"SuperSpeed" USB 3.0 kommt 2009, bleibt abwärtskompatibel

Übertragung mit USB-2.0-Geschwindigkeit, wenn optische Kabel fehlen

Auf der derzeit in Amsterdam stattfindenden Entwicklerkonferenz des "USB Implentors Forum" (USB-IF) hat dessen Präsident, Jeff Ravencraft, im Rahmen eines Pressegesprächs weitere Details zu USB 3.0 verraten. Demnach soll die erste Spezifikation bereits 2008 fertig gestellt sein, mit ersten Produkten ist 2009 zu rechnen.

Artikel veröffentlicht am ,

Ziel der Entwicklung von USB 3.0, das erstmals in der vorvergangenen Woche auf dem IDF in San Francisco vorgestellt wurde, ist die Weitung des immer enger werdenden Flaschenhalses, den USB 2.0 mittlerweile darstellt. Moderne Festplatten übertragen rund 90 MByte/s, und auch bei einer aktuellen Digitalkamera sind nach einem fotoreichen Urlaubstag mehrere Gigabyte auf den Rechner zu kopieren. Mit den brutto 480 MBit/s von USB 2.0, die sich netto in rund 32 MByte/s niederschlagen, sind hier Wartezeiten von mehreren Minuten nötig.

Glasfasern im USB-Stecker
Glasfasern im USB-Stecker
Laut Untersuchungen, die unter anderem Intel angestellt hat, werden die Anwender aber bei Vorgängen am PC, die nicht in 90 Sekunden abgeschlossen sind, sehr ungeduldig und neigen schnell zur Frustration. Daher soll die Übertragungsrate beim kabelgebundenen USB 3.0 gegenüber USB 2.0 verzehnfacht werden. Das entspricht in etwa 5 GBit/s, eine genaue Zahl gab das USB-IF noch nicht an. Die endgültige Geschwindigkeit ist auch noch nicht abzusehen, da die Entwicklung des Standards eben erst begonnen hat. In Amsterdam führte Ravencraft im Rahmen seiner Keynote-Ansprache nicht einmal das von Intel-Vize Pat Gelsinger gezeigte Bild der USB-3.0-Stecker an.

Zeitplan der Entwicklung
Zeitplan der Entwicklung
Am Rande der USB-IF-Konferenz war jedoch zu erfahren, wie die Auf- und Abwärtskompatibilität bei USB 3.0, das vorläufig auch "SuperSpeed" genannt wird, gestaltet werden soll. Schon bei Geräten nach USB 1.1 und 2.0 können alle Geräte über die mechanisch selben Stecker miteinander verbunden werden, die Geschwindigkeit handelt dann der Host aus. Üblicherweise ist das der USB-Root-Hub in einem PC, auch andere Geräte können aber als Host agieren. Bei USB 3.0 bleibt das so: Ein zukünftiger 3.0-Host kann auch mit älteren Geräten kommunizieren, betreibt sie dann aber mit der Geschwindigkeit von USB 2.0 - sogar USB 1.1 ist dann noch möglich. Die neuen Kabel mit zwei Glasfasern, die anfangs vermutlich recht teuer werden, sind damit für das bloße Funktionieren gar nicht notwendig. Da USB immer sehr genau spezifiziert wird, damit sich alle Geräte verstehen, ist davon auszugehen, dass auch ein USB-3.0-Gerät auf jeden Fall die elektrischen Verbindungen an seinen Buchsen mitbringen muss, damit es an älteren Rechnern betrieben werden kann.

Kein Polling mehr
Kein Polling mehr
Um die schnelle Datenübertragung auch von tragbaren Geräten wie Handys, Medienplayern und Digitalkameras ohne zu starke Belastung des Akkus zu ermöglichen, ist Stromsparen neben der Geschwindigkeit eines der wichtigsten Entwicklungsziele bei USB 3.0. Bisher arbeiten USB-Verbindungen mit Polling: Die Geräte müssen sich ständig beim Host melden oder gelten als abgesteckt. Das Polling entfällt bei USB 3.0, der Host fragt über den Zustand der elektrischen oder optischen Verbindung automatisch ab, ob ein Gerät noch vorhanden ist. Zudem sollen sowohl bei Übertragungen wie auch im Idle-Modus bei USB 3.0 geringere Spannungen verwendet werden, doch auch zu diesen gibt es noch keine Zahlen.

Neue Aufgaben, neue Geschwindigkeiten
Neue Aufgaben, neue Geschwindigkeiten
Wie schon bei anderen USB-Versionen - und aktuell wieder bei Wireless USB zu beobachten, dürften die ersten USB-3.0-Bausteine als externe Lösungen erscheinen und erst später in Chipsätze integriert werden. Gleich zum Marktstart sollen daher viele für verschiedene Einsatzgebiete spezialisierte Lösungen erscheinen. Außer Intel sind in der "Promoters Group", der Vorstufe eines Standardisierungsgremiums, auch HP, Microsoft, NEC, NXP und Texas Instruments im Boot - und damit das Gros der Chip-Hersteller für PC-Schnittstellen.

Das USB-IF hofft, mit USB 3.0 den Erfolg von USB 1.1 und 2.0 wiederholen zu können. Nach Angabe des Gremiums gibt es derzeit über 2 Milliarden Geräte mit den schmalen Steckern auf der Welt. Wenn USB 3.0 im Jahr 2009 auf den Markt kommt, soll es nach den bisherigen Plänen fünf Jahre lang für alle Anwendungen ausreichend Leistung bieten.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


blubbwurst 04. Mai 2010

Trottel :D :D :D :D Strom im Leiter: v <<<<<<<<<< 300000m/s Elektromagnetische Welle: v...

Der Kaiser 10. Nov 2008

Es ist ein Konsortium das diesen Standard ausarbeitet.

:-) 17. Mai 2008

Nö! Der Rechner gehört in eine LED. :-)

Dario 17. Mai 2008

Vielleicht solltest Du ja auch mal ein wenig mehr nachdenken... Daß viele USB 2.0 Geräte...



Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Truth Social
Warum Trumps kleines Netzwerk Milliarden wert wurde

Donald Trumps verlustbringender Twitter-X-Klon Truth Social wird nach seinem Börsengang mit 9 Milliarden US-Dollar bewertet. Es ist eine Spekulationsblase - und eine Investition in eine potenzielle Trump-Präsidentschaft.
Ein Bericht von Achim Sawall

Truth Social: Warum Trumps kleines Netzwerk Milliarden wert wurde
Artikel
  1. Intel Core i9-14900KS: Intel ist wahnsinnig geworden - zum Glück!
    Intel Core i9-14900KS
    Intel ist wahnsinnig geworden - zum Glück!

    Um den Core i9-14900KS zur schnellsten Allround-CPU zu machen, hat Intel den Weg der Vernunft scheinbar vollständig verlassen. Doch dahinter stecken gute Neuigkeiten für Intel-Kunden.
    Ein IMHO von Martin Böckmann

  2. Nach 63 Jahren: Post stellt Brief-Nachtflüge innerhalb Deutschlands ein
    Nach 63 Jahren
    Post stellt Brief-Nachtflüge innerhalb Deutschlands ein

    Nach fast 63 Jahren wird es keine Briefbeförderung per Nachtflug in Deutschland mehr geben. Gründe sind Umweltbedenken und ein verringertes Briefvolumen.

  3. Elektromobilität: Warum der Elektroauto-Hype erst anfängt
    Elektromobilität
    Warum der Elektroauto-Hype erst anfängt

    In den vergangenen Wochen konnte man den Eindruck gewinnen, als sei das Elektroauto schon abgeschrieben. Doch das scheint eine typisch deutsche Debatte zu sein.
    Eine Analyse von Friedhelm Greis

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    • Daily Deals • Palit 4070 Super 579,95€ • Xbox-Controller ab 39,99€ • AVM Fritzbox + Repeater -30% • DVDs & Blu-rays -31% • EA -75% • Ubisoft -50% • MindStar: AMD Ryzen 9 7900 339€, MSI RTX 4080 Super Ventus 3X OC 1.099€ • Gratis-Zugaben PS5 Slim & Nintendo Switch OLED beim TV-Kauf [Werbung]
    •  /