Elitesoldaten: Die dauerbekifften Filmfiguren Cheech und Chong treten demnächst als Extra in Call of Duty auf.

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    • Daily Deals • Palit 4070 Super 579,95€ • Xbox-Controller ab 39,99€ • AVM Fritzbox + Repeater -30% • DVDs & Blu-rays -31% • EA -75% • Ubisoft -50% • MindStar: AMD Ryzen 9 7900 339€, MSI RTX 4080 Super Ventus 3X OC 1.099€ • Gratis-Zugaben PS5 Slim & Nintendo Switch OLED beim TV-Kauf [Werbung]
    •  /