Spieletest: Stranglehold - John Woo-Action für zu Hause
Spiel erzählt Fortsetzung zum Film "Hard Boiled"
Filme von John Woo zeichnen sich meist durch zahllose, spektakulär in Szene gesetzte Action-Passagen und eine mit sehr wenig Worten komplett nacherzählbare Story aus. Jetzt hat Woo als Produzent die Entwicklung eines PC- und Konsolenspiels überwacht - und das Endergebnis mit Namen "Stranglehold" wartet folgerichtig mit denselben Charakteristika auf wie Woos Leinwand-Blockbuster.
Stranglehold (PC, Xbox 360, PlayStation 3)
Stranglehold ist für Anhänger von Woos Filmen allerdings noch aus einem weiteren Grund interessant: Das Spiel ist quasi die Fortsetzung zum Kino-Blockbuster "Hard Boiled" - die Hauptrolle übernimmt somit auch die virtuelle Version von Chow Yun-Fat als Cop Tequila, der in Hongkong einen Rachefeldzug führt, um eine geliebte Person zurückzugewinnen. Letztendlich dient die Geschichte aber eben auch hier nur als Vorwand, um den Ballerfinger massiv zu malträtieren: Stranglehold setzt von Beginn auf kompromisslose und recht unkomplizierte Action.
Stranglehold
Parallelen zu Max Payne sind dabei recht offensichtlich - vor allem dank der massiv zum Einsatz kommenden Bullet Time, die die Schusswechsel dank Zeitlupe noch ein ganzes Stück dramatischer aussehen lässt. Auch sonst wurde viel Wert auf eine ansehnliche Choreographie gelegt: Tequila ist äußerst flink und agil, kann die Umgebung wie Tische oder Treppengeländer nutzen, von Wänden abspringen oder aus schnellem Lauf um sich ballern - gut aussehen ist beim Niedermähen der Kontrahenten eben auch eine nicht zu unterschätzende Angelegenheit. Dafür winken dann auch Spezialangriffe wie Präzisionsschüsse oder massives Sperrfeuer. Zwischen den - an durchaus abwechslungsreich gestalteten Schauplätzen stattfindenden - Missionen erzählen dann immer wieder äußerst gut in Szene gesetzte Zwischensequenzen die Story fort.
Um den hohen Action-Faktor noch zusätzlich zu steigern, lassen sich große Teile der Spielumgebung mit in die Feuergefechte einbeziehen - ganze Räume dürfen samt Inventar in Schutt und Asche gelegt werden, was doch recht beeindruckend aussieht. Davon abgesehen ist Stranglehold eine grafisch gelungene, aber sicherlich nicht gerade überwältigende Angelegenheit; vor allem die Texturen hätten stellenweise doch das eine oder andere Detail mehr vertragen können. Das größere Problem von Stranglehold ist allerdings die schnell abnehmende Motivationskurve - auf Dauer langweilt es dann doch, sich immer wieder Massen von gesichtslosen bösen Schergen in den Weg zu stellen und ein Szenario nach dem anderen in Stücke zu schießen. Die gelegentlichen, kleinen Rätseleinlagen sind jedenfalls nicht dazu angetan, wirklich spielerische Abwechslung einzubringen.
Stranglehold
Auch der recht karge Multiplayer-Modus mit ein paar Standardmodi weiß kaum längere Zeit zu begeistern, noch ärgerlicher dürfte für viele Käufer hierzulande allerdings die Tatsache sein, dass die deutsche Version des Spiels doch deutlich beschnitten wurde - obwohl der Titel von der USK keine Jugendfreigabe erhielt, wurden alle roten Blutkörperchen entfernt.
Stranglehold ist bereits im Handel erhältlich und neben der hier getesteten PC-Version auch für die Xbox 360 und die PlayStation 3 verfügbar.
Fazit:
Stranglehold ist bestes Popcorn-Entertainmenht am PC - schnell, actionreich, aber ohne jeglichen Tiefgang und recht schnell wieder vergessen. Wer unkomplizierte und sehr schick in Szene gesetzte Ballereien schätzt, wird mit diesem Titel zweifellos ein paar unterhaltsame Stunden verbringen. Legt man hingegen Wert auf eine wirklich interessante Story und eine nicht so schnell nachlassende Motivation, darf das Spiel hingegen getrost ignoriert werden.
Könntest du es mir bitte mal genauer erklären,da ich es nicht hinbekomme. Das wäre echt...
damit ist auch schon alles gesagt... texturen u. auflösung sind eine frechheit...
Also ob es mehr Action als in Serious Sam (2) gab will ich mal stark anzweifeln. ;-)
So ein Blödsinn. Ich sage AMD kauft Sony, ob Sony will oder nicht!