Intels PCIe-2.0-Chipsatz X38 startet offiziell
Mainboard-Unterbau für Übertakter und Leistungs-Fans
Nach den bei Intel üblichen scheibchenweisen Ankündigungen von einzelnen Funktionen und zahlreichen bereits vorgestellten Mainboards hat der Hersteller nun selbst die letzten Schleier von seinem Chipsatz X38 gezogen. Er soll als Basis für Workstations sowie Übertaktersysteme dienen und bringt dazu Unterstützung für kommende 45-Nanometer-Prozessoren mit.
Der X38 ist der letzte Chipsatz der 3er-Serie, die bereits auf der CeBIT 2007 vorgestellt wurde. Dass deren letztes Mitglied so spät kommt, liegt an zahlreichen Neuerungen, für die erst das Umfeld geschaffen werden musste: DDR3-Speicher ist immer noch ein Mehrfaches teurer als DDR2-DIMMs und Grafikkarten für PCI-Express-2.0 sind noch gar nicht verfügbar. Offenbar wollte Intel aber nicht mehr länger warten und erlaubt den Mainboard-Herstellern nun den Verkauf von X38-Produkten, damit die für den 12. November 2007 angekündigten neuen Extreme-Prozessoren mit Penryn-Kern und mindestens 3 GHz einen passenden Untersatz finden.
X38-Northbridge und Southbridge ICH9
Damit ist der betagte und in mehreren Steppings neu aufgelegte 975X-Chipsatz abgelöst, auch wenn alle bereits kaufbaren Intel-Prozessoren mit Core-Architektur darauf laufen. Der Sockel bleibt mechanisch auch beim X38 derselbe LGA775-Steckplatz, die Spannungsversorgung ist jedoch nicht nur für aktuelle Prozessoren, sondern auch für die 45-Nanometer-CPUs mit bis zu vier Kernen ausgelegt.
Wie schon der P35 kann auch der Speichercontroller des X38 sowohl mit DDR2- als auch DDR3-Modulen umgehen, manche Board-Hersteller bieten dafür auch Produkte für beide Speicherformen an. Gegenüber dem P35 ist nun aber auch DDR3-1333 für den X38 freigegeben, nicht nur DDR3-1066. Manche Speicherhersteller wie Kingston oder OCZ bieten bereits Module an, die sich auf effektiv 1.800 MHz übertakten lassen. Hier fallen dann die anfangs kritisierten hohen Latenzen von DDR3 durch den massiv gesteigerten Takt nicht mehr ins Gewicht. Der Vorgänger 975X war offiziell nur bis DDR2-800 getestet worden, ließ sich jedoch auch auf Intel-Mainboards problemlos mit DDR2-1066 betreiben.
Blockdiagramm X38
Anders als der P35 bietet der X38 schon über die Northbridge zweimal 16 PCI-Express-Lanes, kann also zwei Grafikkarten mit der vollen Bandbreite des Busses versorgen. Die Slots dafür beherrschen zudem die schnelleren Protokolle von PCI-Express-2.0, sind aber mechanisch und elektrisch auch zu bisherigen Grafikkarten kompatibel. Weder von Intel noch den GPU-Herstellern gibt es bisher jedoch belastbare Daten, die Aufschluss darüber geben würden, was die verdoppelte Geschwindigkeit des Busses in der Praxis bringt.
Bei so viel neuer Technik und bisherigen Mainboard-Preisen um 200,- Euro greifen zu Beginn wohl nur echte Technik-Fans zu - und die wollen ihre Komponenten meist auch gleich noch übertakten. Dafür hat Intel nun mit dem "Extreme Tuning Utility" (ETU) unter Windows Zugriff auf viele Parameter wie die Speicher-Timings geschaffen, die sonst nur per BIOS und Neustart erreichbar waren. Das ETU arbeitet dabei mit dem "Extreme Memory Profile" (XMP) zusammen, bei dem wie schon mit Nvidias EPP in speziellen Speichermodulen über eigene Register aggressivere Timings gespeichert werden können.
MSI HydroGen X38 für Wasserkühlungen
Schon vor Intels Ankündigung hatten erst Gigabyte und dann Asus X38-Mainboards vorgestellt, inzwischen sind diese nach den Listen von Hardware-Versendern zu urteilen auch lieferbar. Auch MSI stellte wenige Tage vor dem X38-Start seine neuen Mainboards vor. Das Modell "HydroGen X38" ist dabei ausdrücklich nur für den Betrieb mit Wasserkühlungen vorgesehen und verfügt über die entsprechenden Anschlüsse auf den Kühlkörpern, die North- und Southbridge sowie Spannungswandler bedecken. Die Mehrzahl der X38-Mainboards kommt jedoch auch mit Luftkühlung aus, derartige Konstruktionen sind vor allem für extreme Übertaktungen gedacht.
Wie ist diese Frage gemeint? Technisch gesehen kannst du PCIe-2.0-Karten kaufen seit AMD...
So interessant wäre das gar nicht, passiv bleibt passiv - in diesem Fall halt mit dem...
Aus dem Overclockingalter bin ich nun mal raus, aber leise Rechner heisse ich trotzdem...
Cooles Teil werde ich direkt mal mit dem OSX Image laufen lassen.